Ein großes Kompliment für das MVZ
Acht freie Arztsitze gibt es bereits in Rheinfelden, in den nächsten Jahren werden es noch mehr werden, schließlich hat ein Großteil der Hausärzte die 50 bereits überschritten, einige sind 60 Jahre und älter. Erste Probleme gibt es zudem im Facharzt-Bereich bei Diabetologen etwa oder bei Kinderärzten. Erschwerend hinzu kommt: „Wir haben eine Konkurrenzsituation“, so Michael Meier von der Wirtschaftsförderung. Denn Rheinfelden liegt direkt an der Schweizer Grenze – und dort bieten sich ganz andere Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten für Ärzte als in Deutschland. Noch ist die Situation einigermaßen zu händeln, allerdings wird der Klinikstandort von den Kreiskliniken 2025/26 aufgegeben und dies verschärft die Situation. Soweit zur Ausgangssituation und dem Hintergrund des Besuchs im Vogelsberg.
Die Vogelsberger Ausgangslage schilderten MVZ-Geschäftsführer Ulf Werner und Bürgermeister Sebastian Stang am Standort Grebenhain. Zunächst war gar nicht daran gedacht, mit drei Partnern, nämlich dem Kreis und den beiden Gemeinden Freiensteinau und Grebenhain, ein interkommunales MVZ auf den Weg zu bringen. Denn eigentlich plante Bürgermeister Sascha Spielberger, ein solches Zentrum nur für seine Gemeinde Freiensteinau zu errichten. Und in Grebenhain wollten die Ärzte lediglich neue Räume, rief Sebastian Stang in Erinnerung. Doch es zeigte sich schnell, dass viele hohe Hürden genommen werden mussten. Zu viele für eine Landkommune, wie Stang betonte. Zu dritt im Verbund indes war das Projekt zu realisieren.
Und so entwickelte sich in der Ortsmitte von Grebenhain ein richtiges Gesundheitszentrum. In den neuen Gebäuden finden sich ebenerdig und barrierefrei die Praxisräume des MVZ, in den oberen Stockwerken entstanden barrierefreie Wohnungen, für die es mittlerweile Wartelisten gibt, so begehrt sind sie. Außerdem haben sich in dem Komplex noch ein Kardiologe, ein Zahnarzt und Dienstleister aus dem medizinisches Bereich angesiedelt.
„Man kann Ihnen nur ein Kompliment machen“, fasste Oberbürgermeister Klaus Eberhardt seine Eindrücke nach einem Rundgang durch die Praxisräume zusammen. Weiter ging es im Anschluss zum zweiten Standort in Freiensteinau. Zudem werden sich Eberhardt, Meier und Cornelia Rösner noch in zwei weiteren MVZs in Baden-Württemberg informieren.
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