Mobile & Verkehr

Höhere Aufenthaltsqualität, nachhaltigere Fortbewegung: Zwölf NRW-Kommunen machen den „Fußverkehrs-Check 2023“

Viele Kommunen in Nordrhein-Westfalen wollen ihre Mobilität nachhaltiger ausrichten. Das geht auch bei der einfachsten aller Fortbewegungsarten: dem Gehen. Mit dem „Fußverkehrs-Check NRW“ unterstützt das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen zusammen mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW Kommunen dabei, den Stand ihres Fußverkehrs professionell unter die Lupe zu nehmen und zu verbessern. Nun stehen die zwölf ausgewählten Kommunen für das Jahr 2023 fest.

Landesweit 30 Bewerbungen
Im Wettbewerbsverfahren werden jährlich Städte und Gemeinden ausgewählt, die professionelle Unterstützung für einen „Fußverkehrs-Check“ erhalten. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltung und Politik sowie Vertreter*innen weiterer Interessengruppen werden sie dann in mehreren Terminen vor Ort überprüfen und erörtern, wo es Verbesserungsmöglichkeiten in Sachen Fußverkehr gibt und wie diese am besten umgesetzt werden. 30 Bewerbungen sind für die Fußverkehrs-Checks 2023 eingegangen. Stellvertreterinnen und Stellverteter der zwölf Gewinner erhielten am vergangenen Montag im Landesverkehrsministerium eine Teilnahmeurkunde von Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und sind damit offiziell zertifiziert.

„Gehen hält fit und ist gut fürs Klima“, sagte Minister Krischer bei der Urkundenübergabe im Verkehrsministerium. „Um sicher und bequem zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen zu gehen, brauchen wir fußgängerfreundlich gestaltete Wege und Plätze. Mit den »Fußverkehrs-Checks« unterstützen wir Städte, Kreise und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen dabei, Fußwege attraktiver und sicherer zu machen. Ich freue mich, dass jetzt zwölf weitere Kommunen – von der rheinischen Stadt Bonn bis zur Gemeinde Dörentrup im Kreis Lippe – unser Angebot annehmen. Gemeinsam sorgen wir für eine höhere Lebensqualität in der Stadt und auf dem Land.“

Natürlichste Art der Fortbewegung
„Die Stadt- und Verkehrsplanung der letzten Jahrzehnte war klar autozentriert, Fußgängerinnen und Fußgängern wurde nicht viel Platz eingeräumt. Als Resultat gibt es kaum einladende Fußwege und Aufenthaltsmöglichkeiten. Dabei ist Gehen die natürlichste und nachhaltigste Art der Fortbewegung. Fußgängerfreundliche Wege und Plätze erhöhen die Aufenthalts- und Lebensqualität in Kommunen deutlich. Hier setzt unser »Fußverkehrs-Check NRW« an“, so Theo Jansen, Geschäftsstellenleiter des Zukunftsnetz Mobilität NRW mit Sitz beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg in Köln.

Folgende Kommunen führen im Jahr 2023 mit Unterstützung des Zukunftsnetz Mobilität NRW einen „Fußverkehrs-Check NRW“ durch:

Rheinland:
• Stadt Bergisch Gladbach
• Stadt Bonn
• Stadt Köln
• Gemeinde Swisttal

Rhein-Ruhr:
• Stadt Castrop-Rauxel
• Stadt Herne
• Stadt Recklinghausen
• Stadt Wülfrath

Westfalen-Lippe:
• Gemeinde Dörentrup
• Stadt Herford
• Stadt Lünen
• Stadt Neuenrade

Hintergrund
Die „Fußverkehrs-Checks NRW“ sind ein Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Die bewährte Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – sie geben den Teilnehmenden vor Ort die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen zu diskutieren. Es folgt eine Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Erstellung eines Maßnahmenplans mit Prioritäten, die von Bürgerinnen und Bürgern sowie Expertinnen und Experten gemeinsam erarbeitet werden.

Die verschiedenen Etappen werden von einem Planungsbüro begleitet, das die Veranstaltungen moderiert, die Themen bündelt und die Ergebnisse zusammenfasst. Zum Abschluss bekommt jede teilnehmende Kommune eine Auswertung und Handlungsempfehlung. Zudem werden die Ergebnisse abschließend durch das Planungsbüro im politischen Ausschuss der jeweiligen Kommune vorgestellt.  Das Zukunftsnetz Mobilität NRW sensibilisiert Verwaltung, Politik und Bürgerschaft mit dem Projekt für die Bedeutung des Gehens als Verkehrsmittel und bietet den Kommunen einen Anstoß, in die Fußverkehrsförderung einzusteigen.

Das Zukunftsnetz Mobilität NRW berät und unterstützt die Kommunen bei der Generierung möglicher Fördermittel. Die Kosten werden vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen.

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