Deep Journalism: Mit Domänenkompetenz aus der Journalismuskrise
Sparrunden und Stellenabbau haben nahezu alle Medienhäuser erfasst, immer weniger Journalisten haben in kürzerer Zeit immer mehr Ausspielkanäle zu bestücken. Journalistische Generalisten kommen kaum unter die Oberfläche, und Algorithmen befeuern Zuspitzung und Emotionalität. Gibt es Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken?
Deep Journalism ist der Gegenpol, wie die beiden Herausgeber, der Medienforscher Stephan Russ-Mohl und der Medienunternehmer Sebastian Turner, zeigen: Die Experten-Teams der Redaktionen gehen in die Tiefe, die Sach- und Domänenkompetenz wird mit Vertikalisierung und neuen Produkten (Rebundling) gestärkt. Parallel wird ein Teil der Erkenntnisse mithilfe der breitstreuenden Medien in den öffentlichen Diskurs eingebracht.
Im Buch wird auch erklärt, in welchen Bereichen das inzwischen erprobte Konzept, zahlungsbereite, hochspezialisierte Zielgruppen und Entscheider mit verlässlich recherchierten Newslettern in ihrer jeweiligen Domäne zu versorgen, Erfolg versprechend ist. Die Herausgeber und zahlreiche Medienexperten steuern hierfür ihre Erkenntnisse und Erfahrungen bei.
Beiträge von und Interviews mit:
Sigrun Albert, Thomas Baekdal, Axel Bojanowski, Alexandra Borchardt, Stefan Braun, Christopher Buschow, Wolfgang Büchner, Rainer Esser, Benjamin Fredrich, Alfons Frese, Gerd Gigerenzer, Christoph Hardt, Doris Helmberger-Fleckl, Carl Graf Hohenthal, Stefan Hunglinger, Christoph Keese, Berthold Kohler, Irina Lock, Henriette Löwisch, Lorenz Maroldt, Annette Milz, Serafin Reiber, Stefan Reker, Andrea Römmele, Katja Schupp, Antje Sirleschtov, Markus Spillmann, Gabor Steingart, Frank Überall, Anke Vehmaier und Kurt W. Zimmermann.
Sebastian Turner / Stephan Russ-Mohl (Hrsg.)Deep Journalism.
Domänenkompetenz als redaktioneller Erfolgsfaktor
Schriften zur Rettung des öffentlichen Diskurses, 5
2023, 316 S., Broschur, 120 x 190 mm, dt.
ISBN (Print) 978-3-86962-660-4
ISBN (PDF) 978-3-86962-658-1
Der Medienunternehmer Sebastian Turner ist Gründer und Herausgeber des Digitalpublishers Table.Media, Berlin. Der Politikwissenschaftler (Duke, USA) gründete nach dem Abitur Medium, Magazin für Journalismus. In seiner Zeit als Vorstandsvorsitzener wurde Scholz & Friends die kreativste und größte unabhängige Kommunikationsgruppe in Deutschland. In seiner Zeit als Aufsichtsrat bei Dieter von Holtzbrinck und als Herausgeber und Mitinhaber des Tagesspiegels stieg die Zeitung mit dem Deep-Journalism-Ansatz von Nr. 4 zur größten und erfolgreichsten von Berlin auf. Er initiierte den Falling Walls Science Summit und das Creative Bureaucracy Festival. Turner lehrt als Honorarprofessor an der Universität der Künste Berlin und wurde von der University of York (GB) für seine Beiträge zur Pressefreiheit mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.
Stephan Russ-Mohl ist emeritierter Professor für Journalistik und Medienmanagement an der Università della Svizzera italiana in Lugano/Schweiz, wo er von 2002 bis 2018 lehrte, und Gründer des European Journalism Observatory. Von 1985 bis 2001 war er Publizistik-Professor an der FU Berlin. Er studierte Sozial- und Verwaltungswissenschaften an den Universitäten München, Konstanz und Princeton. Der Autor hat mehrfach Forschungsaufenthalte in den USA verbracht, insbesondere an der Stanford University. Über Medien und Journalismus schrieb er für die Neue Zürcher Zeitung sowie als Kolumnist für den Tagesspiegel und für Branchenpublikationen. Stephan Russ-Mohl ist Herausgeber der Schriften zur Rettung des öffentlichen Diskurses.
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