Genehmigungspraxis für Schwertransporte: Landesverkehrsminister Winfried Hermann (BaWü) will sich für Zusammenfassung von Genehmigungen einsetzen.
Seit Anfang 2021 werden Genehmigungen für Schwertransporte zentral von der Deutschen Autobahn GmbH erteilt. Seitdem müssen nicht mehr, wie zuvor üblich, nur die schwersten Maschinen, die auf die Baustelle gebracht werden, eine Transportgenehmigung erhalten, sondern fast alle Fahrzeuge. Zudem gab es früher Dauergenehmigungen für drei Jahre, seit letztem Jahr ist der Genehmigungszeitraum auf ein Jahr verkürzt worden. „Wenn ich auf die Baustelle drei Maschinen mit unterschiedlichem Gewicht bringe, brauche ich heute für jede eine Genehmigung – früher reichte eine für die schwerste Maschine. Das ist für uns nicht nachvollziehbar“, erklärt Thomas Lück, Vorstand des Deutschen Abbruchsverbandes (DA).
Das führt nämlich in der Praxis dazu, dass seitens der Abbruchunternehmen viel mehr Genehmigungen angefragt werden müssen – und auf diese müssen die Unternehmen unter Umständen bis zu 16 Wochen warten. Für die Abbruchbranche bedeute das eine nicht nachvollziehbare Mehrbelastung und Arbeitsbehinderung. Bauherren verlangten oft einen Arbeitsbeginn innerhalb weniger Wochen nach Auftragserteilung. Das werde durch die derzeitige Genehmigungspraxis oft verhindert, Bauvorhaben so verzögert, erklärte Lück.
Thomas Lück konnte im Ministergespräch auf der RATL (RecyclingAKTIV- und TiefbauLIVE-Messe in Karlsruhe) Winfried Hermann, Verkehrsminister in Baden-Württemberg auf diese wirtschaftsschädigende Problematik hinweisen.
Winfried Hermann zeigte sich offen gegenüber den Beschwerden der Abbruchbranche. Er sagte, das Land Baden-Württemberg habe als Exportland kein Interesse daran, dass Schwerlasttransporte durch Überbürokratisierung behindert würden. Der Bund habe vor 2 Jahren alle Genehmigungen an sich gezogen, aber jetzt sehe man, dass das in der Praxis nicht gut funktioniert. Der Minister will sich dafür einsetzen, dass es eine Bündelung geben muss bei Schwerlasttransportgenehmigungen.
Winfried Hermann wies außerdem darauf hin, dass ja nicht nur die Abbruchbranche, sondern auch die Windkraftbranche, die derzeit mit neuen Windrädern die Energiewende vorantreiben soll, unter den zu langsamen Schwerlasttransportgenehmigungen leidet.
Mehrere Branchenverbände haben sich bereits an Bundesverkehrsminister Wissing gewandt, bisher ohne Reaktion. Auch der DA fordert, die Genehmigungsverfahren zeitnah wieder auf ein hinnehmbares Maß zu vereinfachen und dafür den §29 STVO zu verändern.
Der Deutsche Abbruchverband e.V. (DA) ist seit 1951 der maßgebliche Wirtschafts- und Unternehmerverband der Abbruchbranche mit Sitz in Köln. Seine über 800 Mitgliedsfirmen kommen sowohl aus den Bereichen Bauwerks- und Industrieabbruch als auch mineralisches Bauschutt-Recycling und Schadstoffsanierung. Ingenieurbüros und Maschinen-Hersteller unterstützen als Fördermitglieder den Verband. Der DA informiert seine Mitglieder und auch die Öffentlichkeit umfassend über fachliche und rechtliche Grundlagen der Abbruchtätigkeit und deren Entwicklung und sorgt dafür, dass Erfahrungen aus der Praxis Eingang in politische und wirtschaftliche Entscheidungen sowie in technische Normen und Regelwerke, gerade auch im Umweltbereich, finden. Schwerpunkte der Verbandstätigkeit liegen in der Aus- und Weiterbildung, bei Umwelt- und Recyclingthemen im Zusammenhang mit Abbrucharbeiten und Bauabfällen sowie der Qualitätssicherung.
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