Die Folgen der sicherheitspolitischen Destabilisierung in Westafrika für Deutschland und Europa
(Direkt zur Projektseite: West Africa’s Terrorist Challenge)
Deutschland und Europa haben sich seit 2013 in großem Maße militärisch, diplomatisch und entwicklungspolitisch in Westafrika engagiert. Trotzdem sind aktuell eine deutliche Zunahme der politischen Instabilität sowie eine Ausbreitung terroristischer Strukturen in der Region feststellbar. Vor allem die al-Qaida nahestehende JNIM Koalition (Jama’a Nusrat ul-Islam wa al-Muslimin‘) und zwei Ableger des IS (Islamischer Staat) sind in Westafrika erheblich gewachsen. Terroristische Gruppen schließen sich zunehmend zu Netzwerken zusammen und schüren Konflikte zwischen verschiedenen Ethnien in der Region. Darüber hinaus verbünden sie sich mit grenzüberschreitenden kriminellen Organisationen und beteiligen sich an Menschenhandel, Drogenschmuggel u.a. Dies kann sich mittel- und langfristig auch zu einer ernsthaften Bedrohung für Europa entwickeln. Im Lichte der aktuellen Entwicklungen sowie der bisherigen Erfahrungen sollte das weitere Engagement in der Region auf neue wirksame Formate der Zusammenarbeit überprüft werden.
Strategiepapiere mit konkreten Handlungsempfehlungen
Obwohl es bereits Studien zu einzelnen der o.g. Themen gibt, existieren bisher nur wenige Publikationen, die sich mit deren Auswirkungen auf Deutschland und Europa beschäftigen. Diese Lücke möchten die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und das in New York und Berlin ansässige Counter Extremism Project (CEP) nun schließen.
Ziel der Kooperation ist es, das Bewusstsein für die Relevanz dieser Entwicklungen sowohl bei deutschen und europäischen politischen Entscheidungsträgern als auch in der breiten Öffentlichkeit zu schärfen. Im Mittelpunkt stehen dabei neben der Analyse von relevanten internen und externen Akteuren und Prozessen vor allem auch die Ableitung von operativ relevanten Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger. Im Rahmen des einjährigen Projektes (November 2022 bis Oktober 2023) sollen zwölf Strategiepapiere entstehen. Diese werden jeweils gemeinsam von afrikanischen und westlichen Experten verfasst.
Des Weiteren entstehen im Rahmen der Kooperation wöchentliche Social Media- Analysen, welche die Aktivitäten von relevanten Akteuren und terroristischen Netzwerken in Westafrika beobachten und auswerten.
Die ersten vier Strategiepapiere wurden nun veröffentlicht:
„Entwicklung von al-Qaida in der Region und derzeitige operative Fähigkeiten von JNIM (Jamaat Nusrat Al-Islam wal-Muslimin)“
(zum Strategiepapier)
“Entwicklung des IS in der Region und derzeitige operative Fähigkeiten der ISWAP (Islamischer Staat in der Provinz Westafrika) und des ISGS (Islamischer Staat in der Größeren Sahara)“
(zum Strategiepapier)
“Verknüpfung der regionalen Terrorgruppen mit Terrornetzwerken außerhalb der Region“
(zum Strategiepapier)
“Verflechtung von Terrorismus und transnationaler organisierter Kriminalität in Westafrika“
(zum Strategiepapier)
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