„Op jöck“ von Köln bis Singapur – Artenschutz kennt keine Grenzen
Nach Singapur gingen:
Grüne Marmorkrötchen (Scaphiophryne marmorata); Bedrohungsstatus laut Weltnaturschutzunion IUCN: „Gefährdet“
Kronengeckos (Correlophus ciliatus); IUCN-Bedrohungsstatus: „Gefährdet
Chinesische Tigergeckos (Goniurosaurus luii); IUCN-Bedrohungsstatus: „Gefährdet“
Huulien-Tigergeckos (Goniurosaurus huuliensis); IUCN-Bedrohungsstatus: „Vom Aussterben bedroht“
Zackenerdschildkröten (Geoemyda spengleri); IUCN-Bedrohungsstatus: „Stark Gefährdet
Im Kölner Zoo verantwortlich für Tiertransporte ist Kurator Bernd Marcordes. Transportunternehmen war das darauf spezialisierte Tierreisebüro GRADLYN Petshipping.
Dass überhaupt Nachzuchten dieser anspruchsvoll zu haltenden Tiere versendet werden konnten, verdankt der Zoo seinem Terrariums-Team um Reviertierpflegerin Anna Rauhaus. Dieses sorgt mit Expertise und Know-how fortwährend für Nachzuchterfolge bei bedrohten Arten. Allein 2022 war von den 40 in der Terrariums-Abteilung vermehrten Amphibien- und Reptilienarten die Hälfte laut Weltnaturschutzunion IUCN als bedroht gelistet – entweder als „Gefährdet“, „Stark gefährdet“ oder als „Vom Aussterben bedroht“.
Aus „Schlecht“ mach „Gut“!
Einige der Gründertiere der jetzt an Singapur abgegebenen Kölner Nachzuchten stammen aus behördlichen Beschlagnahmungen. Der Kölner Zoo hatte damals geholfen, diese Tiere bei sich aufzunehmen. Insgesamt werden derzeit in der Terrarien-Abteilung des Zoo-Aquariums mehr als 20 Arten, die im Rahmen von Behördenhilfen aus Beschlagnahmungen übernommen wurden, gehalten. Durch Vermehrung und Weitergabe der Nachzuchten an andere Zoos – in diesem Fall den Singapur Zoo – entsteht ein internationales Erhaltungszuchtnetzwerk für bedrohte Arten. Zu einem späteren Zeitpunkt können die daraus stammenden Tiere für Auswilderungen zur Verfügung gestellt werden. So kann aus etwas Schlechtem, dem illegalen Tierhandel, schlussendlich sogar etwas Gutes entstehen!
Prof. Dr. Thomas Ziegler, Kurator Aquarium „Zoos werden zu modernen Archen, indem sie bedrohte Arten aufnehmen. Diese Arten können dank der Expertise der Zoobeschäftigten vermehrt, weiterverteilt und wieder in die Ursprungsländer beziehungsweise in die Natur zurückgeben werden. Das ist die Idee des Artenschutz-Zoos.“ Möglich ist dies nur dank professioneller Partner und aufgrund eines internationalen Artenschutznetzwerks. So hat der Kölner Zoo z.B. bereits 2020 in Köln aufgezogene Jungtiere bei den Philippinenkrokodilen zur Auswilderung auf die Philippinen ausgeflogen. Sie können sie dort in einem Schutzgebiet die bedrohten Bestände stärken. Prof. Theo B. Pagel, Direktor des Kölner Zoos: „Der Aufbau von Reservepopulationen in Menschenhand, das heißt in Zoos und Zuchtstationen, sowie die Verteilung dieses Nachwuchses an verschiedene Institutionen sind wichtige Bausteine zur Erhaltung bedrohter Arten. Zusammen mit Artenschutzmaßnahmen vor Ort helfen sie, dem Artensterben entgegenzuwirken. Dies ist im Sinne des ,One Plan Approachs‘ der IUCN. Er sieht vor, ,In situ-Artenschutz‘ in der Natur mit ,Ex situ‘- Artenschutz, also der Erhaltungszucht in Zoos, zu kombinieren.“
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