Universitätsmedizin Mainz setzt bei Tarifverhandlungen nach wie vor auf die Kraft des Kompromisses und auf Deeskalation
Elsner appelliert an die Gewerkschaft, Vernunft walten zu lassen. „Die gewerkschaftlichen Forderungen bedeuten nach unseren Berechnungen eine Gehaltssteigerung von rund 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, konstatiert der Kaufmännische Vorstand. Das würde zu Zusatzausgaben in Höhe von rund 44 Mio. Euro führen. „Bei aller Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten und großem Verständnis für höhere Gehaltsforderungen in Zeiten der Inflation würden uns solche hohen Zusatzausgaben vor schwerste Probleme stellen.“
Die Vorstellungen des Vorstands der UM zielen auf eine Reallohnsicherung für die Mitarbeitenden. „Wir haben uns stets dem Gedanken des Inflationsausgleichs verpflichtet gefühlt“, betont Elsner. In den vergangenen Jahren sei die Preissteigerungsrate immer durch Gehaltserhöhungen kompensiert und bisweilen auch überkompensiert worden. „Das von uns unterbreitete Angebot einer perspektivischen Reallohnsicherung möchten wir daher in den zwei weiteren, bis Mai anstehenden Verhandlungsrunden nochmals ausführlich erläutern und die Tarifpartei von einem gemeinsamen Weg ohne Eskalation auf dem Rücken unserer Patienten überzeugen“, gibt sich Elsner zuversichtlich.
In einzelnen Bereichen haben die Beschäftigen von Gehaltssteigerungen der Vorjahre deutlich profitiert. So steigerten etwa die Pflegefachkräfte in den Entgeltgruppen KR 7/KR 8 an der UM Mainz ihre Tarifentgelte seit 2011 kumuliert um 43,9 Prozent – die Inflation erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 22,4 Prozent, was ein reales Plus von 21,5 Prozent bedeutet.
Bei den laufenden Entgeltrunden geht es um die turnusmäßigen Anpassungen des Haustarifvertrags. Die Universitätsmedizin Mainz fällt seit 2012 nicht mehr unter den Tarifvertrag der Länder. Sie führt deshalb eigenständige Verhandlungen mit der Gewerkschaft ver.di.
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten und jährlich mehr als 300.000 Menschen stationär und ambulant versorgen. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin sowie mehr als 600 Fachkräfte in den verschiedensten Gesundheitsfachberufen, kaufmännischen und technischen Berufen werden hier ausgebildet. Mit rund 8.700 Mitarbeitenden ist die Universitätsmedizin Mainz zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de.
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