Hohe Inflation: Deutsche schränken sich bei der privaten Altersvorsorge ein
· 76 Prozent sorgen sich zumindest etwas um ihre finanzielle Absicherung im Alter
· 25 Prozent reduzieren aufgrund der Inflation ihre privaten Altersvorsorgebeträge
· Dennoch legen 78 Prozent grundsätzlich Geld für das Alter zurück
· 38 Prozent informieren sich selbstständig zu Produkten für die private Altersvorsorge
Die hohe Inflation lässt die deutsche Bevölkerung besorgt in die Zukunft schauen: Mit 78 Prozent befürchten in einer aktuellen Befragung mehr als drei Viertel der Teilnehmer zwischen 35 und 55, dass die Inflation ihre Altersvorsorge etwas oder sehr gefährden wird. 50 Prozent erwarten für sich einen niedrigeren Lebensstandard im Alter als heute. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage, die YouGov Deutschland im Auftrag der Amundi Deutschland GmbH durchgeführt hat.
Ein Jahr nach Rückkehr der Inflation und der damit einhergehenden gestiegenen Lebenshaltungskosten beeinflusst diese bereits schon, wie viel Geld die Befragten für ihre eigene Altersvorsorge zur Seite legen: 25 Prozent geben an, dass sie aufgrund der gestiegenen Kosten ihre Sparrate, also den Betrag, den sie regelmäßig für die eigene Altersvorsorge zur Seite legen, reduziert haben. 15 Prozent haben das Sparen sogar ganz eingestellt. „Dieses Ergebnis zeigt, vor welche Herausforderungen die Inflation breite Teile der Bevölkerung stellt“, sagt Christian Pellis, CEO von Amundi Deutschland. „Wenn hohe Kosten für kurzfristige Ausgaben wie Energieversorgung das Einkommen auffressen, müssen langfristige Investitionen wie die eigene Altersvorsorge oft zurückstecken. Zudem zeigt sich, dass viele der von uns Befragten bereits stark verunsichert sind, wie sie in späteren Lebensphasen finanziell versorgt sein werden.“ Laut der Umfrage machen sich 76 Prozent persönlich zumindest etwas Sorgen um ihre finanzielle Absicherung im Alter – bei den Frauen liegt der Anteil mit 81 Prozent höher als der der Männer mit 71 Prozent.
Wenig Vertrauen in die gesetzliche Altersvorsorge
Davon, dass der Staat sie später ausreichend versorgen kann, sind nur wenige der Befragten überzeugt: 63 Prozent geben an, dass sie die gesetzliche Rente für unsicher halten. Auch hier sind Frauen (70 Prozent) spürbar pessimistischer als die männlichen Befragten (50 Prozent). „Die Sorge um die eigene finanzielle Zukunft ist übrigens mitnichten nur ein ‚Geringverdiener-Thema‘“, sagt Pellis. „Auch bei den Befragten, die ein persönliches Nettoeinkommen von 4.000 bis 5.000 Euro pro Monat haben, machen sich noch rund drei Viertel doch auch einige Sorgen um die finanzielle Absicherung im Alter.“
Dass die Politik geeignete Lösungen für die staatliche Rente findet, sehen die Befragten skeptisch: Ganze 68 Prozent geben an, dass sie bei der Frage um die Zukunft der staatlichen Altersvorsorge kein oder nur wenig Vertrauen in die Politik haben.
„Ein möglicher Baustein, um die Rentenlücke in Zukunft schließen zu können, ist die sogenannte Aktienrente, die aktuell auf der politischen Agenda steht“, so Pellis weiter. „Aber auch die bereits im Markt befindlichen Fondslösungen müssen noch stärker als Option für die private Altersvorsorge thematisiert werden.“ Das Thema Aktienrente ist für viele Befragte jedoch noch nicht wirklich greifbar, 43 Prozent haben sich nach eigenen Angaben noch keine Meinung dazu gebildet. Immerhin: Mit 34 Prozent findet ein Drittel, dass die Politik damit einen richtigen Schritt geht.
„Auch wenn eine solche Kapitalmarkt-Lösung prinzipiell begrüßenswert ist, wird es noch bis mindestens 2037 dauern, bis hiervon erstmals Menschen in Deutschland profitieren. Daher wird die persönliche private Altersvorsorge auch weiterhin ein wichtiger Baustein bleiben – doch auch hier brauchen wir Impulse von der Bundesregierung wie zum Beispiel Anreize durch steuerliche Vorteile“, so Pellis.
Hoher Anteil der Befragten sorgt privat vor
Die Notwendigkeit, für das Alter auch privat vorzusorgen, ist den Befragten durchaus bewusst: Insgesamt 78 Prozent geben an, dass sie in irgendeiner Form Geld für die private Altersvorsorge zurücklegen, wobei hier Männer mit 81 Prozent etwas aktiver sind als Frauen. Dabei liegen konservative Anlageformen vorne: So nutzen 48 Prozent nach eigenen Angaben Tagesgeldkonten oder das klassische Sparbuch als Anlage, jeweils 38 Prozent setzen eine betriebliche Altersvorsorge oder eine private Renten- bzw. Lebensversicherung ein. Eine Immobilie nutzen 35 Prozent der Befragten als Baustein der privaten Altersvorsorge, während Aktien, Fonds oder ETFs von 32 Prozent genutzt werden. Auch hier zeigt sich wieder ein vergleichsweise geringes Vertrauen in staatliche Angebote: Die staatlich geförderte Vorsorge in Form der Riester- oder Rürup-Rente wird nur von 24 Prozent genutzt – ganze 57 Prozent sagen sogar nicht nur, dass sie diese Form der Altersvorsorge nicht nutzen, sondern dass dies für sie auch in Zukunft nicht in Frage kommt. „Wie wir sehen nutzen viele Deutsche zwar bereits Bausteine der privaten Altersvorsorge. Allerdings gibt es einen spürbaren Unterschied bei der Zufriedenheit damit: Während immerhin 62 Prozent der befragten Männer mit ihrer eigenen Altersvorsorge zufrieden sind, sind es bei den Frauen mit 53 Prozent nur etwas mehr als die Hälfte. Hier gilt es also noch mehr Aufklärung zu betreiben – am besten bereits in jungen Jahren in der Schule“, so Pellis.
Private Altersvorsorge oft schon in jungen Jahren gestartet
Diejenigen Befragten, die aktuell überhaupt nichts für die private Altersvorsorge zurücklegen, geben als Hauptgrund dafür an, dass sie nach eigenen Angaben zu wenig Geld haben (57 Prozent). 17 Prozent geben an, sich nicht gut genug mit dem Thema auszukennen. 14 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Thema private Altersvorsorge für sie zu spät sei. „Das würde ich so nicht stehen lassen wollen. Es ist eigentlich nie zu spät, um mit der privaten Vorsorge fürs Alter zu starten – aber natürlich ist es umso besser, je früher man beginnt. Denn wer über lange Zeiträume Geld anlegt, profitiert vom sogenannten Durchschnittskosteneffekt und kann damit auch wirtschaftlich unruhige Phasen relativ ruhig aussitzen“, erläutert Pellis. „Wie unsere Umfrage zeigt, sehen das die Deutschen ebenfalls so. Wer eine private Altersvorsorge in irgendeiner Form nutzt, hat damit schon früh angefangen: 58 Prozent haben ihr erstes Produkt zwischen 16 und 30 Jahren erworben.“
Die Diskussion um mangelnde finanzielle Bildung in Deutschland ist ein mediales Dauerthema – vor diesem Hintergrund bringt die Befragung eine Überraschung zu Tage: Viele Menschen bilden sich bereits selbstständig eine Meinung zu Finanzthemen, 38 Prozent der 35-55-Jährigen haben sich nach eigenen Angaben vor ihren Entscheidungen zu Produkten für die private Altersvorsorge mittels eigener Recherche informiert. Auf die externe Unterstützung von Finanzexperten vertraut insgesamt ein Drittel: 16 Prozent setzen auf unabhängige Finanzberater, 15 Prozent auf Bankberater. „Es ist gut, dass sich die Menschen mit der privaten Altersvorsorge auseinandersetzen“, sagt Pellis. „Eine professionelle Beratung kann dabei Gold wert sein. Schließlich reden wir hier von langfristigen Entscheidungen, die die eigene Unabhängigkeit im Alter sicherstellen sollen. Berater können hierbei helfen, die richtigen Lösungen für die individuelle Lebenssituation und die eigenen Bedürfnisse im Alter zu finden.“
Auch bei Anpassungen zur eigenen Altersvorsorge zeigen sich ähnliche Ergebnisse: 42 Prozent der Befragten geben an, dass sie selbstständig – zum Beispiel durch Medienberichte – darauf aufmerksam geworden sind, etwas an ihren Produkten zur Altersvorsorge verändern zu müssen. Auf Empfehlung oder Hinweise externer Berater hin haben dies 28 Prozent getan.
Über die Befragung
Die in dieser Mitteilung verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1019 Personen zwischen dem 06. und 09.03.2023 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung zwischen 35 und 55 Jahren.
Amundi, der führende europäische Vermögensverwalter und einer der Top 10 Global Player[1], bietet seinen 100 Millionen Kunden – Privatanlegern, Institutionen und Unternehmen – ein umfassendes Angebot an aktiven und passiven Spar- und Anlagelösungen, in herkömmlichen Vermögenswerten oder in Sachwerten. Dieses Angebot wird durch IT-Tools und -Dienstleistungen ergänzt, um die gesamte Wertschöpfungskette der Geldanlage abzudecken. Amundi, eine Tochtergesellschaft der Crédit Agricole Gruppe, ist börsennotiert und betreut aktuell ein verwaltetes Vermögen von mehr als 1 900 Milliarden Euro[2].
Mit seinen sechs internationalen Investmentzentren[3], den Researchkapazitäten im finanziellen und nichtfinanziellen Bereich sowie dem langjährigen Bekenntnis zu verantwortungsvollem Investieren ist Amundi einer der wichtigsten Akteure im Asset Management.
Die Kunden von Amundi profitieren von der Expertise und der Beratung von 5.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 35 Ländern.
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