Große Potentiale: Creative Panel zu Künstlicher Intelligenz in der Werbefilmbranche
- Creative Panel der Deutschen Werbefilmakademie erörtert Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz für Kreative
- Sonderpreis „Die Giraffe" für nachhaltige Werbefilmproduktion geht an Simon & Paul für Google-Spot
Unter dem Motto „Creative AI: Neue Wege wagen" veranstaltete die Deutsche Werbefilmakademie (DWA) am Mittag des 24. März das Creative Panel des Deutschen Werbefilmpreises 2023, moderiert von Britta Poetzsch (Track). Sechs herausragende Kreative mit Fachexpertise im Bereich der Künstlichen Intelligenz hielten praxisorientierte Vorträge, die das in diesem Jahr besonders zahlreich erschienene Branchenpublikum faszinierten.
Ulla Vogel, die Das Institut der Deutschen Werbefilmakademie führt und Projektleiterin in der Sektion Werbung der Produzentenallianz ist, hatte in Zusammenarbeit mit Rouven Leonavicus von nextMedia.Hamburg ein Potpourri von Speaker:innen aus den unterschiedlichsten Bereichen im Feld der Creative AI zusammengestellt – ein Thema, das die Branche aktuell wie kaum ein anderes beschäftigt und herausfordert.
Den Anfang machte Werner Bogula, Digital Enabler beim Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC e.V.), der der Frage „Creative AI – Hype oder Revolution?" nachging und das Tempo und die Leidenschaft vorgab, mit denen nach ihm auch alle weiteren Referierenden das Publikum mitrissen.
Ihm folgte Max Penk, der als Creative Innovation Director bei der Münchner Werbeagentur David + Martin arbeitet. Seine bislang bekannteste Arbeit sind die vielfach international ausgezeichneten „Non-fungible Animals" für den WWF. Er sprach zum Thema „Rise of the Machines. Künstliche Intelligenz & intelligente Kunst". Penk präsentierte spannende Cases und machte Mut, AI in die kreative Produktionspraxis zu integrieren.
Mieke Haase, CCO und Partnerin bei loved und CD Alexander Müsgens, ebenfalls loved, präsentierten AI im Rahmen ihres Beitrags „/IMAGINE: Demokratisierung von Möglichkeiten – wie AI und Kunst neue kreative Horizonte für jeden eröffnen können" als Spielwiese, auf der sie aktuell ein Magazin zum Thema AI-Art entwickeln. Haase und Müsgens zeichneten zudem für das Design der Veranstaltung verantwortlich.
Mario Clement, Regisseur und Creative Director bei CHAPTR aus Berlin, beeindruckte bei seinem Vortrag zum Thema „Filmemachen mit Künstlicher Intelligenz: "White Mirror" und die Erforschung neuer Welten des cineastischen Storytellings" mit den Möglichkeiten, die AI schon jetzt für die Bewegtbildproduktion bereithält, und stellte sein kollaboratives Projekt als CD von CHAPTR vor, „White Mirror", eine Challenge von zehn Kreativen, die Kurzfilme mit Künstlicher Intelligenz produzieren.
3D-Artist Tobias Wüstefeld bildete das mitreißende Schlusslicht des Events und gewährte in seinem Beitrag „KI: Vom Nutzen und benutzt werden" spannende Einblicke in seine Arbeit mit AI als Artist – er arbeitet seit langem mit Künstlicher Intelligenz und war einer der Ersten, die die neuen Möglichkeiten getestet haben. Er gab Hands-on-Einblicke in die unterschiedlichen Tools, sieht aber auch kritisch auf die Herausforderungen, die auf Kreative zukommen.
Auch im anschließenden Panel Talk wurden die Folgen von AI auf die Werbebranche diskutiert, beispielsweise mit Blick auf Jobperspektiven und Urheberrechte.
„Auffallend ist, dass es zuvorderst versierte Kreative sind – ganz gleich ob im visuellen oder texterischen Bereich –, die aus den vielen AI-Programmen wie Midjourney, Stable Diffusion oder Chat-GPT wirklich sehr gute Resultate herausholen. Aufgrund von Miekes Kunst und Max´ Fachwissen wurden mir die Möglichkeiten und die Aktualität für uns alle noch einmal viel bewusster, und ich durfte in allerkürzester Zeit viel dazulernen", sagt Ulla Vogel. „Für die Erstellung wirklich aussagekräftiger, emotionaler und empathischer Welten bedarf es immer der Menschen, die dahinterstehen und ein Ziel definieren können – die also wissen, was am Ende herauskommen soll."
Im Anschluss an das Panel verlieh die Deutsche Werbefilmakademie zum zweiten Mal „Die Giraffe", einen Preis für nachhaltige Werbefilmproduktionen. Nominiert waren neben einer Google-Produktion von Simon & Paul ein Wahlwerbe-Spot von Bubbles für die Partei Die Grünen sowie ein Werbefilm der Produktionsfirma Von Dorsch für den Kunden Haufe Personal Office.
In der Bewertung waren der Jury Punkte wichtig wie Maßnahmen zur CO2-Reduktion bei Transport, Energie und Materialien, eine ganzheitliche Ausrichtung des Produktionsunternehmens, neue Lösungsansätze und Innovationen sowie Transparenz bei der Berichterstattung
Mit der „Giraffe" wurde in diesem Jahr die Produktion „Google: Jede klimafreundliche Entscheidung zählt" von Simon & Paul prämiert, die sich bei der Planung und Realisierung vorbildlich an umwelt- und klimaverträglichen Maßstäben orientiert hat und den CO2-Footprint erheblich reduzieren konnte. Der Preis ist mit zweckgebundenen 2.500 Euro dotiert, die für nachhaltige Maßnahmen wie das Engagement eines Green Consultant für ein Folgeprojekt verwendet werden können.
„Dem Gewinnerprojekt merkte man in allen Details an, wie in jedem Department und Prozess von Beginn an in nachhaltigen Alternativen gedacht und von allen Teammitgliedern zusammen am selben Strang gezogen wurde, merklich aus Überzeugung und mit einem tiefen Grundverständnis für Nachhaltigkeit", sagt Chiara Noack, die als Teil des Green-Consultants-Kollektivs R.O.S.A. (Rebels Of Sustainable Advertising) den Auswahl- und Jurierungsprozess begleiten konnte. „Die Produktion sendet ein wichtiges Zeichen an alle Werbetreibenden: Komplexe Filmdrehs sind von nachhaltigen Maßnahmen nicht ausgeschlossen! Ganz im Gegenteil, sie gehen mit gutem Beispiel voran und zeigen, dass ein Systemwandel in der Branche funktionieren kann."
Der Jury der „Giraffe" gehörten an:
Anke Petersen (Produzentin und Green Consultant), Atena Wetzel (Creative Producerin und Green Consultant), David Kettner (Managing Partner und Producer Picsters), Dimitri Hempel (Co-Founder und CEO, DoP Easydoesit), Ina von Holly (Managing Partner WE DO communication GmbH sowie GWA-Vorstand und Ressortleiterin Nachhaltigkeit), Lars Wiepking (Produktionskoordinator Video Greenpeace), Lina Bugeja (Produktionsassistenz Sterntag), Prof. Dr. Harald Heinrichs (Professor für Nachhaltigkeit und Politik, Leuphana Universität Lüneburg), Simon Fessler (Geschäftsführer und EP Simon & Paul), und Chiara Noack (Green Consultant und Producer).
Über die Deutsche Werbefilmakademie
Die eigenständige und unabhängige Deutsche Werbefilmakademie e.V. wurde im Juni 2013 von den in der Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V. organisierten Werbefilm- und Postproduzenten gegründet. Nach Vorbild der amerikanischen und deutschen Spielfilmindustrie bietet sie dem deutschen Werbefilm ein Forum und trägt der wachsenden Bedeutung der Bewegtbildkommunikation Rechnung. Ihr Ziel ist es, Qualität zu sichern, Talente zu fördern, herausragende Arbeiten auszuzeichnen, Innovationen voranzutreiben und den interdisziplinären Austausch zu forcieren.
Die Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen (kurz: Produzentenallianz) ist die unabhängige Interessenvertretung der Produzent:innen in Deutschland von Film-, Fernseh- und anderen audio-visuellen Werken. Sie repräsentiert mit rund 320 Mitgliedern aus den Bereichen Animation, Dokumentation, Entertainment, TV-Fiction, Kino und Werbung die wichtigsten Produktionsunternehmen und ist damit die maßgebliche Produzentenvertretung in Deutschland. Im nationalen und internationalen Rahmen tritt die Produzentenallianz gegenüber Politik, Verwertern, Tarifpartnern und allen Körperschaften der Medien- und Kulturwirtschaft für die Belange der Produzent:innen ein.
Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e.V
Kronenstraße 3
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 2067088-0
Telefax: +49 (30) 2067088-44
http://www.produzentenallianz.de
Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen e
Telefon: +49 (30) 206708826
E-Mail: nadin.heer@produzentenallianz.de
Deutsche Werbefilmakademie
Telefon: +49 (174) 3409691
E-Mail: fuchs.jessica@me.com