gfu feiert 50-jähriges Jubiläum
Wer denkt, bei den Elektrohausgeräten gäbe es eine weniger turbulente technische Entwicklung als im Segment der Consumer Electronics, der irrt gewaltig. Dieser Bereich ist nicht weniger innovativ. Was wurde in den letzten 50 Jahren entwickelt und in den Markt gebracht? Nachfolgend eine kleine Übersicht ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Effizient und nachhaltig
Produktgruppen-übergreifend sind Energie-Effizienz und Nachhaltigkeit die großen Themen: Die Einsparungen unter anderem bei Wasser und Energie, die Elektrohausgeräte über die Jahre erzielen konnten, sind beispielhaft. In dieser Disziplin ist die Branche führend. Es vergeht kaum ein Jahr in dem nicht eine neue Produktgeneration vorgestellt wird, die nochmals optimierte Werte für Energie- und Wasserverbrauch aufweist. Die seit der Jahrtausendwende verpflichtend erforderlichen Energie-Effizienz-Labels haben die Entwicklung zu mehr Effizienz und Nachhaltigkeit zusätzlich beschleunigt.
Komfortabel vernetzt
Ebenfalls über viele Produktgruppen spannen sich die smarten Funktionalitäten und Connectivity, also die Vernetzung. Seien es das abgestimmte Zusammenspiel von Kochfeld und Dunstabzug, die Steuerung von Waschmaschine und Trockner, App-unterstütztes Kochen und Backen, Sprachsteuerung, die Unterstützung mit Künstlicher Intelligenz oder der Kühlschrank als zentrales Terminal für die Familie – eine vollständige Liste würde den Rahmen sprengen.
Exzellentes Design
Sprach man früher oft noch von der sogenannten „Weißen Ware“, ist diese Bezeichnung für Elektro-Groß- und Kleingeräte eigentlich nicht mehr statthaft – vorbei ist die Zeit, in der alle Elektrohausgeräte in Weiß gehalten waren. Heute haben längst exzellentes Design, hochwertige und edle Materialien sowie frische Farben Einzug gehalten und lassen die Geräte so zu Eyecatchern in der Küche werden.
Gut gekühlt
Im Segment der Kühlschränke rückten auch für die privaten Konsument*innen Weinkühlschränke in den Fokus, eine Kategorie, die zuvor nur in der Gastronomie zu finden war. Auch Kühl- und Gefrierschränke mit mehreren Türen, sogenannte „Side by Side“ oder „Multidoor“, erobern sich immer mehr Marktanteile. Hier spielte in den letzten Jahren auch die Corona-Pandemie eine Rolle, es war mehr Stauraum für die Vorratshaltung gefragt. Der vernetzte Kühlschrank mit Display, der als Kommunikations-Zentrum für die Familie fungiert, ist ebenfalls längst keine Utopie mehr.
Kochen und backen
Die markanteste Innovation bei den Kochfeldern ist die Induktions-Technologie, inklusive der flexiblen Induktion, die keine fest definierten Kochzonen mehr vorschreibt. Dazu kommt die Integration des Dunstabzugs in das Kochfeld.
Backöfen sind heute längst auch als Kombigeräte erhältlich, beispielsweise mit integrierter Mikrowelle oder spezieller Mikrowellen-Technik. Eine Vielzahl an Programmen erleichtert und unterstützt Kochen und Backen. Per App schaut man in den Garraum, egal von welchem Ort.
Sauber und gepflegt
Betrachtet man Waschmaschinen und Wäschetrockner, so stehen Energie-Effizienz und die sorgsame Pflege der Wäsche ganz oben. Weniger Verbrauch und größere Beladungs-Volumina widersprechen sich längst nicht mehr. Die automatische Dosierung von Waschmittel und Weichspüler zahlt auch auf die Nachhaltigkeit ein. Die Anzahl der Waschprogramme ist deutlich angestiegen, dazu gehören niedrige Waschtemperaturen bis hin zur Kaltwäsche, die Unterstützung mit Dampf sowie spezielle Anti-Allergie-Programme. Hat man ein Wäschestück vergessen und die Waschmaschine läuft bereits – kein Problem, moderne Waschmaschinen erlauben es, weitere Teile auch während des Waschprogramms nachzulegen. Der Wärmepumpen-Trockner ermöglichte als neue Gattung bislang unerreichte Effizienz.
Eine ebenfalls recht junge Kategorie sind Kleider- und Schuhlüfter: Schränke oder Geräte, die getragene Kleidungsstücke auffrischen, wenn waschen noch nicht gewünscht oder erforderlich ist, oder die Schuhe lüften.
Geschirrspüler bieten immer ausgereiftere Körbe und Inneneinteilungen. Bequem zum Entladen fährt der untere Korb nach oben. Auch das Spülmittel kann mittlerweile automatisch dosiert werden und die Verbrauchswerte sind stark gesunken.
Klein und innovativ
Noch viel schwieriger wird die Auswahl für diesen Rückblick bei den Kleingeräten: Jahr für Jahr stellt das Segment der Elektro-Kleingeräte seine Innovationskraft unter Beweis – mit rund 3.000 neuen Produkten, wie die Marktforscher der GfK bereits 2014 feststellten.
Zu den Innovationen in diesem Bereich zählen unter anderem Heißluft-Fritteusen und Küchenmaschinen mit Kochfunktion. Kaum für möglich gehaltene Erfolge feierte alles rund um den Kaffee, wobei zwei Segmente herausstechen: Die Maschinen für portionierten Kaffee und die Kaffeevollautomaten.
Ein gänzlich neues Segment sind Geräte für den Anbau von Pflanzen zuhause. Das sogenannte „Vertical Farming“ erlaubt es, beispielsweise Kräuter oder Salat besonders platzsparend und effizient in den eigenen vier Wänden und für die eigene Ernährung anzubauen. Vom kleinen Beet bis zum ausgewachsenen Wachstums-Schrank reicht dabei die Produktauswahl.
Saugen mit und ohne Kabel
Für die Haushaltsarbeit kam Unterstützung durch Akkustaubsauger, Staubsauger-Roboter, Zyklon-Staubsauger, Fenstersauger und Hartbodenreiniger. Von der Corona-Pandemie beschleunigt war der Erfolg der Geräte für die Lufthygiene (Luftreiniger), die seit einigen Jahren auch in Deutschland Marktbedeutung erhielten. Für Aufsehen sorgten innovative Ventilatoren ohne Rotorblätter und Haartrockner auf Basis der gleichen Technologie.
Ganz persönlich
Auch im Bereich Personal Care gab es im vergangenen halben Jahrhundert viele Innovationen zu bestaunen: Personenwaagen mit Körperanalyse-Funktionen, IPL-Haarentferner und Geräte zur Erfassung und Kontrolle von Vitalparametern, vielfach mit App-Unterstützung, sind beliebt und gefragt. Dazu Zahnpflege mit App-Unterstützung, damit alle Bereiche im Mund gleichmäßig gereinigt werden. Nicht zu vergessen die sogenannten Wearables und Fitnesstracker, eine komplett neue Produktkategorie, die seit ihrer Marktpremiere jedes Jahr mit deutlichen Zuwächsen glänzt.
Zusammengefasst liefert die Vielfalt der Innovationen im Bereich der Elektro-Groß- und -Kleingeräte den Beweis, dass Wachstum von Innovation kommt. Seit vielen Jahren sind diese Segmente in Deutschland erfolgreich und mit teilweise zweistelligen Raten gewachsen.
Die 1973 als Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik in Deutschland gegründete gfu ist Veranstalterin der IFA und firmiert heute als gfu – Consumer & Home Electronics GmbH. Führende Marken der Consumer Electronics- und Hausgeräte-Branchen sind die Gesellschafter der gfu. Ziel der gfu ist es, über Trends und Entwicklungen der Branchen zu informieren sowie Messen zu veranstalten.
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