OLB-Wissenschaftspreis: Auszeichnung für Biologieabsolventin der HSB
Der Ausgangspunkt der Bachelorarbeit von Jana Böhme liegt in der Feststellung, dass menschliches Handeln verantwortlich ist für den globalen Biodiversitätsverlust und dieser schwerwiegende gesellschaftliche Konsequenzen hat. Daraus ergibt sich die Frage, wie die Gesellschaft diesen nicht-nachhaltigen Entwicklungen entgegenwirken kann. Auf Basis einer Metaanalyse der wissenschaftlichen Literatur hat die HSB-Absolventin konkrete Handlungsoptionen für Gartenbesitzer:innen erarbeitet, wie diese durch einfache Maßnahmen den Arten- und Biodiversitätsschutz fördern können – und vor allem auch, was schädliche, aber häufig angewandte Maßnahmen im heimischen Garten sind. „Frau Böhme zeigt dabei eine außergewöhnliche wissenschaftliche Qualität, gepaart mit direkt umsetzbaren Praxisempfehlungen. Diese Kombination macht die vorgelegte Bachelorarbeit einzigartig“, sagt Prof. Dr. Thomas Klefoth, der die Arbeit zusammen mit Prof. Dr. Dietmar Zacharias in der Fakultät 5 – Natur und Technikbetreut hat.
Heimische Pflanzenarten fördern Vielfalt
„Meine Metaanalyse ergab, dass insbesondere die Anpflanzung heimischer Pflanzenarten durch private Gartenbesitzer:innen die Vielfalt von Vögeln und Insekten global fördert“, sagt die Preisträgerin Jana Böhme. „Schmetterlinge hingegen können auch von gebietsfremden Pflanzenarten profitieren, sofern diese gezielt für einzelne Schmetterlingsarten angepflanzt wurden.“ Maßnahmen, die eine Homogenisierung der Gartenlandschaft zum Ziel haben, wie beispielsweise das regelmäßige Mähen des Rasens oder der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, würden sich dagegen negativ auswirken. „Anstelle von homogenen und gepflegten Gärten sollten heterogen gestaltete und wilde Gärten gesellschaftlich als ästhetisch angesehen werden und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden“, rät Jana Böhme.
Über die Preisträger:innen
Die OLB-Stiftung hat sieben Absolvent:innen von Universitäten und Hochschulen aus Bremen und Niedersachsen ausgezeichnet. Das Preisgeld betrug insgesamt 24.500 Euro.Die ersten beiden Preise mit jeweils 5.000 Euro gingen an Eduard Anton aus Westerkappeln und an Jasmin L. Walter aus Osnabrück für ihre Doktorarbeiten. Einen zweiten Preis mit jeweils 3.500 Euro bekam neben der HSB-Absolventin Jana Böhme (jetzt in Lüneburg) Merlin Mikulewitsch für seine Doktorarbeit an der Universität Bremen. Über einen dritten Preis freuten sich Simon Probst aus Berlin (Doktorarbeit am Institut für Literatur- und Kulturwissenschaften der Universität Vechta), Claudia Maria Cvetko aus Bremen (Doktorarbeit im Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften der Universität Osnabrück) und Silas Pophanken aus Edewecht (Masterarbeit im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Osnabrück).
Neben dem besonderen wissenschaftlichen Niveau der Arbeiten wurden auch jeweils die gesellschaftliche Bedeutung, der mutige Ansatz und die Fähigkeit, Themen besonderer Art zu entwickeln sowie überzeugend darzustellen, in den Blick genommen. Der Bogen spannt sich vom Thema Künstliche Intelligenz über Schichtdickenmessungen für Fertigungsverfahren sowie Afrika in der Musikdidaktik bis hin zu der Frage, wie sich Gartenarbeit auf die Artenvielfalt auswirkt.
Über den OLB-Wissenschaftspreis
Der OLB-Wissenschaftspreis wurde seit 2000 zum 12. Mal ausgelobt. Insgesamt sind bereits Preisgelder von rund 300.000 Euro an 80 Preisträger:innen vergeben worden. Diese werden von einer unabhängigen Jury ermittelt, die sich aus renommierten Fachleuten zusammensetzt: Prof. Dr. Bernadette Malinowski (Fachbereich Neuere Deutsche und Vergleichende Literaturwissenschaft der Technischen Universität Chemnitz), Prof. Dr. Günther Meschke (Lehrstuhl für Statik und Dynamik der Ruhr-Universität Bochum), Prof. Dr. Axel Meyer (Lehrstuhl für Zoologie/Evolutionsbiologie der Universität Konstanz), Univ.-Prof. Dr. Dres. h.c. Michael Quante (Philosophisches Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster), Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider (Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Informations- und Datenrecht der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) und Prof. em. Dr. Joachim Treusch (Präsident a. D. der Jacobs University Bremen).
Es konnten sich Absolventen der staatlich anerkannten Universitäten und Hochschulen im Nordwesten bewerben, die seit dem 1. Dezember 2020 eine wissenschaftliche Abschlussarbeit (Diplom-, Magister-, Staatsexamens-, Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit) vorgelegt haben. Diese musste im Urteil der Universität und Hochschule qualitativ herausragen.
Weitere Informationen:
OLB-Wissenschaftspreis
Internationaler Studiengang Technische und Angewandte Biologie
Hochschule Bremen
Die Hochschule Bremen (HSB) – City University of Applied Sciences macht Wissenschaft für die Praxis. Mit ihrem Studienangebot an ihren vier Standorten sichert sie den Fachkräftebedarf für Bremen und die Region. Mit knapp 70 Studiengängen in Ingenieurs-, Natur-, Wirtschafts- und Gesellschaftswissenschaften sowie internationalen MBA- und Masterstudiengängen ist die HSB die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) und die zweitgrößte Wissenschaftseinrichtung im Bundesland Bremen. Rund 8.700 Studierende sind eingeschrieben. Über 390 Kooperationen mit Partnerhochschulen weltweit sind Basis für die internationale Ausrichtung. Dank langjähriger Kontakte zu mehr als 180 Partnern aus der Wirtschaft, die eine besonders praxisorientierte Lehre und Forschung ermöglichen, bietet die HSB zukunftssichere und innovative Studieninhalte und gilt als Innovationsmotor für die Region. An die Hochschule Bremen angeschlossen ist die Graduate & Professional School mit Weiterbildungsangeboten für Berufstätige.
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