Bauen & Wohnen

immowelt Mietkompass: Aufwärtstrend hält an – Mietpreise steigen in 10 von 14 Städten

Das sind die Ergebnisse der 8. Ausgabe des immowelt Mietkompass für das 1. Quartal 2023:

  • Aufwärtstrend hält an: In 10 von 14 untersuchten Großstädten steigen die Angebotsmieten von Bestandswohnungen im Vergleich zum Vorquartal
  • Mietexplosion in Berlin: Wohnungen in der Hauptstadt verteuern sich im 1. Quartal um 22 Prozent
  • Steigende Preisdynamik in München (+3 Prozent) und Frankfurt (+2 Prozent); leichte Rückgänge in Hamburg und Stuttgart (je -1 Prozent)
  • Günstige Großstädte: Anstiege in Leipzig (+1 Prozent) und Dresden (+4 Prozent); Rückgang in Dortmund (-2 Prozent)

Das vergangene Jahr brachte für viele Neumieter in deutschen Großstädten eine steigende finanzielle Belastung. Neben den höheren Energiekosten war dafür vor allem die zunehmende Preisdynamik bei den Kaltmieten verantwortlich. Auch in diesem Jahr tritt in vielen Städten bisher keine Entspannung auf dem Mietmarkt ein. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle immowelt Mietkompass. Dafür wurden die Quadratmeterpreise von auf immowelt.de angebotenen Bestandswohnungen (80 Quadratmeter, 3 Zimmer, 2. Stock) im 1. Quartal 2023 mit dem Vorquartal verglichen. Laut Mietkompass sind die Angebotsmieten in 10 von 14 untersuchten Städten gestiegen. Vor allem der ungebrochen hohe Nachfragedruck sowie der enorme Mangel an Wohnraum sorgen dafür, dass die Mieten in vielen Großstädten weiter anziehen.

Plus 22 Prozent: Mieten in Berlin explodieren

Den mit Abstand stärksten Anstieg aller untersuchten Städte verzeichnet Berlin. Verglichen mit dem Vorquartal haben sich Bestandswohnungen im 1. Quartal 2023 um 22 Prozent verteuert. Wohnungssuchende zahlen in der Hauptstadt für den Quadratmeter derzeit 12,41 Euro – vor drei Monaten waren es noch 10,17 Euro. Ein möglicher Grund für den dramatischen Anstieg ist der starke Zuzug nach Berlin, der durch Geflüchtete aus der Ukraine verstärkt wird. Gleichzeitig stockt der Wohnungsbau – vor allem im staatlich geförderten Segment. Zudem könnten weiterhin Nachholeffekte wegen des gescheiterten Mietendeckels eine Rolle spielen. Wohnungen, die in den letzten Jahren zu günstigeren Preisen vermietet waren, werden bei Neuvermietungen nun wieder zu deutlich höheren Preisen angeboten. Durch den sprunghaften Anstieg im vergangenen Quartal ist Berlin von Platz 7 auf Rang 3 im Preisranking der 14 größten Städte aufgestiegen.

München und Frankfurt im Aufwind, Rückgänge in Hamburg und Stuttgart

Noch teurer als in der Hauptstadt fallen die Mieten nur in München und Frankfurt aus. In der bayerischen Landeshauptstadt sind die Angebotsmieten von Bestandswohnungen innerhalb von drei Monaten um 3 Prozent gestiegen. Im letzten Quartal des Vorjahres hatten die Mietpreise in der Isarmetropole dagegen noch stagniert. Mit einem Quadratmeterpreis von aktuell 17,35 Euro ist München die mit Abstand kostspieligste Großstadt Deutschlands. Auch in Frankfurt, wo die Angebotsmieten in den beiden vorangegangenen Quartalen sogar rückläufig waren, zeigt die Preiskurve wieder nach oben. Verglichen mit dem Vorquartal verteuerten sich Mietwohnungen in der Mainmetropole um 2 Prozent auf 12,50 Euro pro Quadratmeter.

In Hamburg und Stuttgart sind die Mietpreise dagegen zuletzt leicht gesunken. In der Hansestadt haben sich die Angebotsmieten seit Jahresbeginn um 1 Prozent auf 11,39 Euro pro Quadratmeter verringert. Im letzten Quartal des Vorjahres stand in Hamburg noch ein Plus von 2 Prozent zu Buche. In Stuttgart sinken die Angebotsmieten dagegen bereits zum zweiten Mal in Folge. Nach einem Minus von 3 Prozent im 4. Quartal des Vorjahres liegt der Rückgang im 1. Quartal 2023 ebenso wie in Hamburg bei 1 Prozent. Wohnungssuchende zahlen für den Quadratmeter in der Schwabenmetropole derzeit 11,52 Euro.

Günstige Großstädte: Anstiege im Osten, Rückgang in Dortmund

In vielen günstigen Großstädten haben sich Mietwohnungen im vergangenen Quartal dagegen verteuert. So kostet der Quadratmeter bei Neuvermietung in Leipzig inzwischen 7,07 Euro (+1 Prozent), während die Angebotsmieten in Dresden auf 7,50 Euro gestiegen sind (+4 Prozent). Etwas teurer ist Essen, wo sich Mietwohnungen auf 7,95 Euro pro Quadratmeter verteuert haben (+1 Prozent). Lediglich in Dortmund, der günstigsten untersuchten Großstadt, sind die Angebotsmieten von Bestandswohnungen im 1. Quartal gesunken. Nach einem Rückgang von 2 Prozent zahlen Wohnungssuchende derzeit 6,95 Euro pro Quadratmeter.

Die 8. Ausgabe des immowelt Mietkompass steht hier zum Download zur Verfügung.

Berechnung und Methodik

Grundlage für die Analyse sind auf immowelt.de inserierte Wohnungen, die mit bewährten statistischen Methoden ausgewertet werden. Diese basieren auf der langjährigen Expertise in der Preisberechnung des französischen Partner-Portals Meilleurs Agents. Die entstehenden Preisfortschreibungen geben einen Einblick in die dynamische Lage auf dem Wohnimmobilienmarkt in diesen Städten. Detaillierte Informationen zur Methodik befinden sich auf Seite 6 des aktuellen immowelt Mietkompass.

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