Ehrengast eröffnet Sonderausstellung „Einhundert Jahre 24h von Le Mans“
Nach zwei erfolgreichen Sonderausstellungen in der eigens dafür geschaffenen Halle 3, präsentiert das Technik Museum Sinsheim nun die dritte Sonderschau – und diese kann sich sehen lassen: Auf 3.000 m² bilden, stets wechselnd, rund 30 Rennfahrzeuge den Kern der Ausstellung – darunter ein Porsche 919 von 2015, ein Borgward RS 1500 von 1953 sowie ein Triumph TRS von 1961. Bei der Gestaltung hatte das Museum den Designer und Le-Mans-Enthusiasten Uli Ehret zur Seite. Immerhin schreibt und zeichnet der Partner des Le-Mans-Veranstalter ACO seit über 20 Jahren Le-Mans-Geschichte mit. Die zum jeweiligen Jahrzehnt passende Fahrzeuge auszuwählen und zu beschaffen, war eine der größten Herausforderungen für den Kurator. „Jedes Jahr nehmen 180 Fahrer, 60 Autos und Teams aus 40 Nationen daran teil. Das Rennen ist für mich vergleichbar mit den Olympischen Spielen. Wir wollten alle Nationen, Hersteller, Siegermarken und auch die kleineren Mitstreiter berücksichtigen. Es wäre ein No-Go, irgendjemanden zu vergessen, schließlich soll sich hier jeder aus Europa und der Welt, der an Motorsport Interesse hat, wohlfühlen“, so Ehret über die zu schaffende Hürde.
Der Mythos der 24 Stunden stellt in einer einzigartigen Ausstellung Faszination und Geschichte des Langstreckenklassikers dar. Mit Sorgfalt ausgewählte Fahrzeuge stehen in Renngruppen nach Dekaden unterteilt auf der „Rennstrecke“, quasi in ihrer „natürlichen Umgebung“: auf der Start- und Ziellinie, unter dem berühmte Dunlop-Bogen, auf der langen Hunaudières-Geraden sowie in den berühmten Mulsanne- und Arnage-Kurven. Aufwendig gestaltet und auf jede Kleinigkeit bedacht, zeigt die aktuelle Ausstellung die Historie des Rennens von den Anfängen bis zur Gegenwart. Aquarelle des Künstlers Uli Ehret, historische Fotografien, von Künstlerinnen aus der der Region angefertigte Zeichnungen und 40 von der Decke herabhängende Infotafeln sollen sowohl den Erwachsenen als auch Kindern die spannenden 100 Jahre des „Grand Prix d´Endurance“ in drei Sprachen näherbringen. Die Besucher sollen anhand der Bilder, Fahrzeuge und Geschichten den Gemeinschaftscharakter von Le Mans erfassen und verstehen. Eine Video-Dokumentation, der Le Mans bei Nacht zeigt, ist ein weiteres, kleines Highlight: Das Dröhnen der Motoren, das Glühen der gleißend-orangeroten Bremsscheiben und das Feuerwerk der Auspuffrohre beim Anbremsen in die Dunlop-Schikane ziehen Tausende in ihren Bann. Zusammengefasst bietet die Sonderausstellung einen faszinierenden Einblick in die Entwicklung des Rennsports samt Technologie und das im Laufe eines Jahrhunderts; die spannenden und zum Teil rührenden Geschichten zeigen die menschliche und soziale Komponente rund um das Rennen im Westen Frankreichs. „Die Vielfältigkeit der hier ausgestellten Autos wird sowohl einen Le-Mans-Experten als auch einen weniger Technik-Interessierten begeistern“, ist Hans-Joachim Stuck überzeugt.
Den Auftakt der Ausstellung bilden die Vorkriegs-Rennwagen samt dem berühmten „Le Mans Start“. Es folgt eine rasante Szene der Rennwagen der 50er-Jahre durch den Dunlop-Bogen. Auf der Hunaudières-Geraden entlang werden die Boliden des nächsten Jahrzehnts in Szene gesetzt. Durch die Mulsanne-Kurve erleben die Besucher die Rennwagen der 70er-Jahre, wie beispielsweise den legendären Porsche RSR. In der symbolischen Arnage-Kurve gibt es den Prototypen der „Gruppe C“, wie dem Porsche 956 und dem Dauer-Porsche, dem Le Mans-Siegerwagen von 1994, zu bestaunen. Der weitere Verlauf der „Hallen-Rennstrecke“ geht durch die Porsche-Kurven, die Ford-Schikanen zurück an Start und Ziel, wo moderne Rennwagen von Lotus, Porsche, Audi und Toyota die Jahre 1993 bis 2023 repräsentieren. Alle Informationen zur neuen Sonderausstellung „Einhundert Jahre 24h von Le Mans“ gibt es unter www.technik-museum.de/le-mans.
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