ADRA Russland hilft den Bedürftigen in der selbsternannten „Volksrepublik“ Donezk
„Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk
Laut Wikipedia wurden 2014 durch die Intervention paramilitärischer russischer Truppen Teile der ukrainischen Verwaltungsbezirke (Oblast) Donezk und Luhansk (russ. Lugansk) besetzt. Die Separatisten riefen die sogenannten „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk aus. Nachrückende russische Truppen drängten die Milizen zurück. Am 21. Februar 2022 erkannte der russische Präsident, Wladimir Putin, die „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk als unabhängigen Staaten an, die danach „völkerrechtswidrig“ in die Russische Föderation eingegliedert wurden.
ADRA Russland hilft Bedürftigen im Donbass
Die Arbeit von ADRA Russland habe sich im vergangenen Jahr auf die Hilfe für die Menschen im russisch besetzten Donbass (Donezbecken), in den beiden „Volksrepubliken“ Donezk und Lugansk konzentriert. Es habe sich in dieser Zeit eine Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wie dem Roten Kreuz, der Dr. Liza-Stiftung, Mosvolunteer und anderen Hilfsorganisationen entwickelt, heißt es in dem Bericht der Euro-Asien Kirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten in Moskau.
Es seien in Moskau Lebensmittel, Dinge des täglichen Bedarfs, Kleidung und Schuhe gekauft worden. Mitglieder der Adventgemeinden in Moskau hätten beim Verpacken und Ausliefern der Hilfsgüter geholfen. Es wären bei den vier bisherigen Transporten zwölf Tonnen Trinkwasser, 1,5 Tonnen Lebensmittel, große Mengen an Kleidung, Kinderkleidung, Schuhe sowie viele andere Dinge an Bedürftige übergeben worden.
Zusammenarbeit mit adventistischen Pastoren in Luhansk und Donezk
In den letzten sechs Monaten hätten die Mitarbeitenden von ADRA Russland begonnen mit adventistischen Pastoren in den russisch besetzten Gebieten der „Volksrepubliken“ Lugansk und Donezk zusammenzuarbeiten. Die adventistischen Gemeinden in diesen Gebieten führten laut dem Bericht kontinuierlich das Projekt „Brot und Wärme aus Jesu Hand“ durch und verteilen in ihren Gemeindehäusern Lebensmittel und Hilfsgüter an Bedürftige. Gezielte Hilfe würden auch bedürftige Kirchenmitglieder erhalten, die in diesem Gebiet leben.
Beschaffung der Hilfsgüter
Zunächst ermittelten die adventistischen Pastoren vor Ort von den Bedürftigen deren Bedarf an Gegenständen, Elektrogeräten, Kindersachen und anderem, so der Bericht. Dann kauften ADRA-Mitarbeitende diese Gegenstände ein, wobei ihnen Mitglieder der Moskauer Adventgemeinden helfen würden.
Vor dem vierten Transport ins Gebiet von Donezk im April dieses Jahres sei in den Adventgemeinden in Moskau und Umgebung eine besondere Spendenaktion durchgeführt worden. Ein adventistischer Geschäftsmann habe zusätzlich über eine halbe Million Rubel (5.900 Euro) speziell für die Reise gespendet. Lebensmittel, Kleidung, Bettzeug und Haushaltsgeräte im Wert von über einer Million Rubel (11.800 Euro) wurden entsprechend den zuvor eingegangenen Bitten der adventistischen Pastoren aus Donezk gekauft. Die Hilfslieferung sei danach über die Hafenstadt Taganrog am Asowschen Meer in Südrussland ins Gebiet von Donezk gebracht worden. ADRA Russland bereite weitere Hilfstransporte vor, so der Bericht.
Adventisten in Russland
Laut den statistischen Angaben der adventistischen Weltkirchenleitung (Generalkonferenz) von 2021 lebten in Russland 39.850 adventistische Christen und Christinnen. Sie unterhalten eine Universität in Zaoksky südlich von Moskau, eine Ausbildungsstätte für Pastoren und Pastorinnen, dreizehn Grundschulen und sechs höhere Schulen sowie einen Verlag.
Adventisten in der Ukraine
Die 43.301 Adventisten in der Ukraine (Stand 2021) wurden verwaltungstechnisch nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine 2022 vorübergehend aus dem Bereich der adventistischen Euro-Asien-Kirchenleitung (ESD) in Moskau ausgegliedert und direkt der Weltkirchenleitung unterstellt.
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