Die Schwester(n) des „Freischütz“ 200 Jahre „Euryanthe“
Vor 200 Jahren feierte am 25. Oktober 1823 Carl Maria von Webers große romantische Oper „Euryanthe“ in Wien ihre Uraufführung. Das Werk entstand hauptsächlich in Hosterwitz im heutigen Carl-Maria-von-Weber-Museum und ist weitgehend unbekannt. Autoren nennen sie das „Schmerzenskind Webers“ oder sogar seine „verfluchte Oper“, obwohl sie eine der ersten durchkomponierten Opern ohne Dialoge war und für Richard Wagner und seine Musikdramen wegweisend wirkte.
Verantwortlich für diese Misere hat man die Librettistin Helmina von Chézy (1783–1856) gemacht, wobei Weber ebenfalls intensiv am Text mitgearbeitet hatte und die Oper zurecht als Gemeinschaftsprojekt der beiden bezeichnet werden kann. Die ersten Aufführungen in Wien, Dresden und Berlin waren zudem sehr erfolgreich – dies kann vorrangig auf die hervorragenden Sängerinnen Henriette Sontag und Wilhelmine Schröder-Devrient zurückgeführt werden, die jeweils die Euryanthe sangen.
Aus heutiger Betrachtung und aus dem Blickwinkel einer modernen, vielschichtigen Inszenierung können dramaturgische Mängel der Oper aufgehoben werden. Vor allem die spannenden Beziehungen, Liebe, Eifersucht und Macht können in einem neuen Licht erscheinen und existentielle Dynamik entwickeln. In der Dresdner Inszenierung von 2006 gelang dies.
Anlässlich des 200. Jubiläums der Uraufführung werden die Umstände der Entstehung des Werkes und die Frauen rund um Webers „Euryanthe“ näher beleuchtet. Zudem werden Bilder des Dresdner Fotografen Matthias Creutziger gezeigt, der die letzte Inszenierung in der Semperoper von 2006 dokumentarisch begleitet hat.
Der Besucher wird mit der Frage konfrontiert, ob diese Oper als zu Unrecht vergessene „Schwester des Freischütz“ angesehen werden kann.
Laufzeit
28. Mai 2023 bis 14. Januar 2024
Anschrift
Dresdner Straße 44,01326 Dresden
Öffnungszeiten
MI bis SO 12.00 bis 17.00 Uhr
Eintritt
4 Euro, ermäßigt 3 Euro
Gruppen ab 10 Personen 3 Euro
Information
Richard Stratenschulte, Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Museen der Stadt Dresden
Telefon 0351-488 7360
richard.stratenschulte@museen-dresden.de
Dr. Romy Donath, Leiterin des Museums
Telefon 0351-8044760 oder 0351-261 8234
romy.donath@museen-dresden.de
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