Sport- und Gewindefahrwerk – Wir klären auf!
Absenkung des Fahrzeugschwerpunkts für eine sportlichere Abstimmung
Kürzere Federn kombiniert mit den passenden Dämpfern sorgen bei einem Sportfahrwerk für einen tieferen Schwerpunkt der damit ausgestatteten Fahrzeuge. Manchmal rüsten preisbewusste Käufer jedoch auch nur Tieferlegungsfedern nach und kombinieren die mit den vorhandenen Seriendämpfern. BILSTEIN empfiehlt jedoch, es direkt richtig zu machen und den Federn gleich neue, sportlich komfortable Stoßdämpfer sowie neue Domlager zur Seite stellen, um das Fahrverhalten harmonisch und insgesamt stimmig zu halten. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Fahrwerkseinstellung insgesamt sportlicher auszulegen als bei einem Serienfahrzeug. Das Ergebnis ist ein spürbar besseres Fahrverhalten.
Noch variabler kann ein Fahrzeug mit einem Gewindefahrwerk abgestimmt werden. Statt einer fixen Einstellung wird hier mittels einer Gewindeverstellung der Federteller hoch oder runter bewegt. Das geschieht durch ein Schraubgewinde am Federbein. So lässt sich ein Fahrzeug relativ einfach perfekt einstellen und den jeweiligen Gegebenheiten anpassen. Fazit: Jedes Gewindefahrwerk ist ein Sportfahrwerk, aber nicht jedes Sportfahrtwerk auch ein Gewindefahrwerk.
Mehr Performance für Tuning-Enthusiasten
Im Gegensatz zu Tieferlegungsfedern, bei denen die Seriendämpfer unverändert auf ihrer eingestellten Stufe bleiben, sind einige Gewindefahrwerke auch da flexibel und bieten eine einstellbare Zug- und Druckstufendämpfung. Das ermöglicht Performance-orientierten Tuning-Enthusiasten ihr Fahrzeug noch genauer auf persönliche Vorlieben oder bestimmten Voraussetzungen wie Fahrzeuggewicht, Reifencharakteristik oder Streckenbeschaffenheit abzustimmen.
Der Verstellbereich ist bei einem Gewindefahrwerk in einem Von-bis-Bereich millimetergenau definiert. BILSTEIN-Fahrwerke verfügen über einen geprüften und in die Fahrzeugpapiere eingetragenen Verstellbereich. BILSTEIN-Techniker Alexander Kranz erklärt: „Irrtümlich wird oft davon ausgegangen, dass sich jeder Millimeter hoch oder runter auch eins zu eins im Höhenstand des Fahrzeugs widerspiegelt. Dem ist jedoch nicht so, weil schließlich auch noch die Feder ein Wörtchen mitzureden hat."
Oder anders ausgedrückt: Die Fahrzeughöhe ist die Summe aus der aktuellen Funktionshöhe des Federtellers plus Feder inklusive des Domlagers. Der Stoßdämpfer der Hinterachse ist am Höhenstand übrigens nur dann beteiligt, wenn er federtragend ausgeführt ist.
Dokumentation des Vorher-Zustandes zum Messen des Höhenstandes
Um die Höhenveränderung nach einer Tieferlegung wirklich objektiv beurteilen zu können, muss der Vorher-Zustand dokumentiert werden: und zwar in K0-Lage auf ebenem Grund, gemessen von der Radnabenmitte senkrecht bis zur Kotflügelunterkante an allen Rädern. Zum Vergleich wird der Nachher-Zustand herangezogen – aber erst nach der Fahrwerkvermessung und ausgiebiger Setz- bzw. Probefahrt.
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