DBB-Damen: EM-Reise trotz Niederlage nicht beendet
Besserer Start für Spanien
Lisa Thomaidis blieb ihrer Linie treu und brachte zu Beginn erneut die unveränderte Starting Five mit Svenja Brunckhorst, Emily Bessoir, Leonie Fiebich, Luisa Geiselsöder und Marie Gülich. Vor den Augen von DBB-Präsident Ingo Weiss und DBB-Generalsekretär Wolfgang Brenscheidt begann das Spiel ohne viel Abtasten. Spanien kam drei Mal mit Guards zum Korb durch und übte viel Druck in der Defense aus (0:6, 3.). Außerdem musste Deutschland nach drei frühen Ballverlusten besser auf den Ball aufpassen. Brunckhorst brach den Bann und traf aus der Halbdistanz. Spanien spielte sein Spiel und wirkte sehr souverän (2:13, 6.). Bei Deutschland wollte nichts fallen, die Würfe wurden von der spanischen Defense aber auch sehr schwierig gemacht. Aber die Defense war ein ebenso großes Problem, weil man bis dahin einfach keinen Zugriff fand. Das wurde in den folgenden Minuten deutlich besser, aber vorne ging nichts (4:18, 9.). Endlich traf ein Dreier von Fiebich, nach Viertel eins lag viel Arbeit vor den Deutschen.
Suche nach der passenden Formation
Die guten Ideen der DBB-Akteurinnen wurden von den Spanierinnen häufig wegverteidigt (9:23, 12.). Deutschland gelang es nur selten ins eigene Tempo zu kommen und Spanien zu attackieren. Es fehlte ein Rhythmus, den alleine der Gegner bestimmte. Der Dreier von Svenja Greinacher zum 14:26 gab zwar in dieser Phase ein besseres Gefühl (15.), aber der Gegner blieb das eindeutig bestimmende Team. Alex Wilke kassierte bereits ihr dritte Foul, der Ball wurde mehrmals verloren, es sah nicht gut aus für das DBB-Team (14:31, 17.). Ein kleines bisschen wurde man an das Heimspiel gegen Belgien in der EM-Qualifikation erinnert. Thomaidis suchte nach der passenden Formation, hatte schon elf der zwölf Spielerinnen eingesetzt. Zum Seitenwechsel hatte Deutschland nur fünf seiner 27 Wurfversuche getroffen und sich elf Ballverluste erlaubt (16:33).
Auch das dritte Viertel begann wenig verheißungsvoll. 18:43 hieß es nach 23 Minuten. Es wurde langsam Zeit für einen deutschen Lauf. Brunckhorst kassierte ihr viertes Foul, nahezu alles sprach jetzt für Spanien. Deutschland war, wie es TV-Kommentator Mike Körner formulierte „komplett raus aus dem Spiel“. Nichts, aber auch gar nichts wollte klappen und man musste jetzt aufpassen, dass man sich nicht völlig deklassieren ließ (18:47, 25.). Das gelang fortan mit einem kleinen Lauf zum 25:49 (27., Dreier Greinacher). Der Kampfgeist blieb ungebrochen, in dieser Hinsicht konnte man dem deutschen Team keinerlei Vorwürfe machen. Allein, die Wurfquote blieb desaströs und ließ kein Comeback zu (29:53 nach 30 Minuten).
Spanien ungefährdet
Im Schlussabschnitt versuchten die ING-Korbjägerinnen noch einmal alles, doch der Favorit blieb ungefährdet. Ein Ziel war es wohl, vielleicht das letzte Viertel zu gewinnen, aber auch das geriet beim 29:58 in weite Ferne (33.). Es war und blieb einfach ein gebrauchter Tag für die Deutschen, die sich aber dennoch nie hängen ließen. Greinacher traf ihren dritten Dreier zum 33:60 (36.), aber viel mehr war dann nicht mehr drin.
„Bereit für alles, was noch kommt“
Sonja Greinacher: „Natürlich sind wir jetzt enttäuscht. Es war ein hartes Spiel für uns. Aber Spanien ist ein großartiges Team, gegen das man sicher verlieren darf. Sie waren sehr aggressiv und haben uns viel weggenommen. Alles in allem war die Niederlage ok, aber sie war dann doch etwas höher, als wir uns vorgestellt hatten. Wir sind ein junges Team und alle Spielerinnen waren heute zum ersten Mal in einer solchen Situation mit der Nationalmannschaft.“
Lisa Thomaidis: „Man konnte heute deutlich sehen, dass meine Mannschaft noch nie in einer solchen Situation war. Die Spanierinnen haben einfach nichts zugelassen. Aus diesem Spiel können wir viel mitnehmen und lernen. Es ist Teil unseres Prozesses, gegen solche Gegner zu spielen und zu sehen, wo wir stehen. Das nächste Spiel gegen Tschechien ist wieder ganz wichtig. Wir kennen den Gegner ein bisschen aus einem Testspiel, hatten da aber einen großen Teil unseres Kaders nicht dabei. Wir müssen zurück dahin kommen, dass wir das machen, was wir gut machen. Wir sind bereit für alles, was noch kommt. “
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