Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit
„Die Zahl der Arbeitslosen hat sich von Februar auf März, mit einem Minus von 500, kaum verändert. Daher liegt auch die Arbeitslosenquote weiter bei 6,3 Prozent. Mit dem Blick auf die kommenden Wochen und Monate bleibe ich zuversichtlich. Denn das Frühjahr bringt immer positive Impulse für den Arbeitsmarkt. Dieser saisonale Effekt ist üblich und wirkt zuerst bei den Menschen in witterungsabhängigen Berufen. Aber auch darüber hinaus rechne ich mit steigenden Jobchancen, denn die Unternehmen suchen händeringend Fachkräfte. Für sie wird es dann leichter, eine neue Arbeitsstelle zu finden. Und wer noch nicht als Fachkraft arbeiten kann, bekommt Unterstützung durch die Arbeitsagenturen und Jobcenter – mit passenden Qualifizierungsangeboten. Fakt ist: Alle – auch bereits beschäftigte Menschen, die einen Qualifizierungswunsch haben, bekommen bei uns die passende Beratung“ sagte Michaela Ungethüm, Vizechefin und stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosenzahl im März: 131.635
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (132.131): -496 oder -0,4 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (115.675): +15.960 oder +13,8 Prozent
Arbeitslosenquote im März: 6,3 Prozent
Arbeitslosigkeit: 131.635 Arbeitslose in Sachsen
Die Zahl der in Sachsen arbeitslos gemeldeten Männer und Frauen ging nur geringfügig zurück. So waren im März rund 132.000 Menschen ohne Job – etwa 500 weniger als noch vor einem Monat (minus 0,4 Prozent) und rund 16.000 mehr als im März 2023 (plus 13,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,3 Prozent. Die geringste Arbeitslosigkeit in Sachsen verzeichnet der Erzgebirgskreis (5,1 Prozent), die höchste Görlitz (8,6 Prozent). Die meisten Erwerbslosen werden von den Jobcentern in Sachsen betreut: rund 87.000 (etwa 650 mehr als im Februar). Die Agenturen für Arbeit unterstützen rund 44.000 Personen (rund 1.150 weniger als im Vormonat).
Krieg in der Ukraine: 10.464 arbeitslose Menschen aus der Ukraine gemeldet
Die Zahl der Ukrainerinnen und Ukrainer, die in Sachsen arbeitslos gemeldet waren, lag im März bei rund 10.500. Das sind 272 mehr als im Februar und 9.933 mehr als im Februar 2022. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 haben sich insgesamt fast 1.800 arbeitslos gemeldete ukrainische Frauen und Männer in Arbeit abgemeldet und damit ihre Arbeitslosigkeit beendet. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einer ukrainischen Staatsbürgerschaft ist zwischen Januar 2022 und Januar 2023 um 2.451 auf 5.400 gestiegen.
Damit zeigen die neusten Hochrechnungen, dass sich die Beschäftigungszahlen in den vergangenen zwölf Monaten mehr als verdoppelt haben (plus 118 Prozent). Auch die Zahl der ausschließlich geringfügigen Beschäftigten (Minijobber) ist sich im gleichen Zeitraum um 800 auf 1.100 gestiegen (plus 310 Prozent).
Kurzarbeit: 9.100 Kurzarbeiter in 600 Betrieben
Im Dezember 2022 waren rund 9.100 Personen in etwa 600 sächsischen Betrieben von Kurzarbeit betroffen. Somit befanden sich 0,6 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit, mehr als im Vormonat (7.600 Personen in 630 Betrieben). Im Zeitraum vom Januar 2023 bis März 2023 haben rund 960 Unternehmen erneut Kurzarbeit aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit angezeigt: für rund 12.700 Beschäftigte.
Beschäftigung: 1.638.400 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte
In Sachsen gingen im Januar 2023 rund 1,64 Millionen Menschen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach, 3.100 mehr als vor einem Jahr. Beschäftigung aufgebaut haben in den vergangenen zwölf Monaten vor allem die Wirtschaftsbereiche Information und Kommunikation (plus 2.200), Heime und Sozialwesen (plus 1.900) der Bereich Immobilien, freiberufliche und technische Dienstleistungen (plus 1.700) und der Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen (plus 1.600). Aber auch in den Bereichen Erziehung und Unterricht und Bergbau / Energie- und Wasserversorgung sind in den vergangenen zwölf Monaten zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse entstanden. Beschäftigungsrückgänge gab es beispielsweise im Bereich Handel, Instandhaltung, Reparatur von Kfz (minus 2.700), in der Zeitarbeit (minus 2.300) und im Baugewerbe (minus 1.800).
Arbeitskräftenachfrage: 40.360 freie Stellen
Im März haben die sächsischen Unternehmen insgesamt 7.213 freie Stellen neu gemeldet – etwa 1.600 weniger als im Februar (minus 18,1 Prozent) und rund 330 weniger als vor einem Jahr (minus 4,3 Prozent). Somit zählen die sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt knapp über 40.000 freie Stellen. Alle freien Stellen sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.
Unterbeschäftigung: 38.650 Personen zählen nicht als arbeitslos
Insgesamt 38.650 Frauen und Männer in Sachsen haben im März an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen der Arbeitsvermittlung vorübergehend nicht zur Verfügung – zum Beispiel wegen Arbeitsunfähigkeit (3.350). In Aktivierungs- und beruflichen Eingliederungsmaßnahmen befanden sich 5.110 Personen, eine berufliche Weiterbildung besuchten 5.149 Menschen, 13.876 wurden durch andere Leistungsträger unterstützt (z.B. durch die Zuweisung in einen Integrationskurs des BAMF) und 3.146 nahmen Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) wahr.
Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitsuchenden – summiert sich im März auf 170.285 Personen. Das sind etwa 280 weniger als im Vormonat und rund 22.000 mehr als im März 2022. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung beträgt 77,3 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im März bei acht Prozent.
Grundsicherung: 143.719 Bedarfsgemeinschaften mit finanzieller Unterstützung
Im März sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, die auf finanzielle Unterstützung der sächsischen Jobcenter angewiesen sind – um rund 950. Das sind dennoch knapp 9.200 Bedarfsgemeinschaften mehr als im März 2022, was auf die Unterstützung der Menschen aus der Ukraine zurückzuführen ist. Insgesamt erhalten derzeit 180.105 erwerbsfähige Personen Leistungen der Grundsicherung – das sind 1.141 weniger als im Februar und 10.338 mehr als im Vorjahresmonat.
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