Musiktherapie: Spielen, was man nicht sagen kann
In der DRK-Kinderklinik kommt die Musiktherapie sowohl in der Tagesklinik als auch auf der Station P1 zum Einsatz. Dort ist unter anderem Julia Dreyer, von Haus aus Lehrerin mit einer musiktherapeutischen Ausbildung, aktiv. In Einzelsitzungen behandelt sie Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren. „Bei den Jüngeren sind es eher emotionale Störungen oder Schwierigkeiten im Sozialverhalten, die wir behandeln“, weiß Dreyer aus Erfahrung. „Bei den Älteren sind es häufig Depressionen, soziale Ängste, selbstverletzendes Verhalten oder Anorexie.“ In Sitzungen von jeweils 45 Minuten werden die Patientinnen und Patienten individuell therapeutisch behandelt – jeweils auf die Bedürfnisse, Kompetenzen und Schwierigkeiten des Kindes oder der Jugendlichen abgestimmt.
„Musik schafft eine neue Ebene der Beziehung“, so Sabine Prüser. „Aber natürlich können hier auch Beziehungserfahrungen nachgeholt werden.“ Das Zusammenwirken von Spiel, Musik und Wort ist es, das den Kindern zu Gute kommt. „Gleichzeitig können die Kinder und Jugendlichen neue Räume entdecken, auch mal laut sein, sich austoben und dabei ihre Gefühle spüren. Oder aber sie arbeiten hart an sich, um neue Wege zu suchen und zu gehen“, ergänzt Julia Dreyer.
In der Kinderklinik stehen umfangreiche Methoden zur Verfügung, die vielfältige musikalische Interaktionen ermöglichen. Diese reichen von Spielliedern, Rollenspielen mit Instrumenten, Singen von „bedeutsamen“ Liedern, Malen zu Musik, Musik hören und Stille erleben, Entspannung und Bewegung mit Musik bis hin zur gemeinsamen Improvisation. „In der Behandlung von Kindern steht das Spiel im Mittelpunkt. Ob als Spiel im herkömmlichen Sinne oder auch das Spiel mit Musikinstrumenten“, so Julia Dreyer. Musiktherapeutisches Handeln könne hier viele Ähnlichkeiten zu spieltherapeutischen Ansätzen aufweisen. In der Behandlung von Jugendlichen spielt hingegen die musikalische Improvisation eine große Rolle. Dabei geht es zum Beispiel um die Fragen, in welchen „Sphären“ sich die gemeinsam improvisierend hergestellte Musik bewegt. „Aktuelle Selbst-Zustände und frühe Bindungserfahrungen haben dort ihren Platz. Diese Situation wird reflektiert. Natürlich ist dabei auch der anschließende Austausch mit den Therapeuten sehr wichtig.“
Die Lebensqualität für Kinder verbessern.
Das ist unser Auftrag.
– Die DRK-Kinderklinik Siegen gGmbH ist eine Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes.
– „Wir wollen die Lebensqualität für Kinder und Jugendliche verbessern und sie mit ihren Familien in medizinischer, sozialer und persönlicher Hinsicht optimal versorgen.“
– Wir sind eine hoch spezialisierte Fachklinik für Kinder- und Jugendmedizin, die jährlich etwa 5700 Patienten stationär und rund 63.000 Patienten ambulant versorgt.
– 158 Betten im stationären Bereich, davon 14 Plätze in der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
– Fast 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Ärzte, Pflegekräfte, Psychologen und Therapeuten sorgen für ihre bestmögliche medizinische, pflegerische und therapeuti-sche Versorgung. Interdisziplinarität ist eine unserer Stärken. Denn unsere Kinderklinik ist mit ihrem um-fangreichen Leistungsspektrum so breit aufgestellt, dass wir für nahezu jedes Krankheitsbild einen eigenen Spezialisten im Haus haben. Bei komplexen Erkrankungen können wir so jederzeit auch fachbereichsübergreifende Teams bilden, die unsere Patienten mit dem nötigen Know-how ganzheitlich betreuen. Für die optimale Versorgung einiger besonderer Krankheitsbilder, wie z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspal-ten, gibt es an unserer Kinderklinik sogar ein fest eingerichtetes Kompetenzzentrum.
– Zum multiprofessionellen Team der DRK-Kinderklinik Siegen gehören Kinder- und Ju-gendärzte verschiedener Fachrichtungen, Kinderchirurgen und -anästhesisten, Kinder- und Jugendpsychiater, das Pflegepersonal, ein breites Spektrum an Therapeu-ten unterschiedlicher Fachrichtungen, Mitarbeiter des sozialen Dienstes, Seelsorger, Lehrer und Erzieher.
DRK-Kinderklinik Siegen gGmbH
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