Durchblick bei Sonnenbrillen
1. UV-Schutz hat Priorität
Sonnenbrillen müssen vor allem ausreichenden UV-Schutz bieten. Dafür sollte eine Sonnenbrille alle UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern filtern. Etiketten wie "UV400" oder "100 Prozent UV-Schutz" sind ein Hinweis auf entsprechenden UV-Schutz. Die Angabe wird allerdings nicht kontrolliert und ist daher kein Garant für Schutz. Markierungen mit „DIN EN ISO 12312-1“ oder „DIN EN 172“ geben verlässliche Hinweise auf normgerechten UV-Schutz.
2. CE-Kennzeichen gibt Basis-Sicherheit
Sonnenbrillen dürfen nur verkauft werden, wenn sie das CE-Zeichen tragen. Damit garantiert der Hersteller, dass die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllt sind, vor allem hinsichtlich der UV-Durchlässigkeit.
3. Glastönung sagt nichts über UV-Schutz
Die Tönung eines Glases wird oft als Filterkategorie bezeichnet. Sie ist jedoch kein Schutz vor UV-Strahlung, sondern vor Blendung. Besonders dunkle Gläser ohne ausreichenden UV-Schutz können sogar zusätzlich schädigen: Die Pupille bleibt hinter dem dunklen Glas geweitet und besonders viel UV-Strahlung kann ins Auge eindringen.
4. Guter Sitz sorgt für optimalen Schutz
Sonnenbrillen sollten die Augen möglichst komplett abdecken und auch seitliche Lichteinstrahlung verhindern. Sie dürfen nicht drücken und müssen fest auf Nase und Ohren sitzen, um nicht zu verrutschen. Besonders im beruflichen Bereich ist die Bruchsicherheit der Gläser wichtig.
5. Die Sonnenbrille muss zur Tätigkeit passen
Auf dem Wasser oder im Hochleitungsbau benötigen Sie eine andere Sonnenbrille als auf der Baustelle oder bei Forstarbeiten. Wichtig ist, wie intensiv die Sonnenstrahlung ist und wieviel davon die Arbeitsumgebung reflektiert. Wer Fahrzeuge lenkt, sollte darauf achten, dass Fassung und Bügel das Gesichtsfeld nicht einschränken, die Tönung der Brille nicht zu dunkel ist oder das Farbsehen so stark verändert, dass Signale im Straßenverkehr nicht korrekt erkannt werden.
6. Sonnenbrille vom Chef?
Bei der Gefährdungsbeurteilung muss der Arbeitgeber ermitteln, ob Gefährdungen für die Augen vorliegen und geeigneten Augenschutz zur Verfügung zu stellen ist. Bei Personen, die bereits eine Korrekturbrille tragen, ist das ein aufklemmbarer Sonnenschutz oder eine Überbrille. Eine Sonnenschutzbrille in Sehstärke ist dagegen eine freiwillige Unternehmensleistung. Bei der Auswahl des richtigen Schutzes hilft die DGUV-Regel 112-192 "Benutzung von Augen- und Gesichtsschutz" .
Tipps zur Auswahl der richtigen Sonnenbrille erhalten Sie auf diesem Plakat
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