Saar-Arbeitsmarkt weiter ohne Schwung
Im Ranking der Bundesländer zeigt sich unverändert die relative Schwäche des Saar-Arbeitsmarktes. Nur sechs Länder weisen aktuell eine höhere Arbeitslosenquote auf als das Saarland. Ein Blick auf den Spitzenreiter Bayern mit seiner Quote von 3,2 Prozent belegt, wie groß der Rückstand inzwischen ist. Schlusslicht im Ländervergleich bleibt Bremen mit 10,5 Prozent.
In den einzelnen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes verlief die Entwicklung diesmal zwar gleichgerichtet aber nicht im Gleichschritt. So sank die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen im Saarland von 4,7 auf 4,6 Prozent und im Bund von 4,7 auf 4,5 Prozent. Die Quote der 55 bis unter 65-Jährigen verringerte sich hierzulande von 6,8 auf 6,7 Prozent und im Bund von sechs auf 5,7 Prozent. Dank der Integrationsanstrengungen fiel die Quote arbeitsloser Ausländer an der Saar von 22,6 auf 21,2 Prozent und im Bund von 15,7 auf 14,4 Prozent. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Ausländerarbeitslosigkeit aber weiterhin auf einem besorgniserregenden Niveau. Insgesamt gesehen hinkt das Saarland dem Bund wieder in allen Teilsegmenten des Arbeitsmarktes mehr oder weniger deutlich hinterher. Lediglich im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit ist man nahezu auf Augenhöhe.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Saar erhöhte sich im März gegenüber Februar (neuere Daten liegen noch nicht vor) nur um 400 Arbeitsplätze. Das ist kein besonders großer Zuwachs und liegt deshalb auch etwas unter dem langjährigen Mittel. Mit 393.500 Stellen verzeichnet das derzeitige Beschäftigungsniveau aber auch nur noch einen Zuwachs von 610 Stellen gegenüber März 2022. Das ist nur ein mageres Plus von 0,2 Prozent und das liegt deutlich unter dem langjährigen Saar-Durchschnitt. Damit belegt das Saarland auch den fünftletzten Platz im Länderranking. Noch schlechter schneiden nur Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ab. In den letzten drei Bundesländern ist die Beschäftigung sogar rückläufig. Aber auch im Bund flaut der Beschäftigungsaufwuchs ab. Der Bundesdurchschnitt liegt nur noch bei +0,9 Prozent.
„Der nur leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit im Mai zeigt, dass der Saar-Arbeitsmarkt in diesem Jahr kaum vorankommt. Zwar gibt es in zahlreichen Branchen weiterhin einen hohen Fachkräftebedarf, insgesamt aber sinkt die Zahl der offenen Stellen im Vergleich zum Vorjahr bereits seit Monaten. Ursächlich dafür sind die unsichere gesamtwirtschaftliche Lage und der steigende Transformationsdruck. Beides belastet die Unternehmen und mindert zunehmend deren Einstellungsbereitschaft. Der Bund ist daher gefordert, rasch die Wachstumskräfte durch eine mutige Reformagenda zu stärken. Ziel muss es sein, deutlich bessere Rahmenbedingungen für Investitionen und damit für mehr Wachstum und Beschäftigung zu schaffen. Weitere sozialpolitische Wohltaten wie die Verkürzung der Arbeitszeit und Diskussionen über Steuererhöhungen sind hingegen der falsche Weg.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die heute (31. Mai) von der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Arbeitsmarktzahlen.
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