SWG sind Gründungsmitglied des ITEE e.V.
Ob Ausbau erneuerbarer Energien, Umbau und Digitalisierung der Energienetze oder die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung: Die Transformation des Energiesystems findet vorrangig vor Ort in den Kommunen statt. Folglich sind regionale Energieversorger besonders gefragt, Lösungen für die anstehenden Aufgaben zu finden. Das geht gemeinsam besser als allein. Auf Initiative der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) haben sich deshalb Ende Februar die Stadtwerke Gießen (SWG) sowie zehn andere regionale Energieversorger zusammengetan und das „Institut für Transformationsaufgaben in der Energiewirtschaft und Energietechnik“, kurz ITEE e.V., gegründet. Drei weitere Energieunternehmen planen, dem Verein in Zukunft beizutreten. Auch darüber hinaus sind zusätzliche Mitglieder aus der Energiewirtschaft willkommen.
Schulterschluss zwischen Forschung und Praxis
Aktuell gehören dem ITEE e.V. neben den SWG die Stadtwerke Bad Homburg, die Stadtwerke Bad Nauheim, die Energie und Versorgung Butzbach, die EGF EnergieGesellschaft Frankenberg, die Stadtwerke Friedberg, die Stadtwerke Herborn, die Stadtwerke Oberursel, die Siegener Versorgungsbetriebe, die Energie- und Wassergesellschaft mbh, Wetzlar (enwag), die und die Stadtwerke Weilburg an. Darüber hinaus planen die Stadtwerke Marburg, die Kreiswerke Main-Kinzig und die Energieversorgung Limburg zeitnah den Beitritt.
Den Vorsitz teilen sich Matthias Funk, Technischer Vorstand der SWG, und Dr. Thorsten Reichel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Nauheim. „Um die Energiewende erfolgreich zu meistern, halte ich es aktuell für besonders wichtig, dass die Marktteilnehmer neue Lösungsansätze finden – auch um die Energiekrise zu bewältigen. Das neu gegründete Institut ist für mich richtungsweisend, weil Forschung und Praxis kooperieren und so die Umsetzung innovativer Projekte breit aufgestellt wird“, erklärt Matthias Funk.
Denn neben dem Austausch und der Vernetzung der Mitgliedsunternehmen steht beim ITEE der Schulterschluss mit der Forschung ganz oben auf der Agenda. Deshalb begleitet die THM den Verein mit dem fachübergreifenden Kompetenzzentrum für Energietechnik und Energiemanagement (etem) wissenschaftlich. Aus gutem Grund: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befassen sich seit Jahren mit technischen und rechtlichen Fragen zur Energiewandlung, -verteilung und -anwendung. Zum Beispiel ist das etem aktuell am Energiekonzept des Gießener FlexQuartiers beteiligt, das Wärme- und Energieversorgung in einem Niedrigenergie-Wohnumfeld dezentral kombiniert. Zentrumssprecher und THM-Vizepräsident Professor Olaf Berger ergänzt: „Wir können im ITEE unser wissenschaftliches Know-how einbringen und die heimischen Energieversorger bei der Umsetzung der kommunalen Wärmewende und der Transformation der Energienetze unterstützen.“
Nächste Schritte in Vorbereitung
Im nächsten Schritt möchten Mitgliedsunternehmen und THM den Verein in ein sogenanntes An-Institut überführen. Damit bliebe das ITEE zwar rechtlich unabhängig, wird aber organisatorisch, personell und räumlich mit der Hochschule verflochten. Denn vorgesehen ist, dass Mitarbeitende der beteiligten Energieversorger künftig in der THM nebenberuflich studieren – etwa Energietechnik, Mechatronik, Energiewirtschaft und -management oder auch Elektro- und Informationstechnik sowie Maschinenbau.
Die Stadtwerke Gießen sind ein kommunales Querverbundunternehmen, beliefern rund 190.000 Kundinnen und Kunden mit Strom, Erdgas sowie Fernwärme und betreiben fünf eigene Bäder sowie ein weiteres im Auftrag. Darüber hinaus kümmern sie sich um den regionalen ÖPNV und bieten noch andere kommunale Leistungen an.
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