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Finale ohne Handschuhe – AM-Serienfertigung zu Ende gedacht

Dr. Klaus Stadlmann hasst es, Handschuhe zu tragen. Die brauchte er aber, um 3D-gedruckte Teile nach dem Druckprozess zu reinigen. An diesem Punkt begann er vor einigen Jahren, den gesamten Arbeitsablauf zu überdenken. Aus seiner Sicht liegt die Zukunft der additiven Fertigung in einer Produktion mit schlüsselfertigen Lösungen für die Anwender. Sein Ansatz: ein verbundenes System aus Druck- und Nachbearbeitungseinheit, welches sich gut in eine normale Produktionsumgebung integrieren lässt und rund um die Uhr einen konstanten 3D-Druck ermöglicht. Der Gründer und Geschäftsführer der Genera Printer GmbH aus Wien entwickelt und realisiert mit seinem Team solche Systeme, die sofort verwendbare Teile liefern. Die Genera-Module zogen bereits zur vorjährigen Rapid.Tech 3D viele Fachbesucher an. In diesem Jahr kommt Dr. Stadlmann erneut nach Erfurt – als Referent im neuen Fachforum Nachbearbeitung & Qualitätssicherung. Sein Thema lautet „AM-Serienfertigung zu Ende gedacht – Dezentralisierte, vollautomatisierbare Produktion mit den Systemen von Genera“.

Additive Fertigung wirtschaftlicher und reproduzierbarer gestalten

„Je weiter sich die additive Fertigung in Richtung Serienproduktion entwickelt, umso wichtiger werden die Prozesse nach dem eigentlichen 3D-Druck. Das manuelle Entfernen von Stützstrukturen oder Pulverresten ebenso wie die sekundäre, meist händische Nachbearbeitung der Bauteiloberfläche kostet Zeit und Geld und ist nicht unbedingt mit besten Arbeitsbedingungen verbunden. Um die additive Fertigung wirtschaftlicher zu gestalten sowie eine reproduzierbare Qualität voll funktionsfähiger Bauteile zu sichern, braucht es durchgängig automatisierte Lösungen für das Drucken und Nachbearbeiten inklusive Inline-Prüfungen. Über diese Herausforderung sowie bereits vorhandene, aber auch zukünftige Lösungsansätze werden wir im neuen Forum Nachbearbeitung und Qualitätssicherung sprechen“, erklärt Daniel Hund, Marketing-Leiter der Rösler Oberflächentechnik GmbH. Als Mitglied des Rapid.Tech 3D-Fachbeirates verantwortet er die inhaltliche Ausrichtung des Forums am 11. Mai 2023, dem Abschlusstag der Rapid.Tech 3D.

Experten-Vorträge aus Forschung und Industrie

Einen technologisch breiten und industrieübergreifenden Überblick zum Stand der Technik in Nacharbeitung und Qualitätssicherung gibt Prof. Dr. Christian Seidel vom Fraunhofer IGCV. Sein Streifzug durch High-Tech-Anwendungen vom Druckgerätebau bis zur Medizintechnik beleuchtet, welche Resultate aus der Kombination additiver Fertigung und passender Nachbearbeitung bzw. Prozessüberwachungstechnik erreichbar sind.

Tom Eggers, Doktorand bei Volkswagen, stellt die Anwendung einer Materialrückverfolgungstechnologie auf ein Polyamid 12-Sintermaterial im selektiven Lasersintern vor. Florian Künne, General Manager für die DACH- und Asia-Region beim US-amerikanischen Unternehmen Post Process, wird in seinem Vortrag wegweisende automatisierte Nachbearbeitungslösungen für die additive Fertigung thematisieren. 

Wie die rpm rapid product manufacturing GmbH Helmstedt Serienanwendungen für den Endverbraucher auf den Markt bringt, wird Brain Crotty, Business Development Manager, am Beispiel einer Fahrradcomputerhalterung zeigen. Über die Herausforderungen und Erfolge bei der Nachbearbeitung großer RF-Antennenteile berichtet Peter Finger, Project Manager AM bei der Oerlikon AM Europe GmbH. 

Das Fachforum Nachbearbeitung & Qualitätssicherung ist Teil des Rapid.Tech 3D-Fachkongresses. Jeder Tag startet mit hochkarätigen Keynotes von renommierten Experten aus der Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie der Wehrtechnik. Das dreitägige Programm offeriert vom 9. bis 11. Mai 2023 darüber hinaus Einblicke in neueste AM-Anwendungen und -Entwicklungen in den weiteren Fachforen Medizin, Mobilität, Luftfahrt, Design, Software & Prozesse, Innovationen in AM, Chemie & Verfahrenstechnik sowie Wissenschaft. 

Mehr Infos zu den Teilnahmemöglichkeiten am Fachkongress unter: https://www.rapidtech-3d.de/konferenz/tickets/ 

Im Kongress- und im Ausstellerbereich der Rapid.Tech 3D 2023 bilden u. a. die 3D-Druck-Kompetenzen Indiens einen Schwerpunkt. Aktuell laufen zahlreiche Vorbereitungen für deutsch-indische Treffen sowie einen indischen Gemeinschaftsstand in Erfurt.

Informationen zu Sonderschauflächen wie die Additive Area oder die Start-up Area gibt es unter https://www.rapidtech-3d.de/aussteller/anmeldung-preise/

Zur Rapid.Tech 3D 2022 kamen mehr als 2.500 Fachbesucher aus 18 Ländern nach Erfurt. Sie informierten sich über neue Produkte und Leistungen der additiven Fertigung bei 97 Ausstellern aus elf Ländern, darunter aus den USA, aus Großbritannien, Österreich und der Schweiz. Sehr gut nahmen die Besucher das Kongressangebot mit wegweisenden Keynotes und vertiefenden Vorträgen in den Fachforen an. Hier wurden mehr Gäste im Vergleich zum letzten Live-Kongress 2019 registriert.

Mehr Informationen: www.rapidtech-3d.de

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