Automatisiertes Fahren durch KI komfortabler und sicherer machen
- Halbzeitevent des Förderprojekts KARLI mit 100 Gästen in Frankfurt durchgeführt
- Entwicklung von Mensch-KI-Interaktionen im Fahrzeug bei unterschiedlichen Leveln des automatisierten Fahrens
- Konzeptionsphase ist abgeschlossen, Umsetzungsphase hat begonnen
Übergreifende Präsentationen auf der Hauptbühne, Messestände mit Testfahrzeugen und Demonstratoren sowie jede Menge Möglichkeiten zum Netzwerken – das war die KARLI-Halbzeitpräsentation, die am 26. April 2023 in Frankfurt abgehalten wurde. Im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (kurz: BMWK) geförderten KARLI-Projekt entwickeln zwölf Partner aus Industrie und Wissenschaft gemeinsam KI-Anwendungen für das automatisierte Fahren. Erklärtes Ziel ist es herauszufinden, wie Nutzererlebnisse im Fahrzeug der Zukunft mithilfe von Künstlicher Intelligenz geschaffen und verbessert werden können. Das Unterfangen ist auf drei Jahre angelegt und läuft noch bis Ende Juni 2024. Nun war es an der Zeit, den Halbzeitstand der Arbeit zu präsentieren und die Weichen für die zweite Projekthälfte zu stellen. Die Zukunftswerkstatt bei Gastgeber Continental Automotive Technologies GmbH in Frankfurt – eine Halle, in der sonst auch an den neusten Entwicklungen für Fahrzeuge gearbeitet wird – bot dafür den passenden Rahmen.
„Die Konzeptionsphase ist abgeschlossen. Mit dem Beginn der Datenerhebung durch unsere Fahrzeuge sowie der Datenverarbeitung für die KI-Modelle ist der Übergang in die Phase der Umsetzung vollzogen“, fasst Heiko Schnieders von der Continental Automotive Technologies GmbH, der gemeinsam mit Dr. Frederik Diederichs vom Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB das Projekt koordiniert, den Arbeitsstand zusammen.
KARLI steht für „Künstliche Intelligenz für Adaptive, Responsive und Levelkonforme Interaktion im Fahrzeug der Zukunft“. Entsprechend werden im Projekt kundenrelevante KI-Anwendungen entwickelt, die über verschiedene Automationslevel auf dem Weg zum automatisierten Fahrzeug Fahrerzustände erfassen und die Interaktion zwischen Fahrzeug und Insasse gestalten. Folgende drei KI-Funktionen werden konkret aus empirischen und synthetisch erzeugten Daten entwickelt und in Realfahrzeuge integriert: erstens das Erkennen und die Förderung Levelkonformen Fahrerverhaltens – bei verschiedenen Automationslevels nehmen die Insassen unterschiedliche Nutzerrollen mit verschiedenen Anforderungen ein. Zweitens die Gestaltung der KI-Interkation in adaptiven Systemen. Das Konsortium entwickelt Künstliche Intelligenzen, die sich auf die Insassen einstellen und sie proaktiv ansprechen. Und drittens das Erkennen und Vermeiden von Motion Sickness (zu Deutsch „Reisekrankheit“). Gerade wenn Insassen das Fahrzeug nicht mehr steuern und sich beispielsweise durch Lesen oder Laptop-Arbeit beschäftigen, ist das Risiko von Unwohlsein und Übelkeit besonders hoch.
Die Daten sollen in KARLI so erhoben und verwendet werden, dass die Projektergebnisse skalierbar auf zukünftig verfügbare Big Data aus Serienfahrzeugen sein sollen. Damit liefert KARLI nach eigener Aussage die Spezifikationen und Anforderungen für die Fahrzeugarchitektur und Sensorik der Zukunft, sodass die kommenden Innenraumsensoren optimale Big Data für Fahrer-Fahrzeug-Modelle und KI-Interaktionen erheben.
„Das Besondere am KARLI-Projekt ist für mich, dass wir im Konsortium nicht nur Industrie und Forschung vereinen, sondern mit KI-Experten, Human Factors-Experten, Psychologen, Designern und Automobilherstellern und -zulieferern sehr interdisziplinär unterwegs sind“, erklärt Diederichs. Er ergänzt: „Zudem arbeiten wir parallel an drei Handlungssträngen: der Erhebung von KI-relevanten Trainingsdaten, der Entwicklung der KI-Applikationen und der Erhebung von Nutzerstudien, um das bestmögliche Nutzererlebnis zu erzeugen.“
„Das KARLI-Projekt leistet mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag, um die Mobilität von morgen nicht nur komfortabler, sondern vor allem auch sicherer zu machen“, zeigt sich Philipp Wolf als fachlicher Begleiter des Projektes vom Projektträger TÜV Rheinland überzeugt. Wolf resümiert den Tag wie folgt: „Erfreulich waren heute vor Ort die vielen Demonstratoren und Testfahrzeuge, die einen realen Eindruck davon vermittelt haben, nicht nur welche KI-Anwendungen hier entwickelt werden, sondern auch wie und auf welcher Datengrundlage.“
Das Projektvolumen von KARLI liegt bei 15,6 Millionen Euro. 9,7 Millionen Euro bringt dabei das BMWK als Projektförderer ein. Projektträger ist die TÜV Rheinland Consulting GmbH. Die zwölf Partner im Konsortium sind: Continental Automotive Technologies GmbH, Ford-Werke GmbH, Audi AG, Invensity GmbH, Paragon Semvox GmbH, TWT GmbH Science & Innovation, Studiokurbos GmbH, Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB, Allround Team GmbH, Hochschule der Medien Stuttgart, Universität Stuttgart – Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT.
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