Jede*r kann alles werden – Boys & Girls Day im Unionhilfswerk
Die Vielfalt in der Sozialen Arbeit kennenlernen
In der Besonderen Wohnform für Menschen mit Behinderung Neukölln gab es für die Jungs nicht nur eine Einführung in die Geschichte der Psychiatrie und den Arbeitsalltag der Einrichtung. Die Schüler konnten sich auch ausprobieren beim Zuteilen von Medikamenten nach Medikamentenplan – natürlich mit Schokonüssen statt mit Tabletten. Im Gespräch mit zwei Bewohnern der Einrichtung konnten die Jungs viele Fragen zum Leben in der Besonderen Wohnform loswerden. „Ich weiß jetzt mehr über die Möglichkeiten, die es für Menschen mit psychischen Erkrankungen gibt, und was alles zur Betreuung gehört. Und ich weiß, dass Soziale Arbeit etwas für mich ist“, stellte einer der Schüler zum Abschluss fest. Andere Jungs übten sich im Pflegewohnheim am Blutdruck messen oder veranstalteten Spiele mit Kindern in der Kita. „Ich habe viel mehr gelernt als ich gedacht habe“, war dabei die übereinstimmende Meinung.
Zusammen mit den Haushandwerker*innen halfen zwei Mädchen tatkräftig dabei mit, unsere neue Einrichtung für Menschen in Not in Marzahn für den Einzug der künftigen Bewohner*innen vorzubereiten. Da wurde an Betten geschraubt, Matratzen ausgerollt und zur Belohnung Eis verputzt.
Was es heißt, ein Unternehmen zu leiten, erfuhren zwei Schwestern, die die Geschäftsführerin der beiden Gesellschaften Unionhilfswerk Sozialeinrichtungen gGmbH und Unionhilfswerk Soziale Dienste gGmbH, Kathrin Weidemeier, begleiten durften. „Der Tag war unser erster Girls Day und bei Ihnen hat man sich sehr willkommen gefühlt. Die Idee, mit allen erst mal zu frühstücken und einen kleinen Einblick in Ihr Unternehmen, mit einer PowerPoint Präsentation, zu erlangen, war ein sehr schöner und angenehmer Start. Auch das man in kleinen Gruppen zu den einzelnen Bereichen geht, war eine sehr gute Möglichkeit, all seine persönlichen Fragen und Interessen anzusprechen. Wir hoffen, Sie führen den Girls Day in den nächsten Jahren genauso gut durch, wie dieses Jahr“, resümierte eine der beiden am Ende des Tages.
Gendertypische Berufe – dieses Bild wollen wir aufbrechen
„Unser Hauptziel war es, Jungen und Mädchen an den sozialen Bereich heranzuführen und im besten Fall dafür zu begeistern. Wir möchten den Jugendlichen zeigen, dass die Arbeit mit und für Menschen spannend, abwechslungsreich und sinnstiftend ist. Es gibt viele tolle Berufe, die eben nicht typisch Frau oder typisch Mann sind. Frauen und Männern werden von der Gesellschaft bestimmte soziale Rollen und Eigenschaften zugeschrieben. Unser Ziel ist es, dieses Bild langfristig aufzubrechen. Das ist natürlich nicht von jetzt auf gleich möglich. Weil Frauen z. B. mehr Einfühlsamkeit zugeschrieben wird, arbeiten derzeit mehr Frauen in Sozialberufen als Männer. Das möchten wir langfristig ändern, da der Bedarf an Nachwuchskräften, insbesondere an männlichen, groß ist. Für uns gibt es daher keine klassischen Boys- oder Girls-Berufe – jede*r kann alles werden! Der Zukunftstag hat uns eine gute Gelegenheit geboten, zu zeigen, wie vielfältig die Soziale Arbeit ist. Darüber hinaus sind unsere Jobs zukunftssicher“, sagte Geschäftsführerin Kathrin Weidemeier.
Die Fotos im Slider sind von: Patricia Kalisch, Maximilian Goedecke und Ulrike Freybe
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