Bunte Bewerbungen im Nachteil
Ein Viertel müssen taktlose Andeutungen zur Herkunft hinnehmen
41,0% der Beschäftigten, die nicht in Deutschland geboren wurden oder mindestens ein Elternteil ohne einheimische Wurzeln haben, geben in der Trendence-Umfrage zudem an, sie seien bereits mindestens einmal im Bewerbungsprozess diskriminiert worden.
Mehr als ein Viertel berichten von Diskriminierungserfahrungen, in der sie deplatzierte Bemerkungen zu ihrer Herkunft hinnehmen mussten (26,1%) oder im Bewerbungsprozess eine offensichtliche Ungleichbehandlung erfuhren (23,5%). 14,8% erhielten eigenen Angaben zufolge gar eine Absage, in der eine fehlende Eignung für den entsprechenden Job mit der Herkunft des Bewerbenden begründet wurde.
Mitarbeiter*innen zufrieden mit der Zusammensetzung der Belegschaften
Eine Zahl zur erlebten Vielfalt von Beschäftigten bei ihrem aktuellen Arbeitgeber zeigt, dass der Bewerbungsprozess und die Situation im Unternehmen unterschiedlich wahrgenommen werden. So zeigen sich derzeit fast zwei Drittel der Befragten (63,1%) in ihrem aktuellen Arbeitsumfeld mit der diversen Unternehmenskultur hinsichtlich der Herkunft zufrieden. Gerade einmal 7,4% bemängeln, dass ihr Unternehmen hier nicht zufriedenstellend aufgestellt sei. Trotzdem würden sich 35,0% der Beschäftigten wünschen, dass ihr Arbeitgeber seine Bemühungen zu mehr Vielfalt, was die Herkunft der Mitarbeitenden betrifft, maximiert. 49,4% finden, dieser sollte zumindest den aktuellen Status diesbezüglich beibehalten. Dazu passt: 57,5% aller Befragten finden, dass sich eine solche Belegschaft positiv auf die Kommunikation an ihrer Arbeitsstelle auswirkt. Weitere 58,5% geben zudem an, dass sie ihre Zufriedenheit mit ihrem Arbeitgeber steigere. 54,1% sind letztlich überzeugt, dass eine derart bunte Zusammensetzung die Innovationskraft im Unternehmen anhebt.
„Unsere Zahlen zeigen: Ein Großteil der Beschäftigten bestätigt, dass viele Arbeitgeber in Deutschland bereits bunt und vielfältig aufgestellt sind. Nur wenige Mitarbeitende sehen das nicht so. Allerdings gehört es offenbar auch zur Wahrheit, dass diese gelebte Vielfalt nicht immer auch in den Bewerbungsprozess übertragen wird. Das ist traurig, denn Chancengleichheit sollte vom Vorstellungsgespräch über das Onboarding und über die komplette Spanne der Zusammenarbeit hinweg eine Selbstverständlichkeit für Arbeitgeber sein“, so Robindro Ullah zu den Ergebnissen der Befragung.
Über die Befragung
Für die hier thematisierte repräsentative Umfrage befragte das Trendence Institut bundesweit 6.914 Menschen – 4.961 Beschäftigte sowie 1.953 Studierende. 1.106 der befragten Arbeitnehmer*innen besitzen eigenen Angaben zufolge einen Migrationshintergrund. Der Befragungszeitraum lag im Mai 2023.
Über den Trendence HR-Monitor
Der HR-Monitor ist ein Tool mit HR-Daten und Insights für Employer Branding, Personalmarketing, und Recruiting. Die Dashboards des Trendence HR-Monitors spiegeln das aktuelle Verhalten und die Wünsche von Arbeitnehmenden auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Diese wertvollen Insights ermöglicht Arbeitgebern eine daten-getriebene Entscheidungsbasis, um Mitarbeiter zu finden und binden.
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