Meinungsbilder. Anders sehen. Einander verstehen
Wissen, was ist, was gewesen ist und was kommen könnte, sich Meinungen zu bilden, Debatten und Diskurse zu führen, um eine lebendige demokratische Kultur zu leben, steht im Zentrum der großen kulturellen Bildungsinitiative des Städel Museums mit dem Titel „Meinungsbilder. Anders sehen. Einander verstehen“. Dem Verständnis folgend, dass ein Museum ein Ort für vielfältige gesellschaftliche Aspekte des Lebens ist, entwickelt das Städel Museum seit Jahren eine zeitgemäße publikumsorientierte Kunstvermittlung. Die Meinungsbilder-Initiative soll demokratieförderndes Denken und Handeln unterstützen: Durch eine aktive Auseinandersetzung mit den Kunstwerken des Städel Museums lassen sich historische Entwicklungen und Prozesse, die das gesellschaftliche Wertesystem von Freiheit und Demokratie herausgebildet haben, eindrücklich nachvollziehen. Was erzählt uns die Kunst von gestern über das Heute? Und was hat das eigentlich alles mit mir zu tun? Die Kunstwerke der Sammlung von 1300 bis zur Gegenwart geben Antworten und erzählen Geschichten u. a. von Globalisierung, Widerstand, Utopie, Emanzipation, Macht, Unterdrückung oder Populismus.
Wenige Tage vor dem 175. Jubiläum der deutschen Nationalversammlung in der Paulskirche widmet das Städel Museum im Rahmen der Meinungsbilder-Initiative eine Woche den Themen Kunst und Demokratie. Die Besucher sind eingeladen, ins Städel Museum zu kommen und an einem großen und abwechslungsreichen Programm teilzunehmen. Es gibt Angebote für die ganze Familie und alle Altersgruppen. Den Auftakt der Programmwoche bildet der 1. Mai im Städel Museum. Offene Workshops und Führungen laden dazu ein, die Kunstwerke der Sammlung lesen zu lernen, gemeinsam darüber zu diskutieren und so gesellschaftliche Entwicklungen und Phänomene unserer Zeit besser zu verstehen. Der Eintritt ins Städel und die Teilnahme am Programm sind kostenfrei.
Zum Auftakt am 1. Mai startet das Städel Museum ein neues digitales Angebot: die sechsteilige Filmreihe „Meinungsbilder“, die historische Zusammenhänge der Kunstwerke mit aktuellen gesellschaftlichen Diskursen verknüpft. Im Mittelpunkt steht jeweils ein Kunstwerk aus der Städel Sammlung, das durch den persönlichen Blick von Enissa Amani, Bless Amada, Theresia Enzensberger, Mirna Funk, Friedemann Karig und Nikeata Thompson vorgestellt wird. Sie entschlüsseln die Kunstwerke und spannen den Bogen zu den Themen der Gegenwart. Die Filmreihe wird auf dem YouTube-Kanal des Städel Museums und unter staedelmuseum.de/meinungsbilder zu sehen sein. Ein Trailer ist bereits jetzt abrufbar.
Weitere Höhepunkte der Meinungsbilder-Programmwoche sind der Workshop „Let’s Talk About … Kunst und Demokratie“ am 4. Mai, Online-Sessions am 2. und 3. Mai sowie eine Abendführung am 4. Mai. Während der Meinungsbilder Programmwoche vom 2. bis 5. Mai bietet das Städel Museum zwei Lehrerfortbildungen zu dem neuen thematisch überarbeiteten Schulklassenprogramm an. Für Schulklassen, Kita- und Hortgruppen sowie Jugendgruppen und Vereine wird der Museumsbesuch mit altersgerechten Führungen und spannenden künstlerischen Workshops zu einem einzigartigen Erlebnis.
Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums, sagt: „Unsere ‚Meinungsbilder‘-Initiative nimmt historische Hintergründe, politische Zusammenhänge und gesellschaftliche Diskursfähigkeit in den Blick. Dabei steht die Kunst im Mittelpunkt sowie das klare Bewusstsein dafür, was Museen leisten können: Museen sind Orte der Kunst und der Debatte und gewinnen in dieser Funktion immer mehr an gesellschaftlicher Relevanz. Denn das Gestern kann uns viel über das Heute mitteilen und uns befähigen, wach und meinungsstark der Lebensrealität zu begegnen.“
„Die Meinungsbilder-Angebote setzen auf einen aktiven Austausch rund um die Themen Demokratie und Gesellschaft anhand der Kunstwerke der Städel Sammlung. Wesentliche Ziele der Vermittlungsarbeit der Initiative sind das Herausbilden von Kompetenzen in Bereichen der Interkulturalität und Multiperspektivität oder der souveräne Umgang mit der Informations- und Bilderflut des Digitalzeitalters. Es geht auch um die Stärkung der Medienkompetenz, insbesondere um die Visual Literacy, also die Fähigkeit, Bilder lesen zu lernen“, erläutert Chantal Eschenfelder, Leiterin Bildung und Vermittlung, Städel Museum.
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