Das Netzwerk Infrastruktur Rhein-Main: Gemeinsam für eine starke Energieinfrastruktur in der Region
Die Region Rhein-Main nimmt eine Schlüsselrolle bei der Energiewende ein. Für einen konstruktiven Dialog mit der kommunalen Politik und Verwaltung über den Ausbau wichtiger Infrastrukturen in der Region bietet das Netzwerk jetzt eine Plattform. "Der Ausbau der Energieinfrastruktur ist ein gesamtgesellschaftlicher Kraftakt, den wir nur gemeinsam schaffen werden", sagte Dr. Hans-Jürgen Brick, CEO der Amprion GmbH. "Als Netzwerk wollen wir: Akteure vernetzen, technische und wirtschaftliche Hintergründe in der Öffentlichkeit vermitteln und Verbesserungsvorschläge in die öffentliche Diskussion einbringen", sagte Brick. Um die Region zukunftsfest zu machen, brauche es leistungsstarke Infrastrukturen. "Genau dafür setzt sich das Netzwerk Infrastruktur Rhein-Main ein. Wichtig dabei ist uns der Blick auf das Gesamtsystem", ergänzt Brick.
Das Netzwerk vereint daher sowohl Stromnetzbetreiber als auch Energieverbraucher. Im Rhein-Main-Gebiet steigt der Energiebedarf durch die Dekarbonisierung und Elektrifizierung der Industrie, aber auch durch die Rechenzentren der Digitalwirtschaft, erheblich. Der Stromverbrauch wird sich in Hessen bis 2045 von heute rund 40 Terrawattstunden (TWh) auf über 90 TWh mehr als verdoppeln. Der Ausbau sowohl des Übertragungsnetzes als auch der Verteilnetze muss zügig voranschreiten, um die Leistung zu den Menschen in der Region zu transportieren und die industrielle Wertschöpfung in Hessen zu erhalten.
"Der Ausbau der Verteilnetze ist eine zwingende Voraussetzung dafür, dass wir als Gesellschaft unsere Klimaziele erreichen, aber gleichzeitig auch die Chancen für unseren Wirtschaftsstandort nutzen. Wir brauchen zusätzliche Netzkapazitäten und dafür erforderliche Infrastrukturen", kommentiert Dr. Markus Coenen, Vorstand der Süwag Energie AG.
Zu den großen Energieverbrauchern der Rhein-Main-Region gehört der Industriepark Höchst, Standort von mehr als 90 forschenden und produzierenden Chemie- und Pharmaunternehmen, die rund 22.000 Menschen beschäftigen. Damit auf dem 4,6 Quadratkilometer großen Areal lebenswichtige Medikamente, Lebensmittelzusatzstoffe, Hochleistungskunststoffe oder Pflanzenschutzmittel hergestellt werden können, versorgt die Standortbetreibergesellschaft Infraserv Höchst die Unternehmen mit Wärme, denn für den Betrieb von Anlagen ist Prozessdampf notwendig, und Strom. Benötigt werden pro Jahr rund 3.500 Gigawattstunden Dampf und 2.000 Gigawattstunden elektrischer Energie. "Wir können und wollen die Dekarbonisierung der Energieversorgung des Industrieparks vorantreiben, doch das lässt sich nur realisieren, wenn die Kapazitäten der überörtlichen Versorgungsinfrastruktur deutlich erweitert werden", sagt Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer von Infraserv Höchst. Aus seiner Sicht sind der Ausbau der Stromtrassen und die Anbindung des Standorts an ein nationales Wasserstoff-Versorgungsnetz von großer Bedeutung, zumal sich Infraserv Höchst schon seit vielen Jahren für die Weiterentwicklung der Wasserstoff-Technologie engagiert. Dr. Joachim Kreysing wünscht sich ein zügiges und verlässliches Vorgehen auf den verschiedenen Entscheidungsebenen: "Im Industriepark Höchst wie auch an anderen Chemie-Produktionsstandorten brauchen die überwiegend global agierenden Unternehmen neben einer zuverlässigen Energieversorgung vor allem langfristige Planungssicherheit, die für Investitionsentscheidungen erfolgskritisch ist." Zu den für Industriestandorte wichtigen Infrastrukturen gehören auch Verkehrswege. Daher sind für Dr. Joachim Kreysing auch kontinuierliche Investitionen in die Leistungsfähigkeit des Schienen- und Straßennetzes sowie der Wasserstraßen für die Binnenschifffahrt zwingend erforderlich.
Für Kommunen besteht die Herausforderung darin, die vielfältigen Interessen der circa 5,8 Millionen Menschen in der Region bei begrenzter Flächenverfügbarkeit zu vereinen. Gleichzeitig ist für die Haushalte sowie für die Industrie der Region, mit über einer halben Million Arbeitsplätzen, der Ausbau der Infrastruktur essenziell. Das Netzwerk Infrastruktur Rhein-Main will den Dialog zwischen Politik, Verwaltung, Unternehmen und Öffentlichkeit fördern, denn die Klimaneutralität der Industriestandorte Hessens lässt sich nur gemeinsam erreichen.
Netzwerk Infrastruktur Rhein-Main
Das Netzwerk Infrastruktur Rhein-Main ist eine Initiative von Netzbetreibern, Energieproduzenten und -verbrauchern und fördert den Dialog über den Erhalt und Ausbau wichtiger Infrastrukturen der Region. Zu Ihnen zählen Amprion, DB Energie, eco – Verband der Internetwirtschaft, Fraport, Infraserv, Syna und TenneT. Das Netzwerk konzentriert sich derzeit dabei insbesondere auf die Energieinfrastruktur. Es organisiert regelmäßig Veranstaltungen und besucht "besondere Orte der Energie", an denen sich Herausforderungen und Lösungen unserer Energieversorgung zeigen. Die Auftaktveranstaltung fand im November 2022 zu Fragen der Energieversorgung der chemischen und pharmazeutischen Industrie im Industriepark Höchst statt. Am 28.4. steht im Rahmen einer Veranstaltung bei Telehouse Deutschland die Energieversorgung der digitalen Infrastruktur im Mittelpunkt.
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