6. und 8. Mai: VII. Abonnementkonzert der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Thomas Guggeis und mit dem Cellisten Nicolas Altstaedt als Solist
Mit »Lontano« von 1967 entwickelte György Ligeti eine avancierte Klangflächenkomposition, die von einem einzelnen Ton ausgehend nach und nach einen riesenhaften Tonraum ausfüllt. Klangempfinden und Klangeffekte in hochdifferenzierter Form spielen auch bei dem 1970 vollendeten Violoncellokonzert von Witold Lutosławski eine entscheidende Rolle. In der Komposition, die dem berühmten Cellisten Mstislaw Rostropowitsch gewidmet ist, arbeitet Lutoslawski mit Techniken der Aleatorik, durch die der Zufall zum musikalischen Gestaltungselement wird, sodass keine Aufführung der anderen ganz gleicht. Richard Straussʼ groß besetzte »Alpensinfonie« beschloss 1915 die Reihe seiner Tondichtungen, mit der er die Programmmusik, aber auch die Kunst der Instrumentation auf eine neue Höhe geführt hat, mit feinsten klanglichen Schattierungen und einer überwältigenden Ausdrucksintensität.
Thomas Guggeis sorgte mit seinem kurzfristigen Einspringen für Christoph von Dohnányi bei der umjubelten Neuproduktion von »Salome« an der Staatsoper Unter den Linden international für großes Aufsehen und trägt seit 2020/21 den Titel Staatskapellmeister an diesem Opernhaus. Er leitete in dieser Funktion Produktionen wie »Falstaff«, »Lohengrin«, »Samson et Dalila«, »Hänsel und Gretel«, »Don Giovanni«, »Jenůfa«, »Die lustigen Weiber von Windsor« und »Elektra«. In der laufenden Saison über nahm er das Dirigat für zwei Zyklen von Wagners »Der Ring des Nibelungen« und leitete außerdem die Premiere von Straussʼ »Daphne«. Dazu debütierte er an der Wiener Staatsoper mit »Salome« und »Die tote Stadt«. Letzteres dirigierte er auch an der Semperoper Dresden. Mit Konzerten war er u. a. beim Orchestre National du Capitole de Toulouse, beim Frankfurter Museumsorchester, bei der Dresdner Philharmonie, den Essener Philharmonikern, dem Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, dem Berner Symphonieorchester und dem Boulez Ensemble zu erleben. Es folgten erneut Konzerte mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker. Zusätzlich feierte Thomas Guggeis Erfolge mit dem Requiem von Mozart und mit »Ariadne auf Naxos« an der Oper Frankfurt, zu deren Generalmusikdirektor ab der Spielzeit 2023/24 er daraufhin ernannt wurde. Der junge Dirigent war von 2018 bis 2020 als Kapellmeister an der Staatsoper Stuttgart tätig, wo er u. a. Werke wie »La Bohème«, »Il barbiere di Siviglia«, »Madama Butterfly«, »Der Prinz von Homburg« und »Der Freischütz« musikalisch leitete. Thomas Guggeis studierte Dirigieren in München und Mailand.
Der deutsch-französische Cellist Nicolas Altstaedt widmet sich als Solist, Dirigent und künstlerischer Leiter einem breiten Repertoire von Alter bis zeitgenössischer Musik. Aktuell ist er Artist in Residence beim SWR Symphonieorchester unter Teodor Currentzis und Artist in Fokus an der Alten Oper Frankfurt. Weitere Höhepunkte sind eine Tournee mit BʼRock und René Jacobs und sein Debüt mit dem National Symphony Orchestra Washington und Ed Gardner. Nicolas Altstaedt ist weltweit mit großen Sinfonieorchestern und namhaften Dirigent:innen aufgetreten. Als Kammermusiker spielte er bereits in der Carnegie Hall New York und im Concertgebouw Amsterdam und arbeitete u.a. mit Janine Jansen, Christian Tetzlaff und Tabea Zimmermann sowie mit Komponist:innen wie Thomas Adès, Jörg Widmann, Wolfgang Rihm und Sofia Gubaidulina zusammen. 2012 wurde er von Gidon Kremer zum künstlerischen Leiter des Kammermusikfestivals Lockenhaus gewählt und 2014 von Ádám Fischer zum künstlerischen Leiter der Haydn Philharmonie. Als Dirigent arbeitet er regelmäßig mit dem Scottish Chamber Orchestra zusammen. Altstaedt ist mehrfach ausgezeichnet und tritt regelmäßig mit CD-Einspielungen in Erscheinung.
Eine Konzerteinführung findet jeweils 45 Minuten vor Beginn statt.
Eine neue Einspielung haben Mitglieder der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Gregor Witt der Bläsermusik Richard Straussʼ gewidmet: Anfang April erschien das Album mit sämtlichen Werken des Komponisten für Blasinstrumente bei dem Label Capriccio. Das Album umspannt die gesamte Schaffenszeit ihres einstigen Generalmusikdirektors und reicht von zwei sehr frühen Werken – einer Suite und einer Serenade – über eine Bearbeitung von »Till Eulenspiegels lustigen Streichen« bis zu den zwei hoch anspruchsvollen Spätwerken »Aus der Werkstatt eines Invaliden« und »Fröhliche Werkstatt«.
Die Staatsoper dankt den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden und ihren Hauptpartnern BMW und Hilti Foundation herzlich für ihre Unterstützung.
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