PROTEMA mit Fachbeitrag Supply-Chain-Management der Zukunft im Jahrbuch Logistik 2023
Folgende Punkte werden thematisiert:
- Monitoring und Digitalisierung der Lieferketten
- Logistik und Supply Chain als Teil der Wertschöpfung
- Digitale Lösungen für ein automatisiertes Lieferketten-Management
- Supply-Chain-Management als Kernaufgabe der Unternehmen
- Neue geopolitische Herausforderungen
- Anforderungen aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)
- Störungen in der Supply Chain rechtzeitig erkennen und vermeiden
Zu den Zeiten der Zero-Covid Politik der chinesischen Regierung, dem Krieg in der Ukraine oder Naturkatastrophen haben sich Herausforderungen der Lieferketten über alle Branchen und Sektoren hinweg aufgetan. Es hat deutlich die unzulängliche Flexibilität auf verschiedenen Ebenen der Lieferketten wie auch Schwachstellen in den Beschaffungsstrategien gezeigt. Gerade um in Zukunft besser vorbereitet zu sein, braucht es eine Strategie zur Resilienz. Dabei kommen der Steuerung und Entwicklung der Liefernetzwerke eine Relevanz zu – eine Aufgabe, die bei den Unternehmen zukünftig immer größere Bedeutung findet, vor allem auch unter dem Aspekt der Einhaltung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG).
Wenn es nicht gelingt, auf diese Herausforderungen adäquat zu reagieren und rechtzeitig die Anzeichen für eine Unsicherheit zu erkennen, kann dieser Sachverhalt im ärgsten Falle geopolitisch sogar das „Aus“ für einige Industrieunternehmen bedeuten. Daher muss das Supply-Chain-Management zu einer Kernaufgabe der Unternehmensführung werden. Noch immer wird der Bereich Logistik und Supply Chain nicht als Teil der Wertschöpfung verstanden, sondern allenfalls als unterstützende Funktion. Auf der Führungsebene wird die Relevanz der Lieferkette noch nicht abgebildet, dies muss durch ein Vorstandsposten für das Supply-Chain-Management behoben werden.
Monitoring und Digitalisierung als Lösungsansätze
Mögliche Lösungen dieser Probleme können in der Transparenz, der Digitalisierung und im stärkeren Monitoring der Lieferkette liegen. Weitere notwendige Maßnahmen sind die kontinuierliche Bewertung der Lieferanten-Beziehungen, eine Automatisierung der Lieferkette wie auch eine Steigerung der frühzeitigen Engpasserkennung im Netzwerk. Grundlegende Aspekte an das zielkonforme Supply-Chain-Management sind: Kontinuierliche Risikobewertung, Flexibilisierung und Diversifizierung in der Sourcing Strategie, Supply Risk Management Systeme, allumfassende Bewertung, Digitalisierung, effizientes Netzwerk-Monitoring, Frühwarnsysteme, konsequentes Lieferantenmanagement und die Flexibilisierung der Supply Chain.
Anforderungen aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)
Das Gesetz schreibt eine umweltbezogene Sorgfaltspflicht vor, damit Menschenrechtsverletzungen in Lieferketten künftig verhindert werden. Um das Gesetz zu erfüllen, sollten Unternehmen Umwelt-, Sozial- und Governance-Richtlinien einhalten. Im ersten Schritt sollten die Risiken innerhalb ihrer Lieferketten analysiert werden, um geeignete Maßnahmen zum Risikomanagement ergreifen zu können. An die Risikobewertung sollte sich die Einführung von Risikomanagementsystemen mit den zu definierenden Prozessen und Zuständigkeiten anschließen. Außerdem müssen Entwicklung und Umsetzung eines Aktionsplans zur Vermeidung bzw. Behebung von Risiken und Verstößen erfolgen. Dabei können digitale Lösungen für ein automatisiertes Lieferketten-Management dazu beitragen, Risiken umfassend zu analysieren, angemessen zu bewerten und in Ergänzung zu einem bereits implementierten Compliance-System einzutragen. Systeme wie z.B. die Sourcingplattform MeRLIN unterstützen dabei die Sorgfaltspflicht für faire Lieferketten einzuhalten.
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