Große sprachliche Vielfalt im Programm der Nichtkommerziellen Lokalradios
Eine Plattform für unterschiedliche Stimmen und Kulturen bieten
Der Medienratsausschuss für Teilhabe und Gleichberechtigung hatte Vertreterinnen und Vertreter vom Freien Radio Stuttgart und Radio Dreyeckland zu seiner Sitzung am 15. Mai eingeladen, um sich einen direkten Einblick in die Entstehung fremdsprachiger Sendungen geben zu lassen. Dabei wurde deutlich, dass durch den engen Austausch der Veranstalter mit den Communities vor Ort nicht nur ein Kanal von und für die Communities sowie die Region entsteht, sondern auch ein sicherer Raum, der eine öffentliche Auseinandersetzung mit Themen ermöglicht, die im jeweiligen Heimatland nicht denkbar wäre. Dadurch werden die Meinungsfreiheit und – vielfalt in Baden-Württemberg gestärkt.
Im Rahmen der Ausschusssitzung wurden auch die Ergebnisse der LFK-Programmuntersuchung besprochen, die zeigten, dass 58% der untersuchten Sendungen im Analysezeitraum mehr- oder fremdsprachige Inhalte hatten. Insgesamt wurden 23 verschiedene Sprachen sowie ein breites Spektrum an vor allem kulturellen Themen identifiziert. „Die Ergebnisse der Programmuntersuchung freuen mich sehr, denn sie zeigen eindrucksvoll, dass die Nichtkommerziellen Lokalradios eine Plattform für die vielen unterschiedlichen Stimmen und Kulturen in Baden-Württemberg bieten und somit eine wichtige Rolle bei der Förderung des interkulturellen Austauschs und der Integration von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen spielen“, sagte Dr. Dagmar Höppel, die Vorsitzende des Medienratsausschusses für Teilhabe und Gleichberechtigung.
Wichtiger Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts
Die Programmuntersuchung der LFK zeigte zudem, dass sich die Radaktionen der NKLs um eine aktive programmliche Einbeziehung der verschiedenen Kulturen in Baden-Württemberg bemühen. So werden viele der Sendungen mit fremdsprachigen Inhalten nicht von Mitarbeitenden der Sender, sondern von Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Kulturen bzw. gesellschaftlichen Gruppen moderiert. „Die Bedeutung von Diversität im Radio kann nicht genug betont werden. Radiosender erreichen Menschen in allen Teilen der Gesellschaft und haben somit die Möglichkeit, einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu leisten. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Bemühungen der nichtkommerziellen Lokalradios in Baden- Württemberg, mehrsprachige Sendungen anzubieten und verschiedene kulturelle Perspektiven zu integrieren“, erklärte Dr. Wolfgang Epp, der Vorsitzende des LFK-Medienrats.
Über den Medienrat
Der Medienrat der LFK setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern gesellschaftlich relevanter Gruppen zusammen. Das Gremium nimmt nach § 42 LMedienG insbesondere die Aufgaben zur Gewährleistung der Meinungsvielfalt und des Schutzes von Kindern und Jugendlichen im Bereich des Rundfunks wahr und beschließt den Haushaltsplan der LFK.
Die LFK ist die Medienanstalt für Baden-Württemberg. Sie lizenziert und beaufsichtigt den privaten Rundfunk, weist Übertragungskapazitäten zu und entwickelt und fördert eine vielfältige Medienlandschaft. Sie setzt sich für Meinungsfreiheit und -vielfalt ein, gerade auch auf digitalen Verbreitungswegen, Telemedien und Social Media. Die LFK ist außerdem zuständig für den Jugendmedienschutz und die Vermittlung von Medienkompetenz. Hierzu engagiert sie sich in zahlreichen Projekten und bietet Aus- und Fortbildungsmaßnahmen an.
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