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Gespräch von Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, mit Omid Nouripour, Bundesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, informierte den Bundesvorsitzenden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Omid Nouripour, über seine Sorge über den anwachsenden Antiziganismus in Deutschland und in Europa, der zu Hass, Ausgrenzung und rechtsextremer Gewalt gegen die Minderheit führt und eine Gefahr für den demokratischen Rechtsstaat darstellt.  

Zentralratsvorsitzender Rose sagt dazu: "Wir fordern die demokratischen Parteien auf die Verantwortung für die Ächtung von Antiziganismus als gesamtgesellschaftliches Problem des demokratischen Rechtsstaats zu übernehmen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die gleichberechtigte Teilhabe von Sinti und Roma auch in Anerkennung der über 600-jährigen Geschichte unserer Minderheit in Deutschland. Vor dem Hintergrund des Holocaust an 500.000 ermordeten Sinti und Roma im NS-besetzten Europa sowie des systematischen, fortgesetzten Unrechts nach 1945, das von der Unabhängigen Kommission Antiziganismus wissenschaftlich aufgearbeitet wurde, soll der Deutsche Bundestag dieses Unrecht mit einem Entschließungsantrag offiziell anerkennen. Dieser Entschließungsantrag soll die zentralen Erkenntnisse und Empfehlungen der Unabhängigen Kommission Antiziganismus aufgreifen und die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung von Antiziganismus auf den Weg bringen."

Bundesvorsitzender Nouripour: "Es ist nicht nur unsere historische Verantwortung uns gegen den Antiziganismus einzusetzen, denn der Antiziganismus stellt leider auch heute noch ein gesamtgesellschaftliches Problem dar. Das hat der Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus einmal mehr deutlich gezeigt. Es muss verhindert werden, dass die Menschenrechte und Menschenwürde der Sinti und Roma tagtäglich verletzt werden. Dafür braucht es konkrete Schritte und Maßnahmen."

Zentralratsvorsitzender Rose und Grünen-Vorsitzender Nouripour begrüßten den offenen Dialog und vereinbarten das Engagement gegen Antiziganismus und für die gleichberechtigte Teilhabe von Sinti und Roma gemeinsam fortzusetzen. 

Mit der Einsetzung der Unabhängigen Kommission Antiziganismus durch die Bundesregierung im März 2019 auf Grundlage des Entschließungsantrages des Deutschen Bundestages wurde eine langjährige Forderung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma umgesetzt. Die Regierungskoalition von SPD, GRÜNEN und FDP benennt in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel die Empfehlungen der Unabhängigen Kommission Antiziganismus, die im Juni 2021 zum Ende der letzten Legislaturperiode ihren 800-seitigen Abschlussbericht vorgelegt hat, aufzugreifen und umzusetzen.  

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