Strategischer Einkauf in turbulenten Zeiten
Noch vor etwa drei Jahren wäre die Frage nach den Aufgaben des strategischen Einkaufs relativ leicht zu beantworten gewesen. Lieferanten- und Warengruppenmanagement, Preisverhandlungen und Bestandsoptimierungen sowie die Begleitung von Vertriebsprojekten waren hier vermutlich die meistgenannten Antworten.
Durch die COVID-19 Pandemie war bereits eine Knappheit an Rohstoffen zu verzeichnen, verbunden mit deutlichen Preissteigerungen bei Kunststoffen und im Transportsektor. Als sich die Situation gerade zu beruhigen schien, begann Anfang Januar 2022 in Finnland der beinahe vier Monate andauernde Streik der „Paperworkers Union“. Direkt davon betroffen waren die finnischen Werke der UPM-Unternehmensgruppe, indirekt nahezu alle europäischen Hersteller, da sie aus den UPM-Werken Release-Liner und Zellstoff beziehen. Enorme Energiekostensteigerungen durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verschärften den Preisdruck in unserer energieintensiven Branche weiter.
Die Tätigkeit im strategischen Einkauf wandelte sich dadurch stark. Statt Preisverhandlungen mit den Lieferanten zu führen, wurde vorrangig über Lieferzeiten diskutiert. In enger Abstimmung mit den Kunden wurden an Stelle von Bestandsoptimierungen große Lagerbestände aufgebaut, um die Versorgung sicherzustellen. Wo die eigene Lagerkapazität erschöpft war, mussten Dienstleister für externe Lagerhaltung gefunden und qualifiziert werden. Der Umfang der Preissteigerungen machte dies trotz der notwendigen Kosten für Außenlager und Vorfinanzierung auch für unsere Kunden attraktiv. Wo eine Substitution der Materialien aufgrund aufwändiger Prüf- und Qualifikationsverfahren nicht möglich war, bot sich so die einzige Möglichkeit zur Vermeidung von Lieferausfällen.
Selbstverständlich beobachten wir die Märkte in diesen außergewöhnlichen Zeiten genau. Wir bemühen uns um den Erhalt relevanter Informationen in Echtzeit. Mit einigen Lieferanten wurden Frühwarnsysteme für sich abzeichnende längere Lieferzeiten entwickelt, um schnellstmöglich reagieren zu können. Aktuell zeichnen sich auch bereits erste Kostensenkungen auf dem Rohstoffmarkt ab. Aufgrund der in der gesamten Lieferkette hohen Lagermengen dürfte es allerdings noch etwas dauern, bis sich Preissenkungen unserer Vorlieferanten bis zu uns durchsetzen. Eröffnen sich uns Möglichkeiten der Kostensenkung, profitieren unsere Kunden von diesen Vorteilen natürlich umgehend.
Die herpa print GmbH, seit 1948 in Much-Niedermiebach, Deutschland, ansässig, ist ein führender Spezialist für technische Etiketten und Spezialanwendungen in Folie. Das Unternehmen bietet ein umfassendes Produktspektrum zur Identifikation von Produkten und zu Werbezwecken sowie kundenspezifische Entwicklung von RFID-Transponder-Tags (13,56 MHz und 868 MHz). Kernkompetenz der etwa 100 Mitarbeiter am Standort ist technischer Siebdruck, hochpräzises Stanzen und Konfektionierung von Kennzeichnungsetiketten mit den unterschiedlichsten Farb- und Foliensystemen.
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