InTiCa Systems SE: Geschäftsbericht 2022 veröffentlicht
– Bestätigung der vorläufigen Zahlen
– Schwieriges erstes Quartal, aber zuletzt wieder ansteigende Nachfrage
– 2023 weitestgehend stabile Umsätze und Margen trotz anhaltend unsicherem Umfeld erwartet
Die InTiCa Systems SE (Prime Standard, ISIN DE0005874846, Ticker IS7) veröffentlicht den vollständigen Geschäftsbericht und bestätigt die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2022. In einem sehr schwierigen Umfeld konnte InTiCa erneut Konzernumsätze von über EUR 90 Mio. erwirtschaften und dabei ein klar positives Ergebnis erzielen. Zwar hat sich das unstete Abrufverhalten auch ins erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres hineingezogen, doch grundsätzlich bleibt die Entwicklung innovativer E-Solutions ein starker Wachstumstreiber und zuletzt war bei den Kunden wieder eine anziehende Nachfrage zu beobachten.
„Nach dem sehr starken Wachstum des Vorjahres war von Anfang an klar, dass es 2022 in erster Linie darum gehen würde, diese Zahlen zu bestätigen. Dies ist uns trotz Krieg, Inflation und Lieferkettenproblematik weitestgehend gelungen. Mit der verstärkten Gewinnung lokaler Aufträge für den NAFTA-Markt und den sichtbaren Synergien zwischen beiden Segmenten haben wir zudem zwei wesentliche Elemente der Konzernstrategie weiter vorangetrieben“, kommentiert Dr. Gregor Wasle, Vorsitzender des Vorstands, die Geschäftsentwicklung.
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Im Vergleich zum Vorjahr war der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2022 leicht rückläufig und reduzierte sich um 5,2% auf EUR 90,7 Mio. (2021: EUR 95,7 Mio.). Damit lag der Umsatz in der prognostizierten Spanne von EUR 85 bis 100 Mio. Beide Segmente waren von dem Umsatzrückgang betroffen. Im Segment Automotive nahmen die Umsätze um 4,6% auf EUR 68,7 Mio. ab (2021: EUR 72,0 Mio.) und auch im Segment Industry & Infrastructure wurde der gute Vorjahreswert mit EUR 22,0 Mio. um 7,1% leicht unterschritten (2021: EUR 23,7 Mio.).
Der Rohertrag belief sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf EUR 33,8 Mio. (2021: EUR 34,7 Mio.), wobei sich die Rohertragsmarge von 36,3% auf 37,3% verbesserte. Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) reduzierte sich im Vorjahresvergleich um 9,8% auf EUR 8,4 Mio. (2021: EUR 9,3 Mio.). Die EBlTDA-Marge sank dabei leicht auf 9,2% (2021: 9,7%). Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) belief sich im Berichtszeitraum auf EUR 2,3 Mio. (2021: EUR 3,4 Mio.), einhergehend mit einer EBlT-Marge von 2,6% (2021: 3,5%) und lag damit am unteren Ende des Prognosekorridors von 2,5% bis 3,5%. Ausschlaggebend für die verringerte Profitabilität waren deutliche Fixkostensteigerungen infolge der allgemeinen Inflation. Intern konnten Mehrkosten durch steigende Energiepreise zwar erfolgreich begrenzt werden, doch die indirekten Einflüsse durch teurere Vorprodukte konnten nicht vollständig kompensiert werden.
Das Finanzergebnis belief sich im Berichtszeitraum auf EUR -0,6 Mio. (2021: EUR -0,6 Mio.). Während der Finanzaufwand EUR 0,6 Mio. betrug (2021: EUR 0,6 Mio.), gab es wie im Vorjahr keine Finanzerträge. Der Konzerngewinn vor Steuern belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf EUR 1,7 Mio. (2021: EUR 2,8 Mio.). Unter Berücksichtigung eines Steueraufwands in Höhe von EUR 0,1 Mio. (2021: EUR 0,9 Mio.) ergibt sich somit ein Konzernjahresüberschuss in Höhe von EUR 1,6 Mio. (2021: EUR 2,0 Mio.). Dies entspricht einem Ergebnis pro Aktie in Höhe von EUR 0,38 (2021: EUR 0,46).
Der operative Cashflow verbesserte sich im Geschäftsjahr 2022 auf EUR 7,4 Mio. (2021: EUR 2,9 Mio.). Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf den Abbau des Vorratsbestands zurückzuführen. Insgesamt ergab sich damit für das Geschäftsjahr 2022 ein positiver Gesamt-Cashflow in Höhe von EUR 1,3 Mio. (2021: EUR -4,9 Mio.). Die liquiden Mittel beliefen sich zum 31. Dezember 2022 auf EUR 3,2 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 1,9 Mio.), zusätzlich standen dem Konzern zum Abschlussstichtag Kontokorrentkreditlinien in Höhe von EUR 14,9 Mio. zur Verfügung. Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2022 blieb mit 33,6% auf dem Niveau des Vorjahres (31. Dezember 2021: 33,7%).
Ausblick
Das gesamtwirtschaftliche Umfeld ist nach wie vor von Unsicherheit geprägt. Ein Ende des Krieges in der Ukraine ist derzeit nicht absehbar und die geopolitischen Spannungen zwischen China und den USA nehmen zu. Dazu bleibt die Inflation hoch, die globale Preisentwicklung bei Rohstoffen und Halbzeugen ist weiterhin sehr angespannt. Im ersten Quartal hat sich die zum Jahresende beobachtete hohe Volatilität im Abrufverhalten deshalb zunächst fortgesetzt. Insbesondere der Standort in Mexiko ist von reduzierten Aufträgen amerikanischer und europäischer Hersteller für den chinesischen Markt betroffen. In Deutschland führen zudem die veränderten Subventionen für E-Autos zu Verunsicherungen im Bestellverhalten für Hybridfahrzeuge.
Entsprechend schwierig hat das Jahr 2023 für InTiCa begonnen. Die Umsätze waren zum Teil deutlich unter den kundenseitig ursprünglich prognostizierten Werten. Insbesondere verlief die Auslaufphase eines Produktes mit hohen Volumina im ersten Quartal deutlich schneller als angenommen. Somit beliefen sich die Konzernumsatzerlöse in den ersten drei Monaten 2023 nach vorläufigen Zahlen auf EUR 23,7 Mio. (Q1 2022: EUR 26,9 Mio.). Ergebnisseitig wird für das erste Quartal 2023 ein EBlT von rund EUR 0,6 Mio. erwartet (Q1 2022: EUR 1,0 Mio.). Der Auftragsbestand lag zum Ende des ersten Quartals 2023 mit EUR 96,2 Mio. unter dem hohen Vorjahresniveau (31. März 2022: EUR 105,1 Mio.). Davon waren 78% dem Segment Automotive zuzuordnen (Q1 2022: 81%).
„Zwar hat sich das unstete Abrufverhalten auch ins erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres hineingezogen, doch grundsätzlich bleibt die Entwicklung der E-Mobilität ein starker Wachstumstreiber. Die Transformation der Branche schreitet unaufhörlich voran und die OEMs und die großen TIER1-Konzerne vergeben immer größere Projekte. Die Entwicklungskompetenzen der InTiCa sind dabei stark gefragt. Substanzielle Aufträge und Serienumsätze, wie beispielsweise für Statoren und Filter belegen, dass wir im internationalen Markt als Lösungsanbieter für die Industrialisierung wahrgenommen werden“, kommentiert Vorstand Günther Kneidinger die Aussichten des Konzerns.
Insgesamt ist die InTiCa Systems SE damit weiterhin gut aufgestellt, um an der hohen Nachfrage nach innovativen E-Solutions zu partizipieren. Im Segment Automotive stehen im laufenden Jahr dabei neue Projekte für Baugruppen und EMV-Filter sowie weitere lokal generierte Projekte am Standort in Mexiko im Vordergrund. So läuft 2023 zum Beispiel ein substanzieller Neuauftrag für einen amerikanischen E-Fahrzeughersteller an und im Bereich Statoren konnten neue Aufträge gewonnen werden, die ab 2024 umsatzwirksam werden. Im Bereich Industry & Infrastructure InTiCa liegt der Fokus auf Baugruppen für Ladesysteme sowie der gesamten Leistungselektronik. So konnten im Bereich Ladestationen neue Aufträge gewonnen werden, die voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2023 umsatzrelevant werden und für die innovativen Produkte, die 2022 für einen Neukunden entwickelt wurden, sind bereits Mustervorstellungen bei anderen Unternehmen erfolgt. Auch im Bereich der Leistungselektronik werden Verhandlungen für Folgeaufträge geführt.
Aus heutiger Sicht geht der Vorstand unter Berücksichtigung der weiterhin hohen Unsicherheit für das Geschäftsjahr 2023 von einem weitestgehend stabilen Konzernumsatz in Höhe von EUR 85,0 Mio. bis EUR 100,0 Mio. und einer leicht verringerten EBIT-Marge von 2,5% bis 3,5% aus. Die Materialkostenquote je Segment soll nach Möglichkeit weiter optimiert und die Eigenkapitalquote stabil gehalten werden. Der Prognose für das Geschäftsjahr 2023 ist unterstellt, dass die Corona-Pandemie weltweit weiter abklingt, der Krieg in der Ukraine nicht weiter eskaliert und keine anhaltende Rezession eintritt. Unkalkulierbare negative Effekte können sowohl die Zulieferer, die InTiCa Systems direkt, als auch die Kunden der InTica Systems betreffen und dazu führen, dass die Erwartungen nicht erfüllt werden können.
Der vollständige Geschäftsbericht 2022 steht auf der Internetseite der InTiCa Systems SE unter www.intica-systems.com im Bereich Investor Relations zur Einsicht bzw. zum Download zur Verfügung.
Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen
Diese Mitteilung enthält Aussagen zur zukünftigen Geschäftsentwicklung der InTiCa Systems SE. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen, können die tatsächlichen Ergebnisse von den prognostizierten Aussagen wesentlich abweichen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren. Sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Da vorausschauende Aussagen ausschließlich von den Umständen am Tag der Veröffentlichung ausgehen, haben wir weder die Absicht noch übernehmen wir die Verpflichtung, diese laufend zu aktualisieren.
InTiCa Systems ist ein führender europäischer Anbieter in der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von induktiven Komponenten, passiver analoger Schaltungstechnik und mechatronischer Baugruppen. Das Unternehmen arbeitet in den Geschäftsfeldern Automotive sowie Industry u. Infrastructure und beschäftigt an den Standorten in Passau, Prachatice/Tschechien, Silao/Mexiko und Bila Tserkva/Ukraine rund 850 Mitarbeiter.
Produkte im Geschäftsfeld Automotive sind unter anderem Innovationen, welche den Komfort und die Sicherheit von Automobilen erhöhen, die Leistungsfähigkeit von Elektro- sowie Hybridfahrzeugen steigern sowie die CO2-Emissionen reduzieren. Im Geschäftsfeld Industry and Infrastructure entwickelt und fertigt InTiCa Systems mechatronische Baugruppen für die Solarindustrie und andere industrielle Anwendungen.
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