„3 Grad mehr“ – oder warum wir eine drohende Heißzeit verhindern müssen
Die 21. Ausgabe der Helmholtz-Environmental Lecture (HEL), die am Buchmesse-Freitag im UFZ in Leipzig stattfinden wird, ist inspiriert vom Buch "3 Grad mehr", das im Juli 2022 im oekom-Verlag erschienen ist. Es beschreibt die gravierenden Auswirkungen globaler Klimaveränderungen, um dann Wege und Lösungsansätze zu skizzieren, wie sich der globale Temperaturanstieg begrenzen und eine drohende Heißzeit verhindern lassen.
Herausgeber Klaus Wiegandt, der im Jahr 2000 die Stiftung "Forum für Verantwortung" gründete, versammelt in dem Buch namhafte Wissenschaftler:innen als Autorinnen und Autoren, wie Hans J. Schellnhuber, Stefan Rahmstorf, Jutta Allmendinger – darunter auch die UFZ-Wissenschaftler Ralf Seppelt, Martin Volk und Stefan Klotz, die sich aus ihrer jeweiligen wissenschaftlichen Expertise heraus mit Nachhaltigkeit, Biodiversität und Artenvielfalt, ökonomischen und geopolitischen Auswirkungen des Klimawandels befassen. Auf diese Weise entstand ein materialreiches, gut lesbares Buch zum Klimawandel und eine alarmierende Zustandsbeschreibung komplexer Zusammenhänge, die durch menschliches Handeln aus dem Gleichgewicht geraten sind.
Die Komplexität des Themas spiegelt sich auch im Format der UFZ-Veranstaltung wider: So werden im ersten Teil Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Bernhard Kegel (Chemiker, Biologe und freier Autor) sowie Landschaftsökologe Ralf Seppelt vom UFZ in Impulsvorträgen darauf eingehen, was "3 Grad mehr" für das Klima und Wetter bedeuten; welche unmittelbaren Auswirkungen der Klimawandel auf die biologische Vielfalt hat und wie die Tier- und Pflanzenwelt auf die Veränderungen reagieren; welche absehbaren Folgen die Klimaveränderung für die Landwirtschaft und die globale Ernährungssicherheit hat. Dabei ist die Schlussfolgerung aus allen Analysen zum Klimawandel immer beunruhigend, denn "3 Grad mehr bedeuten eine Welt, wie wir sie uns nicht vorstellen wollen: In vielen Regionen wird die Landwirtschaft an ihre Grenzen gelangen, Hunger und Durst werden zum Alltag; hunderte Millionen Klimaflüchtlinge werden sich auf den Weg machen; die globalen materiellen Schäden werden über 7 Billionen Euro betragen – pro Jahr!" (Klappentext).
Deshalb werden im zweiten Teil in einer Podiumsdiskussion Handlungsoptionen diskutiert, wie sich durch naturbasierte und flankierende politische Lösungen ein Drei-Grad-Szenario noch abwenden lässt. Darüber diskutieren Stefan Rahmstorf, Bernhard Kegel und Ralf Seppelt mit der Journalistin Claudia Reiser, die für die ARD und den MDR vor allem über Klimathemen berichtet und das Gesicht des Meinungsbarometers "MDRfragt" ist. Denn tatsächlich gibt es Lösungen und Möglichkeiten zum Umsteuern, von denen einige im Buch skizziert werden: Beispielsweise ein Stopp der Regenwaldabholzung, wodurch jährlich etwa 5 Milliarden Tonnen CO2 eingespart würden, Aufforstungen – vor allem in den Tropen und Subtropen – und ein nachhaltiges Waldmanagement, nachhaltiges Bauen, die Wiedervernässung von Mooren oder eine nachhaltigere, regenerative Landwirtschaft zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit.
21. Helmholtz Environmental Lecture (HEL) mit Prof. Dr. Stefan Rahmstorf (PIK), Dr. Bernhard Kegel (Chemiker, Biologe und freier Autor) sowie Prof. Dr. Ralf Seppelt (UFZ)
"3 Grad mehr" – oder warum wir eine drohende Heißzeit verhindern müssen.
Wann? Freitag, 28. April 2023, 17 bis 19 Uhr
Wo? Leipziger KUBUS (Saal 1), Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Permoserstraße 15, 04318 Leipzig
Live-Stream: https://www.youtube.com/watch?v=wj7G_DYgVc0
Wir bitten Sie um Anmeldung: online unter www.ufz.de/hel. Kolleginnen und Kollegen aus den Redaktionen gern auch direkt über mich: susanne.hufe@ufz.de.
Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.
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Die Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.
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