104. Deutscher Röntgenkongresses: „RACOON COMBINE“ und weitere Forschungsprojekte in der Radiologie stellen sich vor
Technologischer Wandel und medizinischer Fortschritt prägen auch die Forschung in der Radiologie. Ob medizinische Studien zu neuen onkologischen Therapieformen, molekularen Therapien und Immuntherapien oder die Entwicklungen im Bereich Big Data und Deep Learning: Radiologie braucht kontinuierliche Forschung – interdisziplinär und auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft. Dies schließt die Grundlagenforschung ebenso ein wie eine translationale, patientenorientierte Forschung.Derzeit ist die radiologische Forschung Vorreiter, wenn es darum geht, über radiologische Daten hinaus Informationen nutzbar und vernetzbar zu machen, beispielsweise aus der Molekulargenetik, der Labormedizin oder der Pathologie. Die Megathemen liegen in der Digitalisierung, Standardisierung und Vernetzung. Die deutsche Radiologie steht einerseits vor der Herausforderung, sich immer mehr auch an größeren und interdisziplinären Forschungsverbünden zu beteiligen und einzubringen. Andererseits muss sie stärker in evidenzbasierter Medizin und in entsprechenden Studiendesigns denken, denn neue Verfahren finden nur dann Eingang in die Gesundheitsversorgung, wenn ihr Nutzen durch belastbare Evidenz belegt ist.
Forschungsprojekt „RACOON COMBINE“
Wie radiologische Forschung funktionieren kann, zeigt etwa das 2020 ins Leben gerufene multizentrische Forschungsnetzwerk „RACOON“, das im bundesweiten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Netzwerk Universitätsmedizin (NUM) die medizinische Bildgebung vertritt. Im NUM arbeiten alle 36 deutschen Universitätsklinika zusammen. „RACOON“ sammelt radiologische Bilddaten insbesondere zu Erkrankungen der Lunge bei COVID-19 und macht sie durch strukturierte Befundung für die Forschung, vor allem zum Einsatz künstlicher Intelligenz, nutzbar. RACOON COMBINE ist der erste Use Case des Netzwerkes RACOON und nutzt dessen Basisinfrastruktur zur Erhebung von Daten. „‘RACOON COMBINE‘ hat zum Ziel, sogenannte Imaging Biomarker zu identifizieren, also Bildmerkmale, die Aufschluss über die Prognose und den Verlauf der Erkrankung COVID-19 und deren Folgen geben sollen“, erklärt Professor Peter Isfort, Geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Radiologie im Universitätsklinikum RWTH Aachen, die Inhalte des Projektes.
„RACOON COMBINE“ wird auf dem 104. Deutschen Röntgenkongress in der Veranstaltung „Abenteuer Forschung! – Was geht? Aktuelle nationale Forschungsprojekte in der Radiologie“ vorgestellt (Mittwoch, 17. Mai 2023 (16:15 bis 18:00 Uhr, Terrassensaal E) und ist darüber hinaus auch Thema einer eigenen Veranstaltung „RACOON COMBINE“ am Donnerstag, 18. Mai 2023 (16:00 bis 16:30 Uhr, Terrassensaal A).
Vorgestellt werden in der Veranstaltung „Abenteuer Forschung! – Was geht? Aktuelle nationale Forschungsprojekte in der Radiologie“ folgende weitere Projekte:
- NAKO Gesundheitsstudie (Universitätsklinikum Freiburg)
- DFG Schwerpunktprogramm Radiomics (Universitätsklinikum Freiburg)
- DISCHARGE (Charité – Universitätsmedizin Berlin)
- HANSE-Studie (Medizinische Hochschule Hannover)
- Projekt STIMULATE (Medizinische Hochschule Hannover)
Beachten Sie bitte auch die Video-Botschaft von Professor Peter Isfort zu dieser Veranstaltung.
Weiterführende Informationen finden Sie auf www.roentgenkongress.de
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