Energie- / Umwelttechnik

Aus dem Kriegsgebiet gerettete Löwen in Polen angekommen

Einer internationalen Kooperation von Tierschützer:innen ist es gelungen, fünf privat gehaltene Löwen aus der Region Donezk (Ukraine) zu retten. Die Tiere stammen von einem privaten Züchter und wurden in einem 20 Stunden dauernden Transport aus dem Kriegsgebiet in den Zoo Poznań (Polen) gebracht. Nach Ablauf der Quarantänezeit werden die Raubkatzen, darunter eine Löwenmutter mit ihren drei Jungen, in dauerhaft sichere Einrichtungen gebracht.

„Diese Tiere sind unerwartete Opfer des Krieges. Löwen, die eigentlich die Wildnis durchstreifen sollten, werden in Hinterhof-Zuchtanlagen in einem Land gefunden, das durch die russische Invasion verwüstet wurde. Da ihre Besitzer fliehen mussten, wurden sie dem Schicksal überlassen“, sagt Natalia Gozak, IFAW-Wildtierretterin in der Ukraine. „Auch wenn die Tiere leider niemals in die freie Wildbahn entlassen werden können, sind wir froh, dass sie den Rest ihres Lebens in Sicherheit verbringen können und nicht als exotische Haustiere gehandelt werden“, fügt sie hinzu.  

Die Evakuierung der Raubkatzen aus dem Kriegsgebiet ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem IFAW (International Fund for Animal Welfare), Wild Animal Rescue und UAnimals aus der Ukraine sowie dem Zoo Poznań. Die Löwen wurden Wild Animal Rescue, einem von Natalia Popova und UAnimals betriebenen Rettungszentrum, in der Nähe von Kiew überlassen, nachdem die Besitzer aufgrund des Krieges nicht mehr für sie sorgen konnten. Der IFAW unterstützte die ukrainischen Tierretter:innen von Wild Animal Rescue bei der Organisation und Durchführung des Transports in den Zoo von Poznań, wo die Löwen während einer einmonatigen Quarantänezeit gepflegt werden.

„Es ist eine beängstigende Zeit für alle hier in der Ukraine. Und diese Löwen sind nicht nur ein weiteres Opfer der russischen Invasion, sondern haben auch unter menschlicher Ausbeutung gelitten. Obwohl es noch viel mehr Tiere gibt, die gerettet werden müssen, bin ich erleichtert, dass diese Löwen jetzt ein besseres Leben vor sich haben“, sagte Natalia Popova von Wild Animal Rescue.  

Die Löwenmutter, die dreijährige Asja, wurde hochschwanger von einem privaten Züchter in der Region Donezk gerettet und brachte im Oktober drei Löwenjunge zur Welt. Obwohl die Jungen, die Teddi, Emi und Santa heißen, einen traumatischen Start ins Leben hatten, haben sie das Glück, noch von ihrer Mutter gesäugt zu werden, und hatten nur wenig Kontakt zu Menschen.   

Der männliche Löwe, der zweijährige Viseris, wurde ebenfalls aus der gleichen Zuchtanlage gerettet, ist aber vermutlich nicht mit den anderen verwandt.

„Es ist jedes Mal ein emotionaler Moment, wenn wir neue Tiere aus der Ukraine bei uns willkommen heißen. Einerseits sind wir froh, dass sie sicher angekommen sind, aber es ist auch traurig, an die Umstände zu denken, die sie hierhergebracht haben“, sagte Ewa Zgrabczyńska vom Zoo Poznań. „Unsere Priorität ist es, es ihnen hier so angenehm wie möglich zu machen, bis sie in ihr endgültiges Zuhause gehen.“  

Die meisten in Gefangenschaft gezüchteten Raubkatzen können nicht in die freie Wildbahn entlassen werden und der Platz in hochwertigen Pflegeeinrichtungen ist begrenzt. Der Zoo Poznań sucht gemeinsam mit Partnern nach geeigneten Anlagen, in denen die Tiere lebenslang betreut werden können.

Seit Beginn des Krieges leistet der IFAW in der Ukraine Nothilfe, unter anderem für Wildtiere, indem er Tiernahrung wie Katzenbabymilch beschafft und nach Möglichkeit gemeinsam mit Partnern vor Ort Evakuierungen durchführt.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Union (EU) ist nach wie vor einer der größten Importeure von Wildtieren, die für den Handel mit exotischen Heimtieren bestimmt sind. Nur ein sehr kleiner Teil der gehandelten Arten fällt tatsächlich unter internationale und/oder EU-Vorschriften. Viele Arten, die noch in der EU gehandelt werden dürfen, sind in Nicht-EU-Ländern durch nationale Rechtsvorschriften geschützt, wurden aber dennoch in freier Wildbahn gefangen und unter Verstoß gegen das nationale Recht des Herkunftslandes exportiert. (Bericht: Stolen Wildlife IV, 2022) 

Die EU ist nach wie vor eine der wichtigsten Drehscheiben, Transit- und Zielorte für illegal beschaffte Wildtiere, die für den Handel mit exotischen Haustieren bestimmt sind, und in der EU ansässige Personen gehören zu den wichtigsten Schmugglern, Händlern und Kunden für solche Arten. (EUROPOL, Environmental Crime in the Age of Climate Change – Threat assessment 2022)

Über IFAW – Internationaler Tierschutz-Fonds gGmbH

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: ifaw.org

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

IFAW – Internationaler Tierschutz-Fonds gGmbH
Max-Brauer-Allee 62-64
22765 Hamburg
Telefon: +49 (40) 866500-0
Telefax: +49 (40) 866500-22
http://www.ifaw.org

Ansprechpartner:
Raphael Heinetsberger
Pressesprecher
Telefon: +49 (40) 866500-38
E-Mail: rheinetsberger@ifaw.org
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel