Gesundheit & Medizin

Deutscher Hausärzteverband fordert zügige Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen

Der Deutsche Hausärzteverband fordert die Politik auf, ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einzulösen, und zeitnah die Entbudgetierung der hausärztlichen Leistungen in die Wege zu leiten. „Wir brauchen für den hausärztlichen Bereich eine Regelung analog zu der, die der Bundestag heute für die Leistungen der Kinderheilkunde beschließen soll. Das wäre eine echte, nachhaltige Stärkung der Primärversorgung in Deutschland und ein starkes Signal an die Kolleginnen und Kollegen, die nicht nur in der Corona-Pandemie unzählige Überstunden geleistet haben“, so Dr. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes. 

Der Bundestag soll heute in 2./3. Lesung die Entbudgetierung der Kinderheilkunde beschließen. Dabei sollen auch die Leistungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie entbudgetiert werden – jedoch nach einer anderen Systematik.

Beier sagte, dass es bei der Entbudgetierung auf die Details der konkreten Umsetzung ankommt. „Das Honorarsystem im Kollektivvertrag ist inzwischen so komplex, dass die systemischen Folgen jeder Anpassung genau analysiert werden müssen. Dies gilt besonders für das Thema Entbudgetierung.“ Beier betonte, dass eine Entbudgetierungssystematik, wie sie für die kinder- und jugendpsychiatrische Leistungen geplant ist, für den hausärztlichen Bereich nicht geeignet wäre. Anders sei dies bei der Entbudgetierungssystematik für die Leistungen der Kinderheilkunde. „Die Politik hat für die Entbudgetierung der Kinderheilkunde einen guten und umsetzbaren Weg gefunden, den wir in dieser Form auch in der hausärztlichen Versorgung benötigen.“

Die Bundesregierung hat in den vergangenen Monaten immer wieder betont, die hausärztlichen Leistungen, wie im Koalitionsvertrag festgeschrieben, zeitnah entbudgetieren zu wollen. „Die Politik hat erkannt, dass eine Stärkung der hausärztlichen Versorgung zwingend notwendig ist, um die Versorgung auch in den kommenden Jahren sicherzustellen. Die Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen ist hierfür ein wichtiger Schritt, von dem insbesondere die Regionen profitieren, bei denen die Honorare der Kolleginnen und Kollegen besonders stark gekürzt werden – beispielsweise Berlin und Hamburg. Wir gehen davon aus, dass die Politik Wort hält und ihren Ankündigungen jetzt auch zeitnah Taten folgen lässt“ so Professor Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, erste stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes.

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Der Deutsche Hausärzteverband e. V. ist mit etwa 30.000 Mitgliedern der größte Berufsverband niedergelassener Ärzte in Deutschland und Europa. 18 Landesverbände vertreten die berufspolitischen Interessen der Hausärztinnen und Hausärzte gegenüber Politik und Krankenkassen, in Ärztekammern und Kassenärztlichen Vereinigungen. Das Büro des Bundesvorsitzenden in Berlin nimmt die Interessen auf bundespolitischer Ebene wahr.

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