Am 8. Mai der Weltkriegsopfer gedenken
Volksbund wird im Herbst den millionsten Kriegstoten bergen
Für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge kommt ein Meilenstein seiner Arbeit kommt in Sicht: Seit über 100 Jahren birgt die humanitäre Organisation deutsche Kriegstote, vorrangig im Ausland. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs konnte er in Osteuropa die Arbeit aufnehmen und seit 1992 rund 990.000 Tote des Ersten und Zweiten Weltkrieges bergen. „In diesem Herbst soll der millionste Kriegstote geborgen werden. Das verbinden wir mit einer Spendenkampagne unter dem Titel ‚Eine-Million-Projekt‘“ erklärt Dirk Backen, Generalsekretär des Volksbundes.
Der Volksbund konnte in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Schicksale klären und Angehörige informieren. „Viele von ihnen konnten wir zu den Kriegsgräberstätten begleiten, auf denen ihre Männer, Söhne, Väter und Brüder eine würdige Ruhestätte gefunden haben“ erinnert sich Dirk Backen.
Humanitäre Ziele, staatlicher Auftrag
Diese Arbeit hört nicht auf. Darum setzt sich der Volksbund dieses ehrgeizige Ziel: Bis zum Herbst will er eine Million Euro Spenden sammeln. Er arbeitet zwar im Auftrag der Bundesregierung, doch als humanitäre Organisation erfüllt er seinen Auftrag – anders als vergleichbare Institutionen in anderen Ländern – als Verein. Der Volksbund finanziert seine Arbeit zu knapp zwei Dritteln aus Spenden, ein Drittel erhält er aus öffentlichen Mitteln.
Jugendarbeit – seit 70 Jahren
Lernen aus der Geschichte und Engagement für den Frieden ist seit 70 Jahren Herzstück der Jugendarbeit des Volksbundes. In internationalen Begegnungen und Projekten, in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit erweitern junge Menschen ihren Blick und lernen den Wert des Friedens schätzen.
Die international arbeitende und vernetzte Organisation hat ihre Bundesgeschäftsstelle in Niestetal bei Kassel, ein Hauptstadtbüro in Berlin sowie Landes- und Bezirksbüros in den Bundesländern.
Der Volksbund pflegt mehr als 830 Kriegsgräberstätten mit 2,8 Millionen Gräbern in 46 Ländern. Noch immer sucht und findet er Tote der beiden Weltkriege, des deutsch-dänischen und des deutsch-französischen Krieges. Jährlich birgt er zwischen 12.000 und 15.000 Kriegstote, 200 bis 300 davon in der Bundesrepublik.
Der Krieg in der Ukraine erschwert die Arbeit, doch wo die Sicherheitslage es zulässt, setzen die Teams des Volksbundes ihre Arbeit fort. „So erreichen wir das Millionenziel gleich dreifach“, sagt Dirk Backen: „eine Million Geborgene, eine Million Spenden und eine Million Mal Erfolg für die Menschlichkeit.
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