30 Jahre Muffatwerk
Dietmar Lupfer und Christian Waggershauser, Geschäftsführer, zum Jubiläum des Muffatwerks:
Zur großen Freude konnte im Sommer 1993 die Muffathalle eröffnet werden. Bemerkenswert an dieser Entscheidung war, dass für diesen neuen kulturellen Ort, an dem junge Künstler*innen auf eine urbane, interkulturell und international ausgerichtete Stadtbevölkerung treffen, nicht ein Standort irgendwo am Stadtrand ausgewählt wurde, sondern die Muffathalle im Herzen von München. Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Backgrounds sollten sich hier in einer weltoffenen, toleranten und auch lässigen Atmosphäre begegnen.
Das Muffatwerk steht nach wie vor generationsübergreifend sowohl bei der jungen Szene wie auch bei den älteren Besucher*innen hoch im Kurs. Besonders in einer postpandemischen Zeit ist es sehr wichtig, Treffpunkte zu haben, wo eine junge und ältere Generation zusammenkommen kann.
Das spartenübergreifende und zukunftsorientierte Programm mit seinen 550 bis 700 Veranstaltungen im Jahr – wobei diese Zahl während der Pandemie selbstredend nicht erreicht werden konnte – zeugt von der Freude am Experiment und orientiert sich an der Gegenwartskultur.
Großen Anteil am Erfolg des Muffatwerkes hatten und haben die lokalen wie auch die internationalen Künstler*innen – die aus über 110 Ländern kommend – hier auftreten und aufgetreten sind. Besucher*innen mit unterschiedlichen kulturellen Backgrounds kommen gerne ins Muffatwerk, um Neues zu sehen, Bekanntes zu verfolgen und neben der Freude an Kunst und Kultur auch die Welt kritisch zu hinterfragen. Viele Akteur*innen sind der Meinung, dass hier in dem Areal am Isarstrand München zur Metropole wird. Beindruckende Künstlerpersönlichkeiten aus allen Teilen der Welt sind hier immer wieder zu erleben. Je nach Art der Arbeitsweise der Künstler*innen kann man deren Kunst als multikulturell, interkulturell oder transkulturell bezeichnen. Irgendwie ist alles hybrid und sehr offen.
Auch wenn das gesellschaftliche Klima durch Kriege, Pandemie, Klimaveränderungen rauer und unvorhersehbarer geworden ist, wird das Programm im Muffatwerk weiterhin einem nachhaltigen, toleranten und weltoffenen Gesellschaftsentwurf verpflichtet sein, weshalb die zukünftigen Entwicklungen von Digitalisierung, Migration, Robotic, Social Networking und Ökologie stetig künstlerisch begleitet und hinterfragt werden. Ein herausragendes Anliegen wird immer bleiben: Künstlerinnen und Künstler zu präsentieren, die, egal ob mit Musik, Worten, Tanz oder Performance magische Momente erzeugen.
Das Muffatwerk befindet sich seit seiner Gründung in Trägerschaft der Muffathalle Betriebs GmbH, deren Gründer und Geschäftsführer Dietmar Lupfer und Christian Waggershauser sind. Zwischen dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und der GmbH besteht ein Public-Private-Partnership: Die Landeshauptstadt teilbezuschusst die Betriebskosten des Muffatwerks und soll die Halle dafür mit bis zu 100 Tagen Kulturprogramm im Jahr belegen. Die Finanzierung ihres Programms bestreitet die privatwirtschaftlich geführte Muffathalle Betriebs GmbH mit selbst erwirtschafteten Mitteln auf eigenes Risiko.
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