Forschung und Entwicklung

Brustrekonstruktion: Erstmals mit OP-Roboter Gewebe vom Bauch entnommen

Am Universitätsklinikum Freiburg wurde erstmals in Deutschland eine robotergestützte Gewebeentnahme zur mikrochirurgischen Brustrekonstruktion durchgeführt / Das minimalinvasive Verfahren kann Komplikationen vermeiden / Hohe technische und medizinische Anforderungen 

Am Universitätsklinikum Freiburg wurde kürzlich bei einer 38-jährigen Patientin erfolgreich eine mikrochirurgische autologe Brustrekonstruktion mit Eigengewebe mit Hilfe eines robotischen Assistenzsystems durchgeführt. Es war der erste Eingriff seiner Art in Deutschland. Von dieser robotisch-assistierten Operationsform profitieren besonders Frauen, bei denen bislang ein hohes Risiko bestand, dass durch die Entnahme von Eigengewebe aus dem Bauchraum langfristige Schäden an der Bauchwand entstehen. Die technisch und medizinisch sehr aufwändige Operation wurde in enger Zusammenarbeit der Klinik  für Plastische und Handchirurgie (komm. Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Steffen Eisenhardt), der Klinik für Urologie (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Christian Gratzke) und der Klinik für Frauenheilkunde (Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. Ingolf Juhasz-Böss) durchgeführt.

„Damit machen wir die Brustrekonstruktion nach Brustkrebs-OP noch sicherer und können mit diesem Eingriff die Nebenwirkungen des Eingriffs reduzieren“, sagt Prof. Dr. Steffen Eisenhardt, kommissarischer Ärztlicher Direktor der Klinik für Plastische und Handchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg. 

Brustrekonstruktion, wenn das Erhalten nicht möglich ist

Noch immer muss bei einem Teil der Brustkrebspatientinnen eine Brust vollständig entfernt werden. Um ihr Körperbild wiederherzustellen, können Betroffene eine Brustrekonstruktion mit Eigengewebe erhalten, als autologe Rekonstruktion bezeichnet. „Die autologe Rekonstruktion liefert bereits heute dauerhafte und exzellente Ergebnisse“, so Eisenhardt. 

Das bei diesem Eingriff bisher in Deutschland nicht etablierte Verfahren der minimalinvasiven robotisch-assistierten Chirurgie ermöglicht es nun, Teile des Eingriffs von innerhalb des Bauchraums durchzuführen, wodurch die Stabilität der äußeren Bauchwand erhalten bleibt. „Wir können durch bildgebende Verfahren im Vorfeld genau sehen, welche Patientin für einen robotergestützten Eingriff geeignet ist und davon profitiert“, erklärt Eisenhardt. 

„Die Operationsmethode ist technisch sehr anspruchsvoll und erfordert viel Erfahrung, die wir dank ähnlicher robotisch-assistierter Eingriffe bereits haben“, so Dr. Nikolaos Liakos, Oberarzt an der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Freiburg. Entscheidend ist auch eine enge Zusammenarbeit und große Erfahrung der Fachabteilungen, die nur in großen Zentren wie dem Universitätsklinikum Freiburg vorhanden ist. „Wir leben die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle unserer Patientinnen. Neben der Erfahrung unserer Mitarbeiter*innen ist der technische Fortschritt hier entscheidend. Beides zusammen macht einen absoluten Mehrgewinn für unsere Patientinnen möglich“, sagt Eisenhardt.

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