Zeitgenössischer Zirkus: Erstes finnisch-deutsches Residenzprogramm startet im Mai 2023
In Deutschland möchte sie ab dem 23. Mai durch Workshops und künstlerische Improvisation gemeinsam mit lokalen Künstler:innen weiter an ihrem Projekt „Tonton“ arbeiten, Bewegungs- und Charakterrecherchen durchführen. Nach einer einwöchigen Station beim Kölner CircusDanceFestival wird sie jeweils zehn Tage bei dem Zeitgenössischen Zirkuskollektiv Pepe Arts in München und im Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus zu Gast sein. Zum Abschluss sind weitere zehn Residenztage am Chamäleon Berlin geplant, wo eine Projektpräsentation stattfindet sowie eine Podiumsdiskussion über die Wichtigkeit künstlerischer Forschung und transnationaler Bündnisse.
„Wir sehen das ergebnisoffene künstlerische Schaffen als ersten unentbehrlichen und oft wichtigsten Teil der Kreationskette, deshalb engagieren wir uns mit dem Chamäleon schon lange als Residenzort,“, sagt Anke Politz, 2. Vorsitzende des BUZZ und Intendantin des Chamäleons. „Die Zusammenarbeit mit anderen Produktionsstätten und internationalen Netzwerk-Partner:innen erweitert nicht nur strukturelle Möglichkeiten, sie fördert auch künstlerische Innovation und das Entstehen ganzheitlicher Produktionswege – so lernen wir neue Szenen und Akteur:innen kennen und können uns über Methoden und Arbeitsweisen austauschen.“
In allen vier Städten sind Workshops und ein intensiver Austausch mit der lokalen Szene geplant. Neben der kreativen Recherche soll es bei dem Residenzprogramm vor allem um das künstlerische Kennenlernen der zeitgenössischen Zirkusszene in Deutschland gehen, um Vernetzung und Austausch mit lokalen Zirkusmacher:innen und Strukturen.
Das für seine internationalen Kulturaustauschprogramme bekannte Goethe-Institut erweitert seine Förderschwerpunkte damit erstmals um das Genre Zeitgenössischer Zirkus – ein neuer Meilenstein für die Zirkuskunst in Deutschland, nachdem sie erst vor kurzem von der Kultusministerkonferenz zum Teil des immateriellen Kulturerbes des Landes erklärt wurde. Wie es in der öffentlichen Ausschreibung hieß, soll das Programm „die kulturellen Beziehungen zwischen dem finnischen und dem deutschen Zirkussektor stärken und den kulturellen Austausch bzw. die Zusammenarbeit zwischen Zirkuskünstler:innen und Institutionen fördern.“
Dabei helfen besonders die Erfahrungen des Finnland-Instituts, das auf eine lange Tradition in der Förderung von darstellenden Künstlerinnen und Künstlern im deutschsprachigen Raum verweist – auch und gerade in der Welt des zeitgenössischen Zirkus, etwa mit dem Projekt SZENEfrei und dem TelepART-Mobilitätsförderprogramm. „Allein im vergangenen Jahr wurden 159 Performances mit diesen Mitteln von uns gefördert“, sagt Mika Minetti, Kulturreferent des Finnland-Instituts. „Wir freuen uns daher sehr, Vilhemiina Sinervo in Deutschland begrüßen zu dürfen und gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern vor Ort das Beste aus ihrem Aufenthalt zu machen.“
Die Begeisterung teilt Valentina Barone vom Kölner CircusDanseFestival. „Es ist großartig, dass wir eine so vielversprechende Künstlerin wie Vilhelmiina bei ihren ersten künstlerischen Schritten in Deutschland begleiten und unterstützen können,“ sagt sie. „Wir freuen uns, wenn das Festival ihre Vielseitigkeit und ihre Neugier aus Autorin weiter anregen kann.“
„Mit diesem Austauschprogramm stärken die beteiligten Partner:innen nicht nur den Netzwerkgedanken und den Wissenstransfer zwischen den Zirkusakteur:innen,“ sagt Politz, „Sie fördern auch die Anerkennung des Zeitgenössischen Zirkus in seiner künstlerischen Relevanz und geben ihm Entfaltungsraum.“ Langfristiges Ziel sei dabei die Etablierung solcher Austauschprogramme mit europäischen und internationalen Partnerstrukturen.
Indes wird Vilhelmiina Sinervo bis zum Beginn der Reise weiter daran arbeiten, auf ihrem Schlappseil „die Barrieren der Schwerkraft zu umgehen“, wie sie es nennt – mittels Objektmanipulation, Tanz und Akrobatik, wie auch mit Licht und Perspektive. Ihr Thema: die Unendlichkeit der Welt. Nächster Halt: Deutschland.
Partner:innen: Goethe-Institute München und Helsinki, Finnland Institut, Circus & Dance Info Finland und BUZZ (Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus e.V.) Zudem das Kulturreferat München, Pepe Arts München, Tollhaus Karlsruhe, CircusDanceFestiva Kölnl, Chamäleon Berlin
Programm der Residenz:
23.05. – 30.05.2023 CircusDanceFestival Köln: circus-dance-festival.de
25.05.2023 10 Uhr Setting the Stage – Austausch und Panels mit Vertreter:innen aus Kuturpolitik, Verwaltung und verschiedenen Institutionen (Fonds Daku, Goethe Institut, Circus & Dance Info Finland)https://bundesverband-zeitgenoessischer-zirkus.de/2023/04/13/setting-the-stage-zirkusfoerderung-von-morgen/
30.05. – 09.06.2023 Pepe Arts@ Circus Hub München: pepearts.de
09.06. – 19.06.2023 Tollhaus Karlsruhe: tollhaus.de
19.06. – 28.06.2023 Chamäleon Berlin: chamaeleonberlin.com
28.06.2023 Reiseabschluss und Recherchepräsentation und Podiumsgespräch mit den Partner:innen auf der Chamäleon Bühne
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