Streik bei Windenergieanlagenhersteller Vestas wird fortgesetzt – nach abgebrochenen Verhandlungen
- Beschäftigte von Vestas streiken weiter für Tarifbindung – 76. Streiktag
- Geschäftsführer Martin Bitter: „Dänischer Arbeitgeber stellt sich extrem quer…“
Die Beschäftigten von Vestas nehmen ihren Streik für einen Tarifvertrag wieder auf. Nach 73 Streiktagen wurden im März die Verhandlungen mit Vestas gestartet. Die Verhandlungen, die ursprünglich bis Ende März beendet sein sollten, gestalteten sich äußerst schwierig. Wiederholt wurden vom dänischen Windanlagenhersteller Angebote und Zusagen wieder zurückgenommen.
„Vertrauensvolle Tarifverhandlungen sehen anders aus. Angebote von einem Tag auf den anderen wieder vom Tisch zu nehmen, entspricht nicht unseren Erwartungen an einen verlässlichen Verhandlungspartner“, so Martin Bitter, Geschäftsführer der IG Metall Rendsburg. „Die Forderungen nach guten Entgelt- und Arbeitsbedingungen sind berechtigt. Die Beschäftigten haben es verdient, dass ihnen auf Augenhöhe begegnet wird.“
Für den schnelleren Ausbau der Windenergie in Deutschland fehlen tausende Fachkräfte. Servicetechniker von Windanlagen haben sehr harte und herausfordernde Arbeitsbedingungen. Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Regelungen für die Altersteilzeit gibt es bei Vestas bisher nicht. Ein Tarifvertrag würde attraktivere Arbeitsbedingungen garantieren. Anstatt mit der IG Metall konstruktiv zu verhandeln, verweigert sich Vestas und riskiert mit dem wieder aufgenommenen Streik sowohl bei Kunden als auch bei potentiellen Beschäftigten, weiter Ansehen zu verlieren.
Bei der Vestas Deutschland GmbH arbeiten circa 1.700 Beschäftigte. Ein erheblicher Teil von ihnen widmet sich bundesweit dem Service und der Wartung von Windenergieanlagen.
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