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Fachkräftesicherung: Vogelsberg ist anderen Kreisen weit voraus

Großes Lob aus berufenem Munde: „In Ihrem Kreis passiert schon lange sehr viel. Sie haben bereits intensiv überlegt, wie man sich besser aufstellen kann, um dem Fachkräftemangel zu begegnen“, erklärt Dr. Christa Larsen vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität in Frankfurt im Rahmen der ersten „Zukunftswerkstatt“. Der Vogelsberg, so bescheinigt sie dem Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak und der Abteilung Wirtschaftsförderung, „ist der Vorreiter, Sie haben anderen Kreisen vieles voraus, das ist eine Chance für Sie.“ Dr. Larsen muss es wissen: Denn die Stabsstelle „Fachkräftesicherung in Hessen“ des hessischen Sozialministeriums hat das IWAK-Institut beauftragt, in allen 26 Landkreisen und kreisfreien Städten in Hessen solche Zukunftswerkstätten durchzuführen. „Wir sollen sensibilisieren, die Dinge neu zu überdenken“, so die von Larsen formulierte Zielsetzung.

Das macht der Vogelsbergkreis seit geraumer Zeit, „das Thema Fachkräftesicherung steht schon seit Jahren auf der Agenda unserer Wirtschaftsförderung“, betont der Erste Kreisbeigeordnete. Fachkräftesicherung ist für ihn die Herausforderung der nächsten Jahrzehnte. Schon jetzt geht man davon aus, dass im Vogelsberg bis zum Jahr 2028 rund 6730 Fachkräfte fehlen werden. „Konkret bedeutet das: In fünf Jahren wird jeder 5. dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen“, macht Dr. Mischak deutlich. Auch nach 2028 wird sich keine Entspannung abzeichnen. Denn weiterhin werden geburtenstarke Jahrgänge nach und nach in Rente gehen, aber es werden weit weniger junge Menschen ins Berufsleben starten.

Angesichts dieser Lage bedarf es einer Standortbestimmung und weiterer innovativer Impulse, um die Fachkräftesicherung im Kreis noch zukunftsfester aufzustellen und je nach Ausgangslage weiterzuentwickeln, so Dr. Mischak. Als erster Schritt ist die Zukunftswerkstatt zu verstehen, zu der die Wirtschaftsförderung verschiedene Akteure – Vertreter der Handwerkskammer, der IHK, der Berufsschulen, der Agentur für Arbeit, um nur einige zu nennen – in die „Schmiede“ nach Eudorf eingeladen hat. „Wir haben bereits die ein oder andere Lösung probiert“, so Dr. Mischak, der in diesem Zusammenhang beispielhaft die Tage der Ausbildung nennt. „Wir müssen die Attraktivität der dualen Ausbildung noch mehr in den Fokus stellen“, so sein Ansatz. „Heute muss man selbst attraktiv sein, die Zeiten, in denen es genügend Bewerber für die freien Stellen gab, sind vorbei.“ Deshalb muss nach anderen Ressourcen geschaut werden, Teilzeit-Beschäftigte, Inklusion oder Anwerben von Fachkräften aus dem Ausland sind Stichworte, die Mischak in diesem Zusammenhang nennt.

Detailliert stellen im Anschluss die IWAK-Vertreter den Ist-Zustand im Vogelsbergkreis dar. In Kleingruppen wird dann über verschiedene Handlungsmöglichkeiten diskutiert.

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