Bauen & Wohnen

Möbelbranche fordert längeren zeitlichen Vorlauf beim Heizungstausch

Die deutsche Möbelbranche hat sich angesichts der derzeitigen Marktschwäche an die Politik gewendet und fordert vom Gesetzgeber einen längeren zeitlichen Vorlauf beim geplanten Heizungstausch. 

Die aktuelle Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz und der damit adressierte Austausch von Heizungen in privaten Wohnungen führe in Kombination mit den hohen Inflationsraten, den steigenden Zinsen und einer spürbar nachlassenden Baukonjunktur zu einer massiven Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbrauchern, erläuterten Markus Meyer, Präsident des Handelsverbands Möbel und Küchen (BVDM), und Elmar Duffner, Präsident des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM), ihren Standpunkt.

Seit Beginn der politischen Debatte um den Heizungstausch Ende des vergangenen Jahres seien ein massiver Rückgang der Frequenzen im Möbelhandel und daraus abgeleitet drastisch einbrechende Auftragseingänge bei der Industrie zu spüren. Gerade in den unteren und mittleren Preissegmenten sei eine starke Kaufzurückhaltung zu beobachten.

„Gerne möchten wir aus diesen Gründen dafür werben, dass die sicherlich notwendigen Maßnahmen in einen insgesamt abgestimmten politischen Prozess eingebettet werden. Völlig schädlich ist aber aus unserer Sicht ein zwischen den Koalitionsparteien unabgestimmtes Vorgehen, das nicht nur Investitionsentscheidungen verhindert, sondern zudem den privaten Konsum auf breiter Front einbrechen lässt“, so die beiden Verbandspräsidenten.

Benötigt werde aus Sicht der Möbelbranche ein klarer Planungspfad, der den Menschen die notwendige Zeit zum Umsteuern lasse und sie auf dem Weg in Richtung Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit mitnehme. Als Beispiel aus der Praxis führen die beiden Präsidenten die Automobilindustrie an, für die eine Zeitperspektive beim Umsteuern von Verbrennungsmotoren in Richtung E-Mobilität bis 2035 gegeben ist. „Da mit den Investitionen in eine neue Heizung ein ähnliches finanzielles Volumen gestemmt werden muss, ist der derzeit diskutierte zeitliche Vorlauf von wenigen Monaten nicht nachvollziehbar“, kritisieren Meyer und Duffner.
 

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