Nuklearmedizin: stationäre Versorgung wird gestärkt
Therapiestation.
Aber was genau leistet die Disziplin für die Patienten? Chefarzt Dr. med. Alfred Klein, der die Klinik für Nuklearmedizin leitet und mit Facharzt Alessandro Lambertini auch behandelnder Arzt in der Praxis für Nuklearmedizin des MVZ Mittelrhein ist, berichtet: „In der Nuklearmedizin kommen radioaktive Substanzen in verschiedenen Untersuchungs- und Behandlungsverfahren zum Einsatz. Bei den Untersuchungsverfahren besteht die Aufgabe der Nuklearmedizin vor allem darin, Stoffwechselvorgänge mit einer speziellen Kamera abzubilden, um krankhafte Veränderungen zu erkennen und zu lokalisieren – etwa in Schilddrüse, Nieren oder Knochen, aber auch anderen Organen.“ Die Bilder werden im Anschluss ausgewertet, um die Diagnose zu stellen – so wie in der Radiologie. Da sich die Fachgebiete Nuklearmedizin und Radiologie gegenseitig ergänzen, werden bei den modernen Untersuchungsmethoden Kombinationsverfahren verwendet, bei denen die nuklearmedizinische Bildgebung beispielsweise mit einer Computertomografie verbunden werden kann. „Dies nennt man Hybridbildgebung. Sie kommt zum Beispiel bei der sogenannten Single-PhotonEmissions-Computertomografie-CT(SPECT-CT) und der Positronen-Emissionstomografie-CT (PET-CT) zum Einsatz. Die SPECT-CT gibt es am Kemperhof schon seit einiger Zeit. Ganz aktuell wird nun auch die PET-CT, eines der modernsten Verfahren in der Nuklearmedizin, von uns angeboten“, informiert der Chefarzt.
Am häufigsten eingesetzt wird die PET-CT zur Tumordiagnostik. Das Prinzip dieser Untersuchung basiert darauf, dass viele Tumore und Metastasen einen höheren Zuckerstoffwechsel aufweisen als das umgebende Gewebe. Für die PET-Untersuchung wird eine sehr geringe Menge an radioaktivem Zucker injiziert. Nach etwa einer Stunde werden dann Aufnahmen, meist des ganzen Körpers, erstellt. Hier ist erkennbar, wo im Körper Bereiche mit auffällig
erhöhtem Zuckerumsatz vorliegen, hinter denen sich Tumore oder Metastasen verbergen können. Um diese genaustens zu lokalisieren, erfolgt zusätzlich eine Computertomografie(CT). Die PET- und CT-Bilder werden überlagert und liefern so die einmalige Kombination aus Stoffwechselbild- und morphologischer/anatomischer Information. „Hilfreich ist das Verfahren auch zum Beispiel bei der Suche nach einem Infektionsherd bei einer Blutvergiftung, weil
Entzündungsherde einen deutlich höheren Zuckerumsatz haben als das umgebende Gewebe“, nennt Dr. Klein ein weiteres Anwendungsfeld.
Von dem umfangreichen Leistungsspektrum im Kemperhof profitieren nun auch gesetzlich Versicherte, weil alle diagnostischen Leistungen und alle ambulanten Therapien nun über die MVZ-Praxis Nuklearmedizin angeboten werden. „Die bislang zu überbrückende Entfernung zum nächsten, kassenzugelassenen PET-CT-Standort in Rheinland-Pfalz lag teilweise bei mehr als 100 Kilometer. Eine solche Reise wird gerade von onkologischen Patienten oft als belastend empfunden und kann nun vermieden werden. Zudem werden die Krebspatienten somit zukünftig wieder unter einem Dach mit unseren onkologisch tätigen Kliniken und somit auf kurzem Weg untersucht und behandelt“, erläutert Dr. med. Alfred Klein und ergänzt: „Es profitieren auch Patienten, bei denen eine stationäre nuklearmedizinische Behandlung erforderlich werden sollte. Dazu gehören unter anderem Patienten, die eine Radiojodtherapie – zum Beispiel bei einer Überfunktion der Schilddrüse oder nach einer Operation wegen eines Schilddrüsenkarzinoms – benötigen. Unser engagiertes Team versorgt die Patienten dann auf der neuen Therapiestation.“
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