Sachsenweite Unterstützung für Betroffene von sexualisierter Gewalt
[Auszug aus der Broschüre „Sexualisierte Gewalt und Grenzverletzungen“
Handlungsmöglichkeiten für Betroffene von Bellis e. V.]
Gestern fand in Leipzig die dritte Klausurtagung des sachsenweiten Unterstützungsnetzes für Betroffene von sexualisierter Gewalt statt. Das Netzwerk wird von Elisabeth Andreas und Susanne Dimmer (Bellis e. V.) in Leipzig koordiniert. Erstmals seit Beginn des Modellprojektes im Juli 2021 sind im Unterstützungsnetz alle zehn Landkreise aus Sachsen durch einen Regionalreferentin vertreten. Damit kann nun von dem Beginn der Umsetzung einer gesamtsächsischen Strategie zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt gesprochen werden.
Cathrin Schauer-Kelpin vom KARO e.V. vertritt den Vogtlandkreis im Unterstützungsnetz. Sie fördert auf regionaler Ebene die Vernetzung von Fachpersonen aus verschiedenen Beratungsstellen, kommunaler Angebote und Fachpersonen aus Arbeitskreisen, um erwachsenen Betroffenen von sexualisierter Gewalt bestmögliche Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen. Der Ausbau eines flächendeckenden Unterstützungsnetzes wird angestrebt, das sich aus den folgenden sechs Strukturmerkmalen zusammensetzt:
- Aufbau von spezialisierten Fachberatungsstellen für Betroffene
- Aufbau und Implementierung von Netzwerken zum Thema sexualisierte Gewalt
- Regionale Strukturen medizinischer Soforthilfe nach Vergewaltigung und sexualisierter Gewalt
- Öffentlichkeitsarbeit
- Prävention, Schulungen und Fortbildungen
- Psychosoziale Prozessbegleitung für Betroffenen
Nur wenn diese sechs Strukturmerkmale flächendeckend in Sachsen für Betroffene sichtbar und nutzbar sind, kann von einem adäquaten Hilfesystem nach sexualisierter Gewalt und Vergewaltigung gesprochen werden. Frauen bilden dabei die große Mehrheit der Betroffenen. Laut einer deutschlandweiten Repräsentativstudie erlebt jede 7. Frau in Deutschland im Lauf ihres Lebens strafrechtlich relevante sexualisierte Gewalt. 60% aller Frauen in Deutschland haben sexuelle Belästigung erlebt. (Quelle: bff)
Darüber hinaus sollen auch Angehörige, Bezugspersonen und Fachpersonen helfen, ein besseres Verständnis für die Situation und für die Bedürfnisse der Betroffenen erlangen. Die Erfahrung in der Arbeit mit Betroffenen zeigt, dass neben einer einfühlsamen Begleitung fundiertes Wissen erforderlich ist. Eine Broschüre, die zu Handlungsmöglichkeiten für Betroffene informiert, kann bei der Regionalreferentin Cathrin Schauer-Kelpin angefordert werden.
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