Waste2Value-Dokumentation „made in Südwest“
Nicht weniger als die großen Probleme der Menschheit lösen wollen der Biologe und Dozent an der Hochschule Kaiserslautern Michael Lakatos und seine Mitarbeiter:innen. Und zwar mit Mikroalgen. Einige Arten bilden Kalk, aus dem man Bio-Zement machen und damit jede Menge CO2 einsparen könnte. Andere Algenformen könnten eine Art biologischer Plastik-Ersatz sein. Weitere Mikroalgen produzieren essbare Farbstoffe – das alles nur aus Sonnenlicht und CO2. Weltweit sind die Pfälzer Forscher:innen auf der Suche nach Algen und Bakterien mit besonderen Talenten. „made in Südwest“ hat sie fast ein Jahr lang dabei begleitet.
Mikroalgen, mikroskopisch kleine Algen und Cyanobakterien, können Abfallstoffe oder Abwässer als Nährstoffe nutzen, um biobasierte Produkte herzustellen. Einige Mikroalgen-Produkte wie rote Lebensmittelfarbstoffe, Kosmetik oder Tierfutter sind schon käuflich erwerbbar. Andere befinden sich in der Marktentwicklung oder sind noch gar nicht entdeckt. Diese schlummernden Potenziale für die Biotechnologie und regionale Unternehmen zu erschließen haben sich Pirmasenser Forscher auf die Fahnen geschrieben.
„Insbesondere Cyanobakterien hatten 3,5 Milliarden Jahre Zeit, sich auf immer wieder verändernde Umweltbedingungen anzupassen und haben dabei eine Fülle an Wertstoffen und Wirkstoffen produziert“, so Michael Lakatos, der das Forschungsbündnis „Waste2Value – Mikroorganismen verändern die Westpfalz“ leitet. Das vom Bundesministerium für Forschung und Bildung geförderte Forschungsprojekt hat sich zur Aufgabe gemacht, aus Bioabfällen mit Hilfe von Mikroorganismen z.B. Bioplastik herzustellen. Verschiedene Unternehmen und Forschungsinstitute, wie die Zukunftsregion Westpfalz und das Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens, arbeiten dabei an gemeinsamen Lösungen, um neue klima- und umweltfreundliche Verfahren zu entwickeln, damit möglichst viele auf Erdöl basierende Stoffe durch biobasierte und kompostierbare Stoffe zukünftig ersetzt werden können.
Mikroorganismen übernehmen dabei über sogenannten Fermentationen die Rolle eines Katalysators und wandeln Abfälle in Wertstoffe um – sodass beispielsweise aus Trauben vollmundiger Wein entsteht. Die Dokumentation gibt bewegende Einblicke wie ein Strukturwandel der Region durch Biotechnologie angestoßen wird.
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