Vollelektrisch in den Urlaub fahren
- Das Angebot an Ladesäulen wächst kontinuierlich
- Sorgfältige Planung ist sinnvoll
- DC-Schnelladen sinnvoll einsetzen
Das batterieelektrische Auto bewährt sich im Alltag vieler Menschen. Aber was ist mit der Urlaubsreise? Eine verbreitete Einschätzung ist, dass E-Autos dafür wegen ihrer Reichweite und des unflexiblen Ladens nicht geeignet seien. Das ist so pauschal auf jeden Fall falsch – vielmehr kommt es auf das Urlaubsziel an und auch auf das jeweilige Elektroauto. Mit etwas Planung kommt man problemlos an den Urlaubsort.
Wer das erste Mal mit dem E-Auto in die Ferien fährt, sollte sich zu einigen Fragen gründlich informieren. Die GTÜ nennt fünf Punkte am Beispiel eines 2022 zugelassenen E-Autos der Kompaktklasse, mit dem eine Urlaubsfahrt aus der Mitte Deutschlands an die Nordseeküste unternommen werden soll.
1. Rechnen gegen Reichweitenangst: Simple Mathematik hilft dabei, eine entspannte Fahrt zu planen. Die Reichweite des Beispielautos beträgt 400 Kilometer bei optimalen Bedingungen und die Strecke ist rund 600 Kilometer lang. Zur Sicherheit werden 15 Prozent Reichweite für Mehrgewicht (Gepäck), laufende Klimaanlage, Staus und Umwege abgezogen. Das Ergebnis: Mit einer Vollladung unterwegs oder zwei Teilladungen kommt man entspannt zum Urlaubsdomizil.
2. Vertraut machen mit der Ladetechnik: So wie viele andere E-Auto-Fahrer tanken die Nutzer des Beispielfahrzeugs im Alltag elektrische Energie zu Hause an einer Wallbox. Auf der Ferienfahrt und am Urlaubsort kommt der Strom dagegen aus öffentlichen Ladestationen – es sei denn, das Hotel bietet Wallboxen an. Geladen wird an solchen Stationen mit Wechselstrom (AC) oder Gleichstrom (DC) und verschiedenen Leistungsabgaben. An AC-Säulen kommt das im Auto mitgeführte Kabel in die entsprechende Steckdose. Ohne Kabel gibt es unterwegs also keinen Strom aus diesen am weitesten verbreiteten Ladestationen. Deshalb prüft die GTÜ bei der Hauptuntersuchung auch, ob das Kabel im Fahrzeug vorhanden ist. DC-Stationen haben dagegen ein fest installiertes Ladekabel mit CCS-Stecker.
3. Gründlich planen: In Europa nimmt die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte kontinuierlich zu. In Deutschland waren es im März 2023 mehr als 70.000 Normalladepunkte und über 13.500 Schnellladepunkte. Dennoch lohnt es sich, vor der Fahrt optimale Orte für die Ladepausen unterwegs zu suchen. Auch die Lademöglichkeiten in der Ferienregion können bei der Gelegenheit recherchiert werden. Sowohl bei der Vorbereitung als auch unterwegs sollten verschiedene Informationsquellen genutzt werden. Denn das Bordsystem des Fahrzeugs lotst zwar direkt zu einer ausgewählten Ladestation. Oft sind die Apps von Ladestromanbietern aber noch aktueller und kennen weitere Ladepunkte.
4. Ladestrategie anpassen: Wer im Alltag vor allem Kurzstrecken fährt, wird seinen Akku selten komplett vollladen. Denn 80 Prozent Ladung sind ein guter Richtwert, um die Batterie zu schonen und den Ladestrom effizient auszunutzen. Denn ab 80 Prozent nimmt die Ladegeschwindigkeit ab. Direkt vor einer Fernfahrt dagegen dürfen es aber ruhig 100 Prozent sein. Wenn die mit dem Auto gekoppelte App dann eine Reichweite nahe des vom Hersteller genannten Werts anzeigt, kann es ganz entspannt auf die Fernfahrt gehen.
5. Schnellladung sinnvoll nutzen: Vor allem bei der Anfahrt zum Urlaubsort oder auf der Heimreise lohnt sich die Schnellladung an einer Gleichstrom-Ladesäule beim Zwischenstopp. Das geht viel zügiger als mit Wechselstrom, kostet allerdings auch mehr. Viele Stationen befinden sich an Autobahnraststätten oder großen Supermärkten nahe der Autobahn. In den Ferien selbst darf der Wagen dann gern auch an eine AC-Ladestation am Rand einer schönen Stadt. Während die Batterie lädt, gönnen sich die Urlauber einen Bummel durch Altstadtgassen und tanken dabei ebenfalls Energie – mit einem leckeren Eis.
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