Fahrzeugbau / Automotive

Geschäftsjahr 2022: Audi erreicht Operatives Ergebnis auf Rekordniveau

  • Vorstandsvorsitzender Markus Duesmann: „Mit unserer Strategie in Richtung Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Elektrifizierung geben wir auch in Zeiten multipler Krisen die richtigen Antworten
  • Finanzvorstand Jürgen Rittersberger: „Das Unternehmen hat 2022 trotz herausfordernder globaler Rahmenbedingungen große finanzielle Stärke bewiesen“
  • Umsatzerlöse steigen auf €61,8 Mrd., Operatives Ergebnis liegt bei €7,6 Mrd., Netto-Cashflow mit €4,8 Mrd. auf hohem Niveau

Der Audi Konzern hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem Rekordergebnis abgeschlossen und seine Entwicklung zu einem führenden Anbieter vernetzter und vollelektrischer Premiummobilität vorangetrieben. Die Umsatzerlöse stiegen um 16,4 Prozent auf den Rekordwert von €61,8 Mrd. Das Operative Ergebnis kletterte um knapp 40 Prozent auf den historischen Höchststand von €7,6 Mrd. Die Operative Umsatzrendite stieg von 10,4 Prozent im Vorjahr auf 12,2 Prozent, der Netto-Cashflow erreichte mit €4,8 Mrd. den zweithöchsten Wert der Unternehmensgeschichte. Zu den wesentlichen Treibern der starken finanziellen Performance zählten unter anderem ein konsequentes Krisenmanagement in einem von vielen globalen Herausforderungen geprägten Jahr, eine gute Preisposition sowie starke Ergebnisse der Marken Bentley, Lamborghini und Ducati. Die Zahl der Auslieferungen vollelektrischer Modelle stieg auch 2022 stark an. Beginnend mit der zukünftigen Baureihe Q6 e-tron, wird Audi 2023 in die größte Produktoffensive seiner Geschichte starten. Es ist das erste E-Modell, das auf der Premium Platform Electric (PPE) basiert.

„Mit unserer Strategie ‚Vorsprung 2030‘ geben wir auch in Zeiten multipler Krisen die richtigen Antworten“, sagt Markus Duesmann, Vorstandsvorsitzender der AUDI AG. „Wir richten Audi fokussiert auf Nachhaltigkeit aus und treiben die Digitalisierung und Elektrifizierung unserer Produkte konsequent voran.“

Auslieferungen nahezu auf Vorjahresniveau

Die Markengruppe* mit Audi, Bentley, Lamborghini und Ducati lieferte im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 1.638.638 (2021: 1.688.978**) Automobile und 61.562 (2021: 59.447) Motorräder aus. Trotz großer Herausforderungen in der Logistik- und der Lieferkette vor allem im ersten Halbjahr blieben die Auslieferungszahlen dank einer starken Performance im zweiten Halbjahr im gesamten Berichtsjahr nahezu auf Vorjahresniveau. 2022 lieferte die Marke Audi 1.614.231 (2021: 1.680.512) Fahrzeuge an Kund_innen aus.

Anhaltend starker Wachstumskurs bei Elektrofahrzeugen

Bei den Auslieferungen vollelektrischer Modelle konnte der Audi Konzern 2022 einmal mehr deutlich zulegen. Mit einem Plus von rund 44 Prozent bei den Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge (118.196 Fahrzeuge) setzt die Markengruppe Premium ihre Elektrifizierungsstrategie konsequent fort. Die weiterhin starke Nachfrage bei den Elektrofahrzeugen erhöhte somit den Anteil vollelektrischer Fahrzeuge an den Auslieferungen von 4,8 Prozent im Vorjahr auf 7,2 Prozent. Mit dem Start der Premium Platform Electric (PPE) möchte Audi seinen Anspruch als führender Anbieter vernetzter und vollelektrischer Premiummobilität unterstreichen. Die mit Porsche gemeinsam entwickelte Plattform ist ein wichtiger Baustein für die Erweiterung des globalen Angebots elektrisch angetriebener Audi Modelle. Mit der zukünftigen Baureihe Q6 e-tron wird in der zweiten Jahreshälfte 2023 das konzernweit erste Serienfahrzeug vorgestellt, das auf der PPE basiert.

„Mit dem Audi Q6 e-tron kommt E-Mobilität zum ersten Mal aus Ingolstadt“, sagt Audi CEO Duesmann. „Deshalb entsteht am Standort eine eigene Batteriemontage. So halten wir wichtiges Know-how in Deutschland und bilden unsere Mitarbeitenden in zukunftsrelevanten Feldern weiter.“

Umsatzerlöse auf Rekordniveau

Im Geschäftsjahr 2022 erreichten die Umsatzerlöse des Audi Konzerns €61.753 (2021: 53.068) Mio. Der Anstieg um 16,4 Prozent ist insbesondere auf eine starke Preisposition sowie die erstmalige Konsolidierung der Marke Bentley zum 1. Januar 2022 zurückzuführen. Bei den Modellen konnten insbesondere die vollelektrischen Modelle Audi Q4 e-tron, Audi e-tron GT quattro1 sowie Audi e-tron zu diesem Anstieg beitragen. Auch die Erlöse der Baureihen Audi A3 und Audi Q5 trugen wesentlich zum Umsatzanstieg bei.

Nachhaltigkeit in allen Unternehmensentscheidungen

Bereits seit dem Geschäftsjahr 2021 berichtet die Markengruppe freiwillig über ihre Kennzahlen nach der EU-Taxonomie.

Gemessen am Gesamtumsatz des Audi Konzerns, stieg der Anteil der EU-taxonomiekonformen Umsatzerlöse 2022 auf €8,3 (2021: 6,8) Mrd., das sind 13,5 (2021: 12,8) Prozent der Gesamtumsätze. Darin enthalten sind die Umsatzerlöse aus dem Verkauf vollelektrischer Fahrzeuge mit einem Plus von 49 Prozent. Dieser Anstieg spiegelt den Fortschritt bei der E-Roadmap der Marke Audi wider. Damit unterstreicht das Unternehmen die Bedeutung der im Rahmen seiner Strategie „Vorsprung 2030“ verankerten ESG-Nachhaltigkeitskriterien (Environment, Social und Governance).

Um den hohen Stellenwert einer nachhaltigen Entwicklung gemäß der ESG-Kriterien transparent und sichtbar zu machen, unterzieht sich die AUDI AG gerade einem umfangreichen ESG-Rating durch eine unabhängige Ratingagentur. Das Ergebnis dieses Ratings wird voraussichtlich im Frühjahr 2023 veröffentlicht.

Um sich nachhaltig und zukunftssicher aufzustellen, setzt die AUDI AG außerdem auf Circular Economy als Grundlage ihrer automobilen Wertschöpfungskette. Audi will den Anteil an eingesetzten Rezyklaten in der Audi Flotte in den nächsten Jahren beständig erhöhen. Damit kann das Unternehmen den ökologischen Fußabdruck seiner Modelle reduzieren. Gleichzeitig kann der direkte Zugriff auf Sekundärmaterialien perspektivisch zu einer verbesserten Versorgungssicherheit beitragen. Mit MaterialLoop haben die Vier Ringe im Oktober 2022 zusammen mit 15 Partnern aus Forschung, Recyclingbranche und Zulieferindustrie ein Pilotprojekt gestartet, für das Audi rund 100 Altfahrzeuge demontieren ließ. Gemeinsam mit den Partnern prüft das Unternehmen den Wiedereinsatz von Materialien aus Fahrzeugen, die am Ende ihres Lebenszyklus stehen, für die Produktion von Neufahrzeugen. Dies ist nur eines von zahlreichen Kreislaufwirtschaftsprojekten bei Audi. Bereits heute setzen die Werke in Neckarsulm, Ingolstadt und Győr in Ungarn sowie das Volkswagen-Werk in Bratislava den Aluminium Closed Loop um.

Den Wandel zu einem Anbieter nachhaltiger und vernetzter Premiummobilität treibt der Audi Konzern weiter mit Hochdruck voran: Mit rund €28 Mrd. wird das Unternehmen für den Zeitraum von 2023 bis 2027 zwei Drittel seiner Vorleistungen in die Zukunftsthemen Elektrifizierung und Digitalisierung stecken. Audi CEO Duesmann: „Die Ausrichtung an nachhaltigen Zielen wird unser Handeln kurz-, mittel- und langfristig prägen. Die Zukunftsinvestitionen auf Basis der aktuellen Planungsrunde bestätigen diesen klaren Kurs.“

Operatives Konzernergebnis mit Höchstwert

Das Operative Ergebnis des Audi Konzerns erreichte €7.550 (2021: 5.498) Mio., ein Zuwachs von 37,3 Prozent. Die Operative Umsatzrendite stieg ebenfalls deutlich auf 12,2 (2021: 10,4) Prozent. Neben einer starken Marktperformance trugen positive Effekte aus Rohstoffsicherungen wesentlich zu diesem Rekordergebnis bei.

Im Sinne einer sozial nachhaltigen Unternehmensausrichtung wird auch die Beteiligung der Mitarbeitenden am Unternehmenserfolg überarbeitet. Daher haben das Unternehmen und der Betriebsrat die Audi Ergebnisbeteiligung weiterentwickelt. Ausgangspunkt der Überarbeitung ist die gemeinsame Vereinbarung Audi.Zukunft von 2019. Der Fokus liegt auf der Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge sowie einer Beteiligung aller Mitarbeitenden am Unternehmensgewinn ab dem ersten Euro. Zudem wird ergebnisabhängig ein kollektiver Baustein für Mitarbeiterbelange zur nachhaltigen Stärkung der Arbeitgeberattraktivität gebildet. Auf Basis dieser Weiterentwicklung beteiligt Audi die Mitarbeitenden für ihren Einsatz in einem herausfordernden Jahr 2022 am Ergebnis: Für eine_n Facharbeiter_in in den deutschen Werken beträgt die Audi Ergebnisbeteiligung in diesem Jahr beispielsweise €8.510 (2021: 5.670).

Bentley, Lamborghini und Ducati mit Rekordzahlen

Nicht zuletzt ist das überzeugende Ergebnis des Audi Konzerns auf die Performance von Bentley, Lamborghini und Ducati zurückzuführen, die im Geschäftsjahr 2022 allesamt neue Spitzenwerte erwirtschafteten. So feierte Bentley erneut einen neuen Auslieferungsrekord: Mit 15.174 (2021: 14.659) Fahrzeugen übertraf die britische Marke das Vorjahresergebnis um 3,5 Prozent und konnte auch die Umsatzerlöse deutlich auf €3.384 (2021: 2.845) Mio. steigern. Die Operative Umsatzrendite kletterte auf einen Rekordwert von 20,9 (2021: 13,7) Prozent, das Operative Ergebnis lag mit €708 (2021: 389) Mio. ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert.

Die Marke Lamborghini übergab im zurückliegenden Geschäftsjahr 9.233 (2021: 8.405) Fahrzeuge an Kund_innen, der Umsatz stieg um 21,9 Prozent und erreichte €2.375 (2021: 1.948) Mio. Lamborghini erzielte mit einem Operativen Ergebnis von €614 (2021: 393) Mio. eine Operative Umsatzrendite von 25,9 (2021: 20,2) Prozent.

Ducati übergab trotz einer sehr herausfordernden Versorgungslage 61.562 (2021: 59.447) Motorräder an Kund_innen und damit so viele wie nie zuvor in einem Jahr. Der Umsatz stieg um 24,0 Prozent auf €1.089 (2021: 878) Mio., nicht zuletzt infolge der verbesserten Preisposition. Das Operative Ergebnis verbesserte sich auf €109 (2021: 61) Mio., die Operative Umsatzrendite erreichte im Berichtsjahr 10,0 (2021: 7,0) Prozent.

Finanzergebnis leicht über Vorjahr

Das Finanzergebnis des Audi Konzerns erhöhte sich 2022 auf €1.522 (2021: 1.430) Mio. Das darin enthaltende Chinageschäft des Audi Konzerns trägt €1.153 (2021: 1.140) Mio. zum Finanzergebnis bei. Das Ergebnis nach Steuern liegt nach Abschluss des Jahres bei €7.116 (2021: 5.649) Mio.

Netto-Cashflow: Zweithöchster Wert der Unternehmensgeschichte

Der Netto-Cashflow des Audi Konzerns erreichte im Berichtsjahr mit €4.808 (2021: 7.757) Mio. ein starkes Niveau, das gleichzeitig den zweithöchsten Wert der Unternehmensgeschichte markiert. Der Rückgang gegenüber dem außerordentlich hohen Vorjahreswert ist einerseits auf gestiegene Vorräte zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit und auf weiter gestörte Logistik- und Lieferketten zurückzuführen.

Daneben haben sich höhere Steuerzahlungen und Beteiligungsveränderungen – wie etwa die erstmalige Kapitaleinlage in die Audi Formula Racing GmbH und die Abspaltung von Vertriebsgesellschaften innerhalb des Volkswagen-Konzerns – auf den Netto-Cashflow ausgewirkt. Dazu kommen im Vorjahresvergleich gestiegene Investitionen, unter anderem der Audi FAW NEV Company Ltd., die im Audi Konzern vollkonsolidiert ist. Mit dem in Changchun neu entstehenden Produktionswerk für vollelektrische Audi Modelle auf Basis der PPE stellt der Konzern die Weichen für die Erweiterung des lokalen vollelektrischen Produktportfolios in China.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023

„Audi hat 2022 trotz herausfordernder globaler Rahmenbedingungen große finanzielle Stärke bewiesen und neue Höchstwerte bei Umsatzerlösen und Operativem Ergebnis erzielt“, sagt Audi Finanzvorstand Jürgen Rittersberger. „Mit diesem Ergebnis können wir zuversichtlich sein, unsere ambitionierten strategischen Ziele auch künftig zu erreichen.“

Die Markengruppe geht derzeit – vorbehaltlich der Versorgungssituation und der globalen Wirtschaftsleistung – davon aus, dass sich der Konzern auch im Geschäftsjahr 2023 positiv entwickelt: Bei den Auslieferungen von Fahrzeugen der Markengruppe an Kund_innen wird ein Wert zwischen 1,8 und 1,9 Millionen Automobilen erwartet, bei den Umsatzerlösen soll ein neuer Bestwert zwischen €69 und 72 Mrd. erreicht werden. Die Operative Umsatzrendite sollte dabei in einem Korridor zwischen 9 und 11 Prozent liegen, wobei ein weiterhin hohes Preisniveau der Fahrzeuge unterstellt ist. Für den Netto-Cashflow rechnet der Audi Konzern mit einem Wert im Korridor von €4,5 und 5,5 Mrd. und strebt damit weiterhin ein hohes Niveau an.

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